Ein musikalisches Wagnis war die Begegnung zweier Kulturen allemal. Aber sie hat sich mehr als gelohnt. Als Suk-jin Go während der Zugabe ein im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftiges Percussion-Solo zum Besten gab und der Paul-Lincke-Gassenhauer von der „Berliner Luft“ erklang, war das Publikum nicht mehr zu halten. Bravo-Rufe und stehende Ovationen waren die Folge. Ein kurzweiliger und kontrastreicher Konzertabend hatte sein würdiges Ende gefunden.
Nur einen Steinwurf von der Philharmonie entfernt, am Leipziger Platz, liegen die Räumlichkeiten des Koreanischen Kulturzentrums, das wiederum als Presse- und Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea angegliedert ist.
Im Jahre 1957 nahmen die Bundesrepublik Deutschland und die „Republik Korea“ (Südkorea) diplomatische Beziehungen auf. Entsprechende Kontakte zwischen Nordkorea, der sogenannten „Demokratischen Volksrepublik Korea“, und der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland existieren seit 2001. Nach Ende des Koreakrieges hatten Nordkorea und die ehemalige DDR erstmals 1954 Botschafter ausgetauscht.
„Mit seiner leistungsstarken Wirtschaft und seinen hohen technologischen Fähigkeiten ist Südkorea ein wichtiger Wirtschaftspartner in Ostasien und Deutschlands drittwichtigster Handelspartner in Asien – nach China und Japan“,
schreibt das Auswärtige Amt auf seiner offiziellen Webseite.
Neben dem Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen gilt es in Steglitz-Zehlendorf 2023 noch an ein anderes kleines Jubiläum zu erinnern: Im Jahre 2013, also vor zehn Jahren, ging der Bezirk mit Songpa-gu eine Städtepartnerschaft ein. Songpa ist ein Stadtbezirk der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Im Jahr 2021 war Korea erstes Gastland im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vielfalt leben“, die die Seniorenfreizeitstätte „Kommunikationszentrum am Ostpreußendamm“ alljährlich durchführt. Projektpartner war seinerzeit das Koreanische Kulturzentrum. Dem Ländermotto Korea folgten 2022 Argentinien und 2023 Israel.