Auf einer ausgedehnten Fläche zwischen der Osdorfer Straße und der Trasse der Anhalter Bahn in Richtung Wittenberg befand sich während des Zweiten Weltkrieges das Kriegsgefangenenlager Lichterfelde-Süd.
Engagierte Bürgerinnen und Bürger machten 2017 in Reaktion auf Planungen für ein großes Wohnungsbauprojekt auf bauliche Überreste des Lagers aufmerksam. Es folgten bauhistorische Gutachten und intensive Gespräche zwischen dem Investor des Bauprojektes, dem Landesdenkmalamt, dem Bezirksamt und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, mit dem Ergebnis zwei der historischen Baracken zu erhalten und einen Lern- und Erinnerungsort zu schaffen. Fragen wie die konkrete Ausgestaltung und die Trägerschaft des zukünftigen Erinnerungsortes sind noch nicht geklärt.
Die Ausstellung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit möchte einen Beitrag zu der Debatte leisten, was mit diesem wichtigen historischen Ort geschehen soll. Sie beleuchtet die Geschichte des Lagers Lichterfelde, in dem die Wehrmacht von 1940 bis 1945 vor allem französische Kriegsgefangene internierte. Die Entwicklung des Ortes wird von der Vorkriegszeit über die Nutzung als Kriegsgefangenenlager bis zur gegenwärtigen Bauplanung dargestellt. Ausgewählte Biografien eröffnen weitere Perspektiven auf das Lager.