Treffpunkt: S-Bahnhof Messe Süd – Südlicher Ausgang
Länge : ca. 3,7 km
211. Kiezspaziergang am 13.7.19 mit dem Stellvertretenden Bezirksbürgermeister Arne Herz
Bild: BA CW, ML
Station 1: Messe Süd
Wir stehen hier vor dem S-Bahnhof Messe Süd. Er hieß früher Bahnhof Eichkamp, da er die Siedlung Eichkamp mit dem Rest von Berlin verbindet. Er ist Teil der ehemaligen Vorortbahn nach Spandau. Diese gesamte Bahn steht einschließlich Brücken und Bahnhöfen unter Denkmalschutz. Der Entwurf des S-Bahnhofs Messe Süd stammt von Richard Brademann, Bauzeit war von 1927 bis 1930. Das Empfangsgebäude ist ein mit dunklen Klinkern verblendeter Mauerwerkbau im Stil der neuen Sachlichkeit mit expressionistischen Elementen. Mit dem Bau der Deutschlandhalle hier in der Nähe wurde 1935 der Bahnhof von Fritz Hane und Hugo Röttcher erweitert. Deshalb wurde er 1946 in Bahnhof Deutschlandhalle umbenannt.
Von 1980 bis 1998 war der S-Bahn-Verkehr auf dieser Strecke eingestellt. Im Juni 2002 bekam der Bahnhof den jetzigen Namen Messe-Süd.
Wir gehen nun durch die Grünanlage und treffen uns wieder gegenüber dem Haus Waldschulallee 7.
Bild: BA CW, ML
Station 6: Zwischen Waldschulallee 73 und 75
Station 6.1: Waldschulallee 73/ Jüdische Grundschule / Heinz-Galinski-Schule
Die Heinz-Galinski-Schule ist eine staatlich anerkannte private Ganztagsschule, die die Schüler und Schülerinnen von der ersten bis zur sechsten Klasse unterrichtet. Träger der Schule ist die Jüdische Gemeinde zu Berlin. Die Schule ist auch offen für Kinder anderer Religionen. Zurzeit lernen 270 Schülerinnen und Schüler in 17 Klassen. Die maximale Klassenfrequenz beträgt 24 Schülerinnen und Schüler. Jede Klasse wird im Unterricht und im Freizeitbereich durch eine Erzieherin begleitet und hat einen Freizeitraum sowie Fachunterrichtsräume zur Verfügung.
Unterrichtet wird nach dem Berliner Rahmenplan unter besonderer Berücksichtigung jüdischer Inhalte und Traditionen, das heißt es findet auch Hebräisch- und jüdischer Religionsunterricht statt. Zu den jüdischen Traditionen gehören die jüdischen Feiertage und freitags das Kabbalat Schabbat. In der Schule gibt es eine Küche, in der für die Schüler und Schülerinnen mittags koscheres Bio-Essen gekocht wird. Toll für die Eltern ist auch, dass die Kinder mit einem Minibus von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht werden. Da die Heinz-Galinski-Schule eine Privatschule ist, werden auch Schulgebühren erhoben.
Die jüdische Grundschule wurde 1986 mit 25 Schülern und Schülerinnen in Charlottenburg gegründet. Nach der Maueröffnung zogen viele Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Berlin. Es wurde mehr Platz und damit ein neues Schulgebäude gebraucht. Den Auftrag bekam der israelische Architekt Zvi Hecker. In seiner Architektur benutzt Hecker zwei unterschiedliche Motive, um die Neugier und die Lebensfreude von Kindern auszudrücken. Die einzelnen Gebäude greifen wie die Blätter einer Sonnenblume ineinander, die für Hecker ein Symbol für Natur und Leben sind. Und betrachtet man das Gebäude von einem Flugzeug aus, sieht es aus wie ein aufgeschlagenes Buch. Im Hebräischen heißt Schule, Beit Sefer, Haus des Buches, so dass schon die Architektur auf den Zweck des Gebäudes hinweist.
1995 wurde die neue Schule in der Waldschulallee eröffnet und nach dem langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski, benannt.
Station 6.2: Waldschulallee 75 / Waldhaus – Kinderhaus
Das Gebäude nebenan wurde für die Olympischen Spiele 1936 von dem Architekten Otto Schellenberg entworfen. Es war Sitz der Sportärzte, die sich um die Athleten und Athletinnen kümmerten. Das Gebäude ist aus Metallfertigteilen errichtet. Seit 1988 steht es unter Denkmalschutz.
Seit 1974 ist es eine Kinderbetreuungseinrichtung. Sie entstand in der Kinderladenzeit der 1970er-Jahre aus einer Eigeninitiative der Eltern heraus, die das Haus anmieteten. Am Anfang gab es eine Gruppe dreijähriger Kinder, später kamen weitere Gruppen und ein Schülerladen dazu, die betreuten Kinder waren zwischen drei und zwölf Jahre alt. 1979 wurde der Verein Kinderhaus Waldschulallee e.V. gegründet und seitdem wird die Einrichtung aus öffentlichen Mitteln gefördert.
Seit 2005 sind nur noch Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in altersgemischten Gruppen im Kinderhaus. 2007 kam dann noch eine Gruppe für ein- bis dreijährige Kinder dazu. Zehn Erzieher und Erzieherinnen kümmern sich um die Förderung und das Wohlergehen der Kinder.
Das Kinderhaus ist sehr flexibel, was die Raumgestaltung und Raumnutzung angeht. Alle vier Gruppen haben ihre eigenen Gruppenräume sowie eine Küche. Des Weiteren bietet das Haus einen Aktionsraum, ein Atelier für kreatives Gestalten, einen Ruheraum, einen Wickelraum und vieles mehr. Der Garten bietet den Kindern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten sowie Spiel- und Gestaltungsräume. Einmal in der Woche gibt es Musik- und Sportunterricht. Für den letzten wird die TU-Sporthalle genutzt.
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