„Feinstaub“-Grenzwert an der Silbersteinstraße 2018 nicht überschritten
Pressemitteilung vom 17.01.2019
Die Silbersteinstraße in Neukölln, wegen hoher Schadstoffwerte in der Luft seit Jahren im Fokus, hat entgegen den vorläufigen Ergebnissen am dortigen Messcontainer den Feinstaubgrenzwert (PM10 ) 2018 doch nicht überschritten.
Dies ist das Ergebnis der routinemäßigen Validierung der Daten, die jetzt abgeschlossen ist. Die 2018 automatisch registrierten Grenzwert-Überschreitungen an insgesamt 36 Tagen bei den Tagesmittelwerten von PM10-Partikeln konnten nach Vergleich mit dem vorgeschriebenen, EU-weit gültigen Referenzmessverfahren für PM10 nicht bestätigt werden. Nach der Korrektur ergeben sich lediglich 27 Überschreitungen für 2018 – gesetzlich zulässig sind 35.
Damit gilt der Grenzwert auch an dieser hoch belasteten Messstelle für das gesamte Jahr 2018 als eingehalten. Das bedeutet: Seit drei Jahren wird in Berlin der PM10-Grenzwert flächendeckend eingehalten.
Grund für diese Korrektur, die in Berlin erstmals seit Beginn der Messungen vorzunehmen war: Die Luftgütemessnetze sind gesetzlich verpflichtet, mindestens täglich die Informationen über Partikelwerte zu aktualisieren. Dies kann für PM10 aber nur mit einem automatischen Messverfahren gelingen.
Dessen vorläufige Daten werden erst nach Jahresende durch Vergleich mit dem europaweit gültigen Referenzverfahren validiert (gravimetrisches Verfahren). Das Referenzverfahren selbst ist sehr aufwändig, und die damit bestimmten PM10-Werte liegen erst nach etwa einem Monat vor. Es wird an einer begrenzten Zahl von Messcontainern zur täglichen Bestimmung der PM10-Konzentration eingesetzt, um mit diesen Datenreihen die Qualität der automatischen Messungen zu sichern.
Daher betont die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auch stets die Vorläufigkeit der Messwerte – das gilt im Übrigen für Feinstaub ebenso wie für das Thema Stickoxide. Bei allen Datenlieferungen und Veröffentlichungen wird explizit darauf hingewiesen.
Jeweils nach Jahresende wird der Datensatz des Vorjahres abschließend qualitätsgesichert. Für 2018 ergab sich dabei erstmals für die Berliner PM10-Daten die Erfordernis, die automatisch gemessenen PM10-Werte zu korrigieren: Sie lagen sehr deutlich (im Durchschnitt 7 Prozent) über dem Referenzverfahren. Diese Korrektur wirkt sich erheblich auf die Überschreitungshäufigkeiten aus, da im Jahr 2018 der Grenzwert für das Tagesmittel von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter in vielen Fällen nur knapp überschritten wurde. So erklärt sich, dass die Zahl der Überschreitungen am Container in der Silbersteinstraße nach der Korrektur um ein Viertel geringer ausfällt als auf der Basis der vorläufigen Daten.
Das Berliner Luftgütemessnetz steht im Kontakt mit dem Umweltbundesamt, das für die Zusammenführung der Daten der Ländermessnetze zuständig ist, so dass die Übernahme des korrigierten Jahresdatensatz 2018 für PM10 schnellstmöglich erfolgen wird.
Auch die im Internet unter https://luftdaten.berlin.de veröffentlichten Informationen werden entsprechend korrigiert.
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