Hitzeschutz

Hitzeschutz Steglitz-Zehlendorf

Tipps bei Sommerhitze

Große Hitze kann belastend sein und die Gesundheit beeinträchtigen, vor allem wenn die Hitzeperiode über mehrere Tage andauert. In Hitzephasen kühlt es sich in der Stadt oft nachts nicht mehr ausreichend ab, damit wir uns vom Hitzestress des Tages erholen können.

Wie lassen sich heiße Tage besser ertragen? Was können Sie tun, um sich und Ihre Mitmenschen vor Hitzefolgen zu schützen?

1. Meiden Sie die Hitze!

  • Gehen Sie nicht in die direkte Sonne. Achten Sie auch darauf, dass Kinder vor der Sonne geschützt sind.
  • Unterlassen Sie große Anstrengungen. Verschieben Sie körperliche Aktivitäten im Freien auf die frühen Morgenstunden.

2. Halten Sie Ihren Körper kühl und achten Sie auf ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr!

  • Tragen Sie luftige, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung.
  • Nehmen Sie eine kühle Dusche oder ein kühles Bad. Auch kalte Arm- und Fußbäder wirken entlastend.
  • Trinken Sie ausreichend und regelmäßig. Meiden Sie Alkohol und bevorzugen Sie leichtes Essen.
  • Sprechen Sie schon vor den heißen Tagen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über eine ggf. Anpassung der Medikamente.

3. Halten Sie Ihre Wohnung kühl!

  • Lüften Sie nur dann, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Halten Sie tagsüber die Fenster geschlossen.
  • Schützen Sie die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung.

4. Betagte und pflegebedürftige Personen benötigen Ihre Aufmerksamkeit!

  • Achten Sie wenn möglich darauf, dass diese obigen drei Grundregeln auch bei anderen eingehalten werden.
  • Unterstützen Sie ggf. Menschen in Ihrer Nachbarschaft und fragen nach Ihrem Wohlergehen.

Wenn sich bei Ihnen selbst oder bei anderen an heißen Tagen ungewöhnliche Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder Verwirrtheit einstellen, suchen Sie einen kühlen Ort auf und verschaffen Sie sich Abkühlung etwa durch ein kühles Tuch und trinken Sie etwas bzw. geben Sie etwas zu trinken.

Kontaktieren Sie einen Arzt und zögern Sie nicht, bei Bedarf außerhalb der ärztlichen Sprechzeiten den ärztlichen Notdienst 116 117 oder den Feuerwehrnotruf 112 anzurufen!

Hitzekarte Steglitz-Zehlendorf

Wenn Sie draußen unterwegs sind, kann es hilfreich sein, an heißen Tagen gezielt Abkühlung zu suchen.

  • Nutzen Sie kühle Räume und Orte im Bezirk, um sich von der Hitze zu erholen. Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten. Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Eine medizinische Betreuung vor Ort ist nicht gewährleistet.
  • An den Trinkbrunnen der Berliner Wasserbetriebe können Sie sich erfrischen und kühles Wasser trinken.
  • In verschiedenen Geschäften können Sie kostenlos Trinkwasser bekommen.

Die interaktive Hitzekarte Steglitz-Zehlendorf (im grauen Kasten) zeigt die Standorte und die Hitzebelastung der Wohnquartiere in Steglitz-Zehlendorf.

Mit dem Aufruf des Inhaltes erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten an FOSSGIS Instanz uMap-Server übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

  • Hitzekarte

    Hier können Sie die Hitzekarte als Druckvorlage herunterladen.

    PDF-Dokument (691.7 kB) - Stand: Juni 2024

Kühler Raum Dreifaltigkeitskirche

Kühler Raum Dreifaltigkeitskirche

Nutzen Sie an Tagen mit Hitzewarnung von 14-18 Uhr die Möglichkeit, sich in der Dreifaltigkeitskirche Lankwitz abzukühlen.

Kirchenraum und Toiletten sind barrierefrei zu erreichen. Es gibt ehrenamtliche Begleitung, freies WLAN, Spiele und Wasser.

Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Eine medizinische Betreuung vor Ort ist nicht gewährleistet.

  • Kühler Raum Dreifaltigkeitskirche Infoplakat

    PDF-Dokument (428.3 kB)

Mehr kühle Orte

Sicher fallen Ihnen weitere Orte ein, an denen es angenehm kühl ist, zum Beispiel Museen, Shoppingcenter, Kirchen, U-Bahnhöfe und viele andere.

Hitzeschutzplan Steglitz-Zehlendorf

Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf hat einen Hitzeschutzplan erarbeitet. Mit folgenden Maßnahmen sollen Menschen im Bezirk, die besonders durch Hitze gefährdet sind, vor schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen geschützt werden:

  1. Alarmketten für Hitzewarnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes
  2. Lagebesprechungen bei besonderer Hitzebelastung
  3. Schutz von obdachlosen Menschen
  4. Schulung und Sensibilisierung von Fachkräften und pflegenden Angehörigen
  5. Öffentlichkeitsarbeit
  6. Stärkung von nachbarschaftlichen Netzwerken bei Hitzebelastung
  7. Schaffung von Zugängen zu kühlen Räumen
  8. Ausweisen von Trinkbrunnen und Refill-Stationen

Den Hitzeschutzplan für Steglitz-Zehlendorf können Sie hier herunterladen.

  • Hitzeschutzplan Steglitz-Zehlendorf

    PDF-Dokument (1008.1 kB) - Stand: Juni 2024
    Dokument: BA Steglitz-Zehlendorf, QPK

Weitere Informationen

Allgemeine Tipps und Informationen zum Thema Hitze

Informationsmaterial für Fachkräfte zum Thema Hitzeschutz

Wie insbesondere für ältere Menschen gesund durch die Sommerhitze kommen, ist in einem Flyer und noch kürzer auf einem Plakat zusammengefasst. Diese Materialien können kostenlos bei der BZgA bestellt werden zum Auslegen bzw. Aushängen an Orten, die häufig von älteren Menschen aufgesucht werden.

Hitzeschutz für Obdachlose in Berlin

Obdachlose Menschen sind Hitze besonders ausgesetzt und dadurch gefährdet. Folgende stadtweiten Hilfeangebote stehen zur Verfügung:

Gesundheitsgefahren durch Hitze

Hitze wirkt sich belastend auf den Körper aus. Starkes Schwitzen kann zu Dehydrierung (Austrocknung) führen, außerdem gehen Mineralstoffe (Elektrolyte) verloren. Das Blut wird verdickt, wodurch es zu Blutgerinnseln (Thrombosen) kommen kann. Daher sind insbesondere Menschen mit hohem Blutdruck und mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Hitze gefährdet [1]. Bei anhaltender Hitze steigen auch die Belastungen mit Feinstaub und bodennahmen Ozon. Dadurch können bestehende Erkrankungen der Atemwege verschlimmert werden. Längerer Aufenthalt im Freien bei starker Sonneneinstrahlung erhöht zudem langfristig das Risiko für Hautkrebs [2].

Selten sterben Menschen direkt infolge von Hitze, z. B. an einem Hitzschlag. Aber an heißen Tagen und den darauffolgenden Tagen liegen die Sterbezahlen über den erwarteten Werten. Durch diese sogenannte Überschuss-Sterblichkeit (Exzessmortalität) lässt sich die Zahl hitzebedingter Todesfälle abschätzen. Die Sterblichkeit war in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 in Deutschland in Hitzeperioden auffällig erhöht. Insgesamt wird die Zahl hitzebedingter Sterbefälle in diesen vier Jahren auf 23.300 verstorbene Menschen geschätzt [3]. Für das Jahr 2023 schätzt das Robert Koch-Institut rund 3.200 hitzebedingte Sterbefälle deutschlandweit [4]. Für Berlin liegt die Schätzung für die Jahre 2018-2021 bei insgesamt 851 zusätzlichen hitzebedingten Sterbefällen [5], allein für das Jahr 2022 berechnet das Amt für Statistik 416 Hitzetote [6].

Auch das medizinische Versorgungssystem wird in Hitzeperioden verstärkt in Anspruch genommen [7]. Betroffen sind vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen, aber auch obdachlose Menschen, Schwangere, Kleinkinder, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Sportler:innen und Arbeiter:innen im Außenbereich.

Quellen

[1] an der Heiden M, Muthers S, Niemann H, Buchholz U, Grabenhenrich L, Matzarakis A: Schätzung hitzebedingter Todesfälle in Deutschland zwischen 2001 und 2015. Bundesgesundheitsblatt 2019; 62: 571-579.

[2] Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)“: Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Bundesgesundheitsblatt 2017; 60: 662-672.

[3] Winklmayr C, an der Heiden M: Hitzebedingte Mortalität in Deutschland 2022. Epidemiologisches Bulletin 2022; 42: 3-9.

[4] Robert Koch-Institut: Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität.

[5] Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Hitzetage, Hitze-Exzesstage und Hitze-Exzesssterbefälle in Berlin und Brandenburg, 1985 bis 2021.

[6] Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Hitzebedingte Sterbefälle nehmen zu. Pressemitteilung 12.06.2023.

[7] Wasem J, Richter A-K, Schillo S. Untersuchung des Einflusses von Hitze auf Morbidität. Abschlussbericht, Projektlaufzeit 05/2017-12/2018. Universität Duisburg-Essen. Download als PDF-Datei.

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letzte Bearbeitung: 01.11.2024