Wer vor der neoklassizistischen Schauseite und dem Säulenportikus steht, kann sich dem architektonischen Zauber des Beethoven-Gymnasiums kaum entziehen. Ludwig van Beethoven (1770-1827), dessen 250. Todestag wir im Jahre 2020 begehen, schenkte der Lankwitzer Schule ab 1954 seinen klingenden Namen. An der Hauptfassade prangt seit 2014 eine poppig mit Beethoven-Motiv bemalte Leinwand, die an den 100. Jahrestag der Schuleröffnung erinnert. Dass die musisch-ästhetische Bildung eine tragende Rolle spielt, ist aufgrund der Namensgebung nicht überraschend. Diverse Chöre, zwei Orchester, eine Musical-AG, die Theatergruppe und schließlich die schuleigene Bigband geben davon Zeugnis. Als weitere profilgebende Maßnahmen wurden sogenannte „Profilklassen“ eingerichtet, etwa für Französisch als erste Fremdsprache oder Mathematik. Fazit: Beethoven rockt „seine“ Schule. Roll Over Beethoven.
Allgemeine Informationen zur Schule
Baujahr: 1913/1914
Bauweise: Massivbauweise
Besondere Raumprogramme: Hochmoderne NaWi-Räume für den Chemie- und Biologieunterricht, angegliedert großzügige Vorbereitungsräume
Bauliche Besonderheiten/Alleinstellungsmerkmale
- Internet: Alle Fach- und Klassenräume verfügen über einen Internetanschluss.
- Schulcafé: In Eigenregie 1995 von Eltern, Schülern und Lehrern eingerichtet, dient es seither als „das“ Kommunikationszentrum der Schule.
Baumaßnahmen
fertiggestellt:- Sanierung Sporthalle (2017-2019), 1,08 €
- Kernsanierung des Neubaus (2017-2020), 5,46 Mio. €
- Gesamtsanierung (2023-2030), 19,6 Mio. €
Hintergrund zur Kernsanierung des Neubaus (2017-2020)
Pünktlich zum Beethovenjahr 2020 wurde die 2017 begonnene Neubausanierung fertig. Nachdem man anfangs nur die Fenster ausgetauscht hat, wurde sehr schnell klar, dass es einer umfassenden Kernsanierung bis auf die Grundmauern bedarf. Im sogenannten „Neubau“ aus den 1980er Jahren wurde kein Stein auf dem anderen gelassen: Die Heizungs- und Elektroinstallation wurde komplett erneuert, die Wärmedämmung modernisiert.
Das Innenleben des neoklassizistischen Ensembles setzt ganz andere Akzente als die äußere Hülle. Eine avantgardistisch anmutende Innenarchitektur mit klarer Farbgebung und einer spacig-futuristischen Formensprache führt zu einer spannenden Reibung der architektonischen Stile. Während klassische Reliefs mit figürlichen Darstellungen die Stirnseite an der Barbarastraße zieren, dominieren im Inneren raffiniert gestaltete Sitzgruppen und helle, freundliche Klassenräume, statt Klangfarben komponiert als Symphonie der Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Jede der drei Etagen wurde in einer dieser drei Farben gehalten: Rot im Erdgeschoss, Gelb im ersten und Blau im zweiten Stockwerk.
In den Korridoren wurde dank der brandschutztechnischen Ertüchtigung eine vorbildliche Clusterlösung umgesetzt. Im Sinne einer Nutzbarkeitsmaximierung bieten Arbeitsnischen mit Tischen und Sitzbänken die Möglichkeit zum Rückzug und zur Arbeit, aber auch zur Entspannung. Auf dem neuesten Stand der Technik bewegen sich die im zweiten Stock eingerichteten NaWi-Räume für Chemie, Biologie und Physik. Den naturwissenschaftlichen Fachklassenräumen angegliedert wurden großzügige Vorbereitungsräume. Großzügig sind auch die neuen Lehrerzimmer, die sich den bisherigen, im Altbau gelegenen Räumlichkeiten unmittelbar anschließen.
Am 7. Juli 2020 fand die bautechnische Übergabe des sanierten Neubaus an das Schulamt statt.
Weil am Beethoven-Gymnasium Sport getrieben wird, wurde auch die Schulsporthalle einer Sanierung unterzogen. Damit das Turnen und die Ausübung diverser Ballsportarten möglichst verletzungsfrei bleiben, wurden umfangreiche Vorkehrungen für wirksamen Prallschutz ergriffen. Verwendet wurde dabei Holz als besonders nachhaltiger Baustoff. Um Sportlerinnen und Sportler vor möglichen Absplitterungen zu schützen und um zusätzliche Elastizität herzustellen, hat man das Holz mit strapazierfähigem Filz verkleidet. Abbildungen von Charlie Chaplin mit Melone und Marilyn Monroe im wehendem Rock sind an der östlichen Stirnseite Zeugen des frischen Anstrichs, den die wärmegedämmte Halle rundum an den Stirnseiten erhalten hat. Durch umfangreiche Dämmungsmaßnahmen wurde außerdem das Hallendach ertüchtigt. Die Freigabe der Halle für den Sportbetrieb erfolgte 2019.