08/2024-CHARKIW – Radlader im Dauereinsatz

Anfang August 2024: Ukrainische Medien berichten über den Einsatz von Räumfahrzeugen. Ist das einer der von uns gelieferten Radlader?

Anfang August 2024: Ukrainische Medien berichten über den Einsatz von Räumfahrzeugen. Ist das einer der von uns gelieferten Radlader?

Charkiw / August 2024

Ende gut, alles gut: Eine wahre Feuerwehr-Hilfsbrücken-Odyssee hatten zwei Multifunktions-Radlader hinter sich, ehe sie im März 2024 endlich an ihrem Bestimmungsort Charkiw angekommen waren. Im Rahmen ihres Projekts „zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes mit kommunalen Partnerschaften in der Ukraine“ hatte die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) auch dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf eine Auswahl an Hilfsmaterialien angeboten, die vor Ort zur Bewältigung der Infrastrukturschäden dringend benötigt werden. Die bezirksamtliche Wahl war auf die besagten Radlader gefallen.

Zwei Radlader für Charkiw, bereit zum Abtransport in Richtung Ukraine

Zwei Radlader für Charkiw, bereit zum Abtransport in Richtung Ukraine

Anfang Dezember 2023 in Falkensee (Land Brandenburg) gestartet (der Weltenbummler berichtete), lagerten die gelben Bagger eine gefühlte Ewigkeit lang an einem Feuerwehrstandort im polnischen Krakau. Akteure in Falkensee, Krakau und Charkiw standen im intensiven Austausch, um das Projekt zum Abschluss zu führen. Der ganze Prozess bis zur Ankunft sei „sehr schwierig und mühevoll“ gewesen, sagt Olga Pischel, aus Charkiw stammendes Vorstandsmitglied des Städtepartnerschaftsvereins Steglitz-Zehlendorf e.V. (SPV). Als Kooperationspartner des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg e.V. (LFV) hatte der Verein großen Anteil am trotz mancher Umwege letztlich erfolgreich abgewickelten Projekt.

Olga Pischel verfolgt die Berichterstattung über den Kriegsverlauf in ihrer Heimat sehr aufmerksam. Erst Anfang August 2024 habe es wieder einen Angriff auf das Zentrum von Charkiw gegeben, schreibt sie. Ukrainische Medien hätten Bilder von Räumarbeiten veröffentlicht, auf denen mutmaßlich einer „unserer“ Radlader abgebildet sein könnte. Für diese Annahme gibt es zwar Indizien, letztlich ist sie aber spekulativ. Kaum spekulativ ist hingegen die Vermutung, dass Fahrzeuge dieser und ähnlicher Bauart in Charkiw im Dauereinsatz sind.

Zum Zeitpunkt der Radlader-Lieferung hatte Olga Pischel Ende 2023 erklärt:

„Unsere Partnerstadt Charkiw wurde besonders brutal von den russischen Besatzern angegriffen und bleibt weiterhin unter Beschuss. Ich habe großen Respekt vor der Charkiwer Stadtverwaltung und den kommunalen Diensten, die unter diesen Umständen ununterbrochen weiterarbeiten, damit die Stadt für die Einwohner und für die zahlreichen Binnenflüchtlinge mit Leben erfüllt bleibt und zur neuen Heimat wird. Deswegen ist die Lieferung beider Räumungsfahrzeuge durch unseren Stadtbezirk von enormer Bedeutung, nicht nur als Zeichen der Solidarität, sondern auch überlebenswichtig“.