Nach der Reichspogromnacht 1938 wurde Ludwig Peiser verhaftet. Bis zum 29. November war er im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.
In der Helmstedter Straße 19 lebten Rosalie Borchardt, also Dagmar Peisers Mutter, und ihr älterer Bruder Maximilian. Rosalie Borchardt starb am 12. Juli 1939 im Alter von 91 Jahren. Maximilian Borchardt wurde am 14. November 1941 nach Minsk deportiert.
Ludwig, Dagmar und Ilse Peiser mussten sich im Januar 1942 in der Synagoge an der Levetzowstraße 7-8, die zum Sammellager geworden war, zur Deportation registrieren lassen. Am 19. Januar wurden sie am Bahnhof Grunewald mit 1002 Menschen in gedeckte Güterwagen getrieben, die bei eisiger Kälte nach Riga abfuhren und dort vier Tage später ankamen. Wer noch nicht erfroren war, wurde gleich nach der Ankunft erschossen, nur 19 Überlebende sind bekannt.
Stolpersteine zum Gedenken an Dagmar Peisers Mutter Rosalie Borchardt und ihren Bruder Maximilian Borchardt liegen an der Helmstedter Straße 19
Familiengeschichte von Francois E. Cellier „Auf den Spuren der Vergangenheit“: www.inf.ethz.ch/personal/fcellier/Genealogy/Spuren%20in%20der%20Vergangenheit.pdf
Die Wrangel-Apotheke stand noch lange am historischen Ort, bis sie 1971 unter diesem Namen in der Eisenbahnstraße 5 eröffnete. 1986 erwarb Astrid Mickley-Moulla Mohamed die Wrangelapotheke.
Text: Helmut Lölhöffel mit Material der Familie Cellier