Nach einer Winterpause ging es im Februar 2024 wieder los mit den monatlichen Kulturspaziergängen. Die erste Tour des Jahres führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Lankwitz. Treffpunkt der Tour war das ehemalige Rathaus Lankwitz und der vorliegende Hanna-Renate-Laurien-Platz, benannt nach der ersten weiblichen Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses. Das Rathaus der ehemals selbstständigen Landgemeinde Lankwitz sollte mit seiner Gebäudeform, die an ausgebreitete Arme erinnern sollte, einladend wirken und ein Entree für Lankwitz sein. Auf dem Platz steht der Vier-Winde-Brunnen. Der aus Muschelkalkstein erbaute Brunnen zeigt Sirenen mit Musikinstrumenten. Der Brunnen wurde anlässlich der Einweihung des Rathauses von der Lankwitzer Bürgerschaft gestiftet.
Als Frau Richter-Kotowski gerade dabei war, den Teilnehmenden von der Lankwitzer Bombennacht zu erzählen, in der der Großteil von Lankwitz zerstört wurde, gesellte sich spontan ein Zeitzeuge zur Gruppe und berichtete davon, wie seine Familie die Angriffe erlebt hatte.
Weiter ging es zur Dreifaltigkeitskirche, wo sich die Gruppe mit dem Kirchenmusiker Christian Fine traf, der die Geschichte der Kirche vorstellte, sich die Besuchsgruppe in der Kirche umgucken ließ und erklärte, wie die besondere Akustik in der Kirche aufgrund der architektonischen Besonderheiten zustande kommt.
Anschließend machte sich die Gruppe auf den Weg zum Gemeindepark Lankwitz. Unterwegs ging es vorbei an dem historischen Thalia-Kino, dem Beethoven-Gymnasium, dem einzigen Gymnasium in Lankwitz und dem Maria-Rimkus-Haus, einem Seniorentreff benannt nach Maria Rimkus, die während des zweiten Weltkrieges jüdischen Familien die Flucht aus Deutschland ermöglichte.
Ebenfalls besuchte die Spaziergangsgruppe das Denkmal der gefallenen Krieger. Das Denkmal wurde 1926 in Gedenken an die Todesopfer des Ersten Weltkrieges errichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls den Opfern des Zweiten Weltkrieges gewidmet.
Durch den Gemeindepark ging es schließlich wieder zurück in Richtung S-Lankwitz. Dabei wurde natürlich auch den verschiedenen Tieren in den Wildgehegen des Parks ein Besuch abgestattet.
Letzte Station des Spazierganges waren die heutige Käseglocke und der anliegende Bernkastler Platz. Das Gebäude wurde von Fritz Freymüller erbaut. Freymüller war der erste Baustadtrat im damaligen Bezirk Steglitz und u.a. auch verantwortlich für den Bau des Rathaus Lankwitz.