Charkiw / Oktober 2024
Charkiw ist eine bedeutende Kunst- und Kulturstadt, reich an abwechslungsreicher Architektur und literarischen Zeugnissen. Darin ändert auch der von Russland entfesselte Krieg nichts. Es wird dem Aggressor nicht gelingen, die Ukraine als eigenständige und selbstbewusste Kulturnation auszuschalten.
In diesem Zusammenhang fand vom 30. September bis 12. Oktober 2024 eine Ausstellung mit dem Titel „Antitext“ statt. Präsentiert wurde sie im „Art Space in Exile“ des Berliner Hotels „Continental“. Die Literaturschau spannte einen weiten Bogen von den Jahrzehnten der Sowjetzeit bis zum aktuellen russischen Imperialismus. Die Ausstellungsmacher sind sich sicher: Wie schon der Totalitarismus der früheren Sowjetunion, droht auch die aktuelle Expansionspolitik Putins das kulturelle Gedächtnis der Ukraine auszulöschen. Nachdem die ukrainische Kultur und Literatur sowjetische Repression und Zensur überstanden hat, steht sie aktuell vor ganz ähnlichen Herausforderungen.
Bevor die Ausstellung des Literaturmuseums Charkiw mit Unterstützung des Ukrainischen Instituts in Berlin gezeigt wurde, war sie schon in Lemberg und Charkiw zu sehen. Bei der offiziellen Eröffnung am 1. Oktober 2024 war die Direktorin des Ukrainischen Instituts in Deutschland anwesend, ergänzt um Vertreter des Literaturmuseums Charkiw und die zeitgenössische ukrainische Dichterin Natalka Marynchak.
Gegründet 2022, ist das „Hotel Continental – Art Space in Exile“ ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin. Ziel ist die Unterstützung von Künstlern aus der Ukraine und anderen Ländern, die unter Verfolgung leiden.