Charkiw / September 2022
Bilder der Zerstörung, aber auch eines unglaublichen Durchhaltewillens und Zusammenhalts der Zivilgesellschaft, liefert ein aktuelles Video aus Charkiw, das uns das Presseamt der Partnerstadt (offiziell: “Abteilung für Information und Öffentlichkeitsarbeit des Rates der Stadt Charkiw”) für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. „Unbeugsames und unbesiegbares Charkiw“ ist das Leitwort dieses Zeitdokuments, worin sich das ganze Ausmaß der Kriegsschäden und das tägliche Leid der Zivilbevölkerung in verstörender Weise wiederspiegelt. Rund ein Drittel des Wohnungsbestandes der Metropole sei mittlerweile zerstört, heißt es darin. Ein Zeichen der Hoffnung ist, dass die Menschen trotz der fortdauernden Attacken Russlands auf die kritische Infrastruktur der Stadt nicht resignieren. Im Gegenteil: Sie packen gemeinsam an, um die Wasser-, Strom- und Gasversorgung am Laufen zu halten. Niemand lebt in der Illusion, die kommende Heizperiode werde einfach zu meistern sein.
Trotzdem zieht der Film ein vom Überlebenswillen der Bürgerinnen und Bürger getragenes, optimistisches Fazit:
„Jetzt ist Charkiw zwar verkrüppelt, verwundet, aber es lebt, wenn auch unter ständigen Explosionen“.
Iwan Nemitschew, unser deutschsprachiger Kontaktmann bei der Stadtverwaltung Charkiw, hat das Video dankenswerterweise mit deutschen Untertiteln versehen. Leider ist der Link, auf dem das Video zeitweise in voller Länge verfügbar war, nicht mehr aktiv. Es kann gerne über den Städtepartnerschaftsbeauftragten Steglitz-Zehlendorf angefordert werden.
In einem kurzen Sachstandsbericht vom 23. September 2022 an den Partnerschaftsbeauftragten von Steglitz-Zehlendorf legt Herr Nemitschew Wert auf die Feststellung, dass die “Heldenstadt” Charkiw niemals von Russen besetzt gewesen sei. Angriffe auf die Stadt und seine kritische Infrastruktur erfolgten stattdessen von russischem Gebiet aus. Viele Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung hielten sich im Westen der Ukraine oder im Ausland auf.