Der Altstadtpfad führt über 13 Stationen zu historisch markanten Bauten, Straßen und Plätzen durch Charlottenburg.
Die Altstadt Charlottenburg ist in Berlin eine Besonderheit. Als gewachsenes Wohnviertel, in dem sich Spuren der 300jährigen Ortsgeschichte finden lassen, unterscheidet sie sich deutlich von den meist einheitlich bebauten innerstädtischen Wohngebieten, wie sie seit dem späten 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg innerhalb weniger Jahre im Zuge der rasanten Entwicklung Berlins entstanden sind. Erhalten ist nicht nur der Grundriss des „feudalen“ Siedlungskerns, der barocken Stadtanlage, sondern auch Wohnhäuser aus allen Bauepochen.
Die Bebauung beginnt mit der Errichtung eingeschossiger Bürgerhäuser, die nach dem Vorbild des eigens für die Sommerresidenz Königin Sophie Charlottes vom Hofarchitekten Eosander von Göthe entworfenen Musterhauses gebaut wurden. Dieser Haustyp blieb bis ins frühe 19. Jahrhundert vorherrschend. Seit den späten 1880er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg wurden dann aber auch hier die in Berlins innerstädtischen Wohngebieten verbreiteten fünfgeschossigen Mietwohnhäuser mit ihrer durch verschiedene Baupolizeiordnungen vorgegebenen Höhe von 22 m errichtet. Anhand der Gestaltung der Fassaden und der plastischen Gliederung der Baukörper wird die Entwicklungsgeschichte nachvollziehbar. Zeigen die vor der Jahrhundertwende entstandenen Bauten noch vom Spätklassizismus, der Neorenaissance oder vom Neobarock geprägte Stilformen, werden nach 1900 vereinzelt auch Einflüsse des Jugendstils spürbar. Zu dieser Zeit zeichnet sich in den nun flächigen Putzgestaltungen und der sparsamen Ornamentik des Baudekors eine deutliche Abkehr vom Historismus ab.
Der Bedeutung der Altstadt Charlottenburg wurde man sich erst zu Beginn der 1980er Jahre bewusst. 1983 wurde „Alt-Charlottenburg“ zum geschützten Baubereich erklärt. Mit dieser Verordnung und dank eines Förderprogramms zur Stadterneuerung, das der Instandsetzung der Gebäude und einer behutsamen Modernisierung diente, wurde das charakteristische Erscheinungsbild erhalten.
Mit seinen 13 Stationen führt die Altstadttour zu historisch markanten Bauten, Straßen und Plätzen. Damit wird vorgestellt, was seine Bewohnerinnen und Bewohner an ihrem „Kiez“ lieben.