Das Haus befand sich auf dem Gelände des heutigen Kant-Dreiecks. Von 1928 bis 1943 hatte der 1922 gegründete Preußische Landesverband jüdischer Gemeinden PLV hier seinen Sitz. 1933 zog die Reichsvertretung der deutschen Juden in das Gebäude ein. Präsident war der Rabbiner Leo Baeck. Dazu kamen der Jüdische Frauenbund e.V. und mehrere Wohlfahrtseinrichtungen wie die Zentralstelle für jüdische Wohlfahrtshilfe, die Vereinigte Zentrale für jüdische Arbeitsnachweise und die Zentralstelle für die jüdischen Darlehenskassen.
Von hier aus versuchte die Reichsvereinigung bzw. Reichsvertretung der deutschen Juden trotz zunehmender Diskriminierungen und Verfolgungen durch das NS-Regime die jüdische Schulverwaltung zu organisieren, Auswanderungen zu fördern und den jüdischen Auswanderern eine geeignete Ausbildung zukommen zu lassen, die jüdische Wohlfahrtspflege aufrechtzuerhalten und den jüdischen Bürgern Arbeitsplätze zu vermitteln oder zu erhalten.
Auch die anderen im Haus ansässigen Organisationen versuchten mit eigenen Mitteln, den immer mehr entrechteten und verarmten Jüdinnen und Juden zu helfen – anfangs noch beim Aufbau einer neuen kleinen Existenz, nachdem sie von ihren Arbeitgebern entlassen worden waren. Später ging es nur noch darum, die Auswanderung zu organisieren, einen Start im Ausland zu erleichtern und diejenigen zu versorgen, die trotz der katastrophalen Lebensbedingungen nicht emigrieren konnten oder wollten.
Das Palästina-Amt der Jewish Agency for Palästina, dessn Aufgabe in der Betreuung und Förderung der Auswanderung nach Palästina bestand, zog 1938 aus der Meinekestraße 10 ebenfalls in das Haus der zentralen jüdischen Organisationen.
Im Juni 1943 schloss die Gestapo das Haus und beschlagnahmte das gesamte jüdische Vermögen.