12/2022-CHARKIW – Film ab auf dem Charkiw-Park

Nach den Dreharbeiten: Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (rechts) mit Vira Lytovchenko

Nach den Dreharbeiten: Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (rechts) mit Vira Lytovchenko

Charkiw / Dezember 2022 und Januar 2023

Charkiw-Park: Ort der Begegnung

Die Idee ist ebenso naheliegend wie großartig: Den Charkiw-Park in Steglitz perspektivisch zu einem Ort der Begegnung zwischen Deutschen und Ukrainern zu machen. Diese Idee kam im Netz auf. Generell ist die Resonanz in den Sozialen Medien mit ihrer globalen Reichweite sehr vielversprechend. Inhalte werden vielfach „gelikt“, geteilt und in den Weiten des World Wide Web verbreitet, auch via Google-Maps, wo der Charkiw-Park bereits verzeichnet ist. Aktiv in den Sozialen Medien ist auch die Ukrainische Botschaft in Berlin. Am 25. Oktober 2022, einen Tag nach der Einweihung des Charkiw-Parks, hatte sie die frohe Kunde in Wort und Bild auf ihrer Facebook-Seite verbreitet. Das ukrainische Portal Ukrinform zog unmittelbar nach.

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg im Gespräch mit Vira Lytovchenko (rechts) und ihrem Vater

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg im Gespräch mit Vira Lytovchenko (rechts) und ihrem Vater

Internationale Doku-Produktion am Charkiw-Park

Auch südlich der Alpen sind die Neuigkeiten von der Benennung des Charkiw-Parks nicht verborgen geblieben: Am 1. Dezember 2022 rückte ein italienisches Filmteam an, um auf dem Charkiw-Park eine Videosequenz zu drehen. Hintergrund ist ein internationales Ukraine-Doku-Projekt mit Namen „Rebuilding Ukraine: Art, Music and Passion“, in dem die aus Charkiw stammende Geigerin Vira Lytovchenko die Hauptrolle spielt. Mithilfe des Projekts, das sich über mehrere Wochen erstreckt und insgesamt acht Städte in ganz Europa einschließt, sollen Mittel für den Wiederaufbau des 1883 eröffneten „Kharkiv Music College“ eingeworben werden. In dem Wissen, dass der Krieg nicht ewig dauert, soll außerdem das Erbe Charkiws als Kunst- und Kulturmetropole in Erinnerung gerufen werden. Eine Art europäische Friedensreise führt die Violinistin und ihr Team neben Charkiw nach Warschau, Berlin, Prag, Wien, Budapest, Udine und Mailand. Zurückgelegt werden dabei rund 3.700 Kilometer. „I am not a soldier, I am a musician“, bringt Lytovchenko ihre Motivation auf den Punkt.

Als Teil der Dokumentation begegnet Vira Lytovchenko Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg „zufällig“ im Charkiw-Park und tauscht sich mit ihr über den Hintergrund der Platzbenennung aus. In weiteren Sequenzen der Doku treten Gisela Pflug, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Steglitz-Zehlendorf e.V., sowie SPV-Vorstandsmitglied Olga Pischel auf.

Am Abend des 22. Januar 2023 hat Vira Lytovchenko den Sprung in die ARD-Tagesthemen geschafft. In der von Ingo Zamperoni moderierten Sendung wird erzählt, wie sie sich mithilfe ihrer Violine unermüdlich für die oftmals kriegstraumatisierten Kinder einsetzt: Mit ihrem virtuosen Spiel im Stadttheater Charkiw oder im Luftschutzkeller bringt sie den Kindern trotz der latenten Bedrohung ein bisschen Freude in den Alltag.

Den Beitrag können Sie zwischen Min. 06:26 und 09:10 in der Mediathek verfolgen. Wann diese Tagesthemen-Ausgabe aus der Mediathek entfernt wird, ist nicht bekannt.

Vira Lytovchenko (rechts) mit SPV-Vorstandsmitglied Olga Pischel

Vira Lytovchenko (rechts) mit SPV-Vorstandsmitglied Olga Pischel

Modellprojekt: Helene-Lange-Schule ist „Deutsch-Ukrainische Begegnungsschule“

Wenige Tage vor der Einweihung des Charkiw-Parks, am 19. Oktober 2022, war die Steglitzer Helene-Lange-Schule (Lauenburger Straße) in den Kreis der sogenannten „Deutsch-Ukrainischen Begegnungsschulen“ aufgenommen worden. An diesen Schulen können aus der Ukraine stammende Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines bundesweiten Modellprojekts alle Berliner Schulabschlüsse, aber zusätzlich auch ukrainische Abschlüsse, erwerben. Schulleiter Harald Leppler konnte berichten, dass er für insgesamt vier Begegnungsklassen drei ukrainische und drei deutsche Lehrkräfte habe einstellen können. Basis dieser Klassen sind die bereits vorhandenen Willkommensklassen, an denen Fächer auch auf Ukrainisch unterrichtet werden. An einem Festakt zur Eröffnung der bundesweit ersten Begegnungsschulen in Kreuzberg nahmen der ukrainische Botschaftsrat Maksym Yemalianov und Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse teil.

Analog zum Potential, die der Charkiw-Park für interkulturelle Begegnung bietet, haben deutsch-ukrainische Begegnungsschulen Modellcharakter für gelingende Integration.