Fairtrade-Bezirk Steglitz Zehlendorf

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Steglitz-Zehlendorf ist weiterhin „Fairtrade-Bezirk“

Zum dritten Mal in Folge würdigt die Organisation „Fairtrade-Towns“ das bezirkliche Engagement für den fairen Handel mit der Auszeichnung des Siegels „Fairtrade-Bezirk“. Die Auszeichnung wurde erstmals im Jahr 2018 durch den Fairtrade Deutschland e.V. verliehen und 2024 erneut bestätigt.

Steglitz-Zehlendorf trägt seit nunmehr sechs Jahren den Fairtrade-Titel. Für die Vergabe und Verlängerung der Auszeichnung bedarf es des regelmäßigen Nachweises des Engagements im Bereich Fairtrade.

Im Rahmen der zu erfüllenden fünf Bewertungskriterien haben eine Vielzahl von Steglitz-Zehlendorfer:innen über die vergangenen Jahre ihren Beitrag für einen fairen und nachhaltigen Handel geleistet, wie beispielsweise ein faires Kochevent in der Domäne Dahlem oder die fortwährende Aufklärungsarbeit von Vereinen und Bildungseinrichtungen.

Ebenso sind Fairtrade-Produkte weiterhin ein fester Bestandteil des Angebots von örtlichen Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben sowie der Bezirksverwaltung und Bezirksverordnetenversammlung.

Steglitz-Zehlendorf bleibt somit weiterhin bis 2026 eine der über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland.

Rückschau und Hintergrund

Am 19. September 2018 wird Steglitz-Zehlendorf im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung die Auszeichnung „Fairtrade-Bezirk“ überreicht. Diese Auszeichnung erhält eine Kommune, wenn sowohl in Politik und Verwaltung als auch in der Zivilgesellschaft und der örtlichen Wirtschaft sichtbare Beiträge zur Förderung des fairen Handels geleistet werden.

Die Kampagne „Fairtrade-Towns“ startete im Jahre 2000 in Großbritannien. Mittlerweile gibt es mehrere Tausend Fairtrade-Kommunen, davon über 800 in Deutschland. Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung 2015 forderte den Bezirk auf, sich an dieser Kampagne zu beteiligen. Mit einer Auftaktveranstaltung im Frühjahr 2017 und der darauf folgenden Gründung einer Steuerungsrunde begannen die gemeinsamen Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zur Erreichung der Auszeichnung. Mit Veranstaltungen zur Fairen Woche 2017 wurde das Anliegen im Bezirk sichtbar gemacht.

Den Aktiven ging es von Anfang an darum, sich nicht nur mit dem Titel “Fairtrade-Town” zu schmücken, sondern sich dauerhaft zu engagieren und den fairen Handel im Bezirk weiterzuverbreiten. Im Ergebnis wurden die geforderten Bedingungen mehr als erfüllt und 85 Geschäfte, 31 Cafés und Restaurants, vier Schulen, zwei Vereine und sechs Kirchengemeinden unterstützten die Bewerbung.

Diese fünf Kriterien müssen erfüllt werden:

  1. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro der Bürgermeisterin werden mindestens zwei fair gehandelte Getränke ausgeschenkt.
  2. Eine lokale Steuerungsgruppe koordiniert die lokalen Aktivitäten zur Förderung des fairen Handels. In ihr wirken Menschen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mit.
  3. In mindestens 40 lokalen Einzelhandelsgeschäften und mindestens 20 Gastronomiebetrieben werden zwei oder mehr Produkte aus fairem Handel angeboten.
  4. Produkte aus fairem Handel werden auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Außerdem werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel durchgeführt.
  5. Die örtlichen Medien berichten mehrmals im Jahr über die kommunalen Veranstaltungen zum fairen Handel.

Urkunde: Berlin Steglitz-Zehlendorf bleibt Fairtrade-Stadtbezirk

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg freut sich über die Verlängerung des Titels:

„Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des Fairen Handels in Steglitz-Zehlendorf. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Ich bin stolz, dass Steglitz-Zehlendorf dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Wir setzen uns weiterhin mit viel Elan dafür ein, den Fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.“

Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nation (Sustainable Development Goals – SDGs), die 2015 verabschiedet wurden.

Steglitz-Zehlendorf ist Teil des internationalen Netzwerks von Fairtrade-Towns. In Deutschland tragen bereits über 800 Kommunen diesen Titel.
Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de.

Weitere Informationen und häufig gestellte Fragen

  • Worum geht es beim Fairen Handel?

    In vielen Ländern leben Menschen in Armut, obwohl sie hart arbeiten. Sie bekommen für ihre Produkte zu wenig Geld, um davon ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Häufig herrschen unsichere und gefährliche Arbeitsbedingungen. Der Faire Handel setzt sich für eine Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Situation von kleinbäuerlichen Familien und Farmarbeiter:innen im globalen Süden ein. Die Fair-Handels-Bewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen und -praktiken bilden, so dass alle Beteiligten durch ihre Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensstandard halten und ihr volles menschliches Potenzial entfalten können. Hierzu kann jede konsumierende Person einen eigenen Beitrag leisten, der Menschen Lebenschancen eröffnet und Fluchtursachen bekämpfen hilft.

  • Fairer Handel zeigt Wirkung:

    Mit dem Kauf fair gehandelter Produkte kann man „Politik mit dem Einkaufskorb“ betreiben. Es gibt inzwischen über 1.400 Fairtrade-Produzentenorganisationen in 73 Ländern. Die Fairtrade-Bauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen sind in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu Hause. Insgesamt erhalten sie inzwischen Fairtrade-Prämiengelder in Höhe von 150 Millionen Euro (Stand 2016). Daraus werden Investitionen für die Gemeinschaft getätigt, die demokratisch beschlossen werden.

    Der Verkauf fair gehandelter Produkte in Deutschland wächst in den vergangenen Jahren erfreulich. Bei Kaffee beträgt der Marktanteil beispielsweise inzwischen 5 %, bei Kakao 17 %. Jede dritte Rose in Deutschland ist fair gehandelt. (Stand 2023/24, Quelle Jahresbericht von Fairtrade Deutschland)
    Damit ist jedoch auch gesagt, dass er immer noch die Ausnahme und leider noch nicht die Regel ist. Ziel ist es, die Prinzipien des fairen Handels flächendeckend umzusetzen, unfaire Handelspraktiken zu beseitigen und Menschenrechte entlang der Lieferketten durchzusetzen.

  • Mitmachen!

    Die damalige Umweltstadträtin und jetzige Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg war von Anfang an von der Initiative begeistert: „Ich freue mich, dass unser Anliegen überall auf offene Ohren stößt. Und es finden sich für jede und jeden eine Möglichkeit, den fairen Handel zu unterstützen: Beim eigenen Einkauf und auch in Ämtern, Schulen, Vereinen, Kirchengemeinden. Faire Produkte sind heute nicht mehr nur Kaffee und Schokolade, sondern auch Bälle, Textilien, Blumen oder Gold. Wir werden auch die Nachfragemacht der öffentlichen Hand einsetzen, um den fairen Handel voran zu bringen. Wir sind sicher, noch gar nicht alle Geschäfte zu kennen, die fair gehandelte Produkte anbieten. Alle Geschäfte können in den berlinweiten Online-Einkaufsführer aufgenommen werden. Außerdem planen wir einen bezirklichen Einkaufsführer. Melden Sie sich bei uns.“

  • Wir unterstützen Sie gerne:

    Sie möchten selbst aktiv werden oder Sie benötigen Informationen? Dann können Sie sich gerne an uns wenden!

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