Stolpersteine Fredericiastraße 2

Hausansicht Fredericiastr. 2

Diese beiden Stolpersteine wurden am 30.9.2010 verlegt.

Stolperstein für Moritz Joachimsohn

Stolperstein für Moritz Joachimsohn

HIER WOHNTE
MORITZ
JOACHIMSOHN
JG. 1870
DEPORTIERT 16.12.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 16.5.1944

Moritz Joachimsohn wurde am 25. Juli 1870 in Breslau geboren. Er war mit Gertrud Joachimsohn geb. Laskowitz, geboren am 17. November 1875 (Bundesarchiv) oder 1874 (Familienquellen) in Berlin, verheiratet.

Moritz (Mosche), der vier Geschwister hatte – Fritz Wilhelm, Georg, Käthe und Lotte – und Gertrud Joachimsohn hatten mindestens einen Sohn Kurt. Ob und wann sie sich trennten, ist nicht belegbar. Später wohnte Moritz Joachimsohn jedenfalls zusammen mit Agnes Joachimsohn, geb. Abramczyk, geboren am 30. April 1899 in Wreschen (Wrcesnia), zunächst in der Jenaer Straße 5 und dann am Hohenzollerndamm 184, bevor beide am 16. Dezember 1942 aus dem Sammellager im Altersheim an der Gerlachstraße 18-21 nach Theresienstadt deportiert wurden. Ihr Verwandtschaftsverhältnis ist nicht präzise klärbar. In der Familie wird angenommen, dass die fast 30 Jahre jüngere Agnes wahrscheinlich seine zweite Frau oder vielleicht eine Schwiegertochter war. Die Mutter des Sohnes Kurt, Gertrud Joachimsohn, die schon spätestens 1939 woanders wohnte, nämlich in der Meinekestraße 19 als Untermieterin bei der Familie Cohn, wurde am 24. Juni 1942 nach Minsk deportiert und in Maly Trostinec ermordet.

1939 waren jedenfalls Moritz und Agnes Joachimsohn in der Jenaer Straße 5 als Untermieter bei Klara und Wilhelm Heilbrun gemeldet, die am 15. August 1942 nach Riga deportiert worden waren und dort am 18. August erschossen wurden.

Eineinhalb Jahre widerstand Moritz Joachimsohn noch den furchtbaren Bedingungen, der drangvollen Enge, dem Hunger und den Seuchen im Ghetto Theresienstadt, bis er am 14. Mai 1944 starb. Agnes Joachimsohn wurde von Theresienstadt am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Moritz Joachimsohn gehörte vermutlich zur weiteren Familie von Alice Wallach, geb. Joachimsohn, geboren am 4. Juli 1879 ebenfalls in Breslau. Für sie wurde am 29.10.2013 ein Stolperstein an der Mommsenstraße 4 gesetzt.

Kurt Joachimsohn war, soweit bekannt ist, Ingenieur und ist nach Palästina ausgewandert, jedenfalls lebte er um 1955 in Hobron in Israel.

Recherchen/Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf mit Informationen von Sigrun Marks (Berlin) und von Stephen Falk (Point Roberts, Washington/USA).
Quellen: Bundesarchiv; Yad Vashem Opferdatei, Pages of Testimony; Häftlingsliste Theresienstadt; Berliner Adressbücher.

Stolperstein für Agnes Joachimsohn

Stolperstein für Agnes Joachimsohn

HIER WOHNTE
AGNES
JOACHIMSOHN
GEB. ABRAMCZYK
JG. 1899
DEPORTIERT 16.12.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ