Nach Schätzungen des Berliner Bündnisses gegen Depressionen leiden in Deutschland ca. 4 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression, die aber nur bei 30 – 35 % der Betroffenen erkannt wird. Davon werden wiederum nur ca. 6 – 9 % adäquat behandelt. Oft vergeht eine lange Zeit, bis Betroffene Hilfe in Anspruch nehmen.
Je nach Schweregrad – aber auch individuell – kann sich eine Depression unterschiedlich äußern. Häufig stehen eher seelische Beschwerden wie eine niedergedrückte Stimmung, ein Mangel an Antrieb und Initiative und eine allgemeine Lust- und Interesselosigkeit im Vordergrund. Daneben prägen aber nicht selten diffuse körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder andere Schmerzsymptome, allgemeine Müdigkeit und Leistungsabfall, Verdauungsbeschwerden mit Appetitminderung und Schlafstörungen das klinische Bild.
Die Betroffenen selbst aber auch Angehörige können sich die Veränderung der Befindlichkeit nicht erklären und ahnen nicht, dass sich hinter diesen mannigfaltigen, auch körperlichen Beschwerden eine Depression verbergen kann.
Manche Symptome einer Depression wie Konzentrationsstörungen, Lustlosigkeit, zunehmende Vergesslichkeit werden bei älteren Menschen fälschlicherweise auf eine beginnende Altersdemenz zurückgeführt und somit unbehandelt als Schicksal hingenommen.
Eine Depression hat viele Gesichter, die Betroffene, aber auch Angehörige vor viele Fragen stellen:
- Ab wann spreche ich von einer depressiven Erkrankung?
- Wenn ich traurig bin, bin ich dann schon depressiv erkrankt?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Muss ich unbedingt Medikamente nehmen?
- Was kann ich tun, wenn meine Partnerin oder mein Partner niedergedrückt und möglicherweise depressiv erkrankt ist, es aber ablehnt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?
- Wie verhalte ich mich, wenn sie oder er Lebensunlust oder gar Selbsttötungsgedanken äußert?
Das sind nur einige Sorgen von vielen, die auch Ihnen möglicherweise durch den Kopf gehen. Für diese und weitere Fragen stehen unsere Fachleute donnerstags zwischen 15:30 und 17:30 Uhr unter der Telefonnummer (030) 90299-5659 zur Verfügung. Sollten Sie oder Ihr betroffener Angehöriger nicht aus Steglitz-Zehlendorf sein, wenden Sie sich für zeitnahe und passgenaue Unterstützung bitte an Ihr örtliches Gesundheitsamt.