Der zu hohe Fischbestand und der niedrige Sauerstoffgehalt haben im Winter 2009/2010 zu einem erheblichen Fischsterben im Lietzensee geführt.
Aufgrund der langen Frostperiode war der Lietzensee für längere Zeit zugefroren und mit Schnee bedeckt. Durch die Besonderheit des Wassers, das bei 4 Grad die größte Dichte hat und damit von oben zufriert, ist auch bei länger anhaltendem Frost im Lietzensee eigentlich genügend Wasser für die Fische vorhanden. Problematisch können sich zum einen besonders bei einer zu großen Anzahl von Fischen ein geringer Sauerstoffgehalt auswirken und zum anderen Faulgase, die aufgrund der Eisschicht nicht entweichen können.
In den vergangenen Jahren erfolgte auch wegen der milden Winter im Lietzensee keine Abfischung im Herbst. In Folge dessen war der Fischbestand zu hoch für den sich bei Eis im Winter immer weiter verringernden Sauerstoffgehalt. Es wurde daher versucht, den See an einigen Stellen durch das Hacken von Löchern eisfrei zu halten. Da der erzielte Effekt eher gering war und auf der anderen Seite die Fische in ihrer Winterruhe gestört wurden, wird diese Maßnahme in den nächsten Jahren nicht wiederholt.
Fische sind anders als Säugetiere wechselwarme Tiere, das heißt, ihre Körpertemperatur entspricht der Temperatur des sie umgebenden Wassers. Fische passen sich im Winter Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad an. In diesem Zustand sind ihre Lebensvorgänge in der Regel extrem reduziert. Das reicht vom Herzschlag und der Atmung bis hin zur Nahrungsaufnahme und der Verdauung. Der Fisch kann in eine Winterstarre fallen und verbraucht in dieser Zeit seine Reserven.
Viele Fische haben auch die widrigen Umstände des Winters 2009/2010 überlebt. Das Fischereiamt hat bei einer Befischung im Herbst 2010 im Lietzensee folgende Fischarten gefunden: Barsche, Bleie, Giebel, Gründlinge, Güster, Kardausche, Moderlieschen, Plötze, Rotfedern und Hechte bis zu einer Größe von 60cm.