Biesalski-Schule

Biesalski-Schule - Eingang

Förderzentrum (Körperliche und motorische Entwicklung)

Kurzprofil

2018 feierte die Biesalski Schule ihr 111-jähriges Jubiläum. Unter dem Gesichtspunkt der Entwicklungshistorie, konnten sich Besucherinnen und Besucher des Festaktes eine Ausstellungsreihe mit den wichtigsten Fakten (erstellt von Schülerinnen und Schülern der Schule) anschauen und sich somit in die Vergangenheit versetzen lassen. Wir geben Ihnen einen kurzen Einblick darüber.

Benannt wurde die Schule nach Ihrem Gründer Prof. Dr. Biesalski, der 1905/1906 zusammen mit Oskar und Helene Pintsch den „Krüppelheim- und Fürsorgeverein für Berlin-Brandenburg“ am Urban Krankenhaus gründete. 1906 bezogen die ersten acht Kinder die Station. 1914 zog die Station, auf Grund einer hohen Spende des Ehepaares Pintsch im Rahmen von 500.000 Mark, in eine neue Einrichtung in Dahlem („Oskar-Helene-Heim für Heilung und Erziehung gebrechlicher Kinder“). Aus den vorherigen acht Kindern, wurden 156 „Pfleglinge“, die unter der Schulleitung von Herrn Hans Würtz standen.

Nach der Machtübernahme 1933 durch die Nazis und dem Tod von Prof. Dr. Biesalski begann der Abbau der Schule – Klassenräume wurden zu Lazaretts umfunktioniert und 1943/44 wurde ein Hauptteil der Schule kriegsbedingt in das Sudetenland verlegt.

Erst nach Kriegsende (1945/52) wurde das zerstörte Oskar-Helene-Heim wiederaufgebaut und Patienten sowie Schüler konnten wieder zurückverlegt werden. Aus platztechnischen Gründen mussten einzelne Klassen allerdings immer wieder in wechselnden Unterbringungen (Mühlenauschule oder Ruhnke Villa) einen entsprechenden Platz finden.
Dies änderte sich 1975 mit dem Bezug des Neubaus, Reha Zentrum am Teltower Damm 123. Hier fanden die Schulklassen genügend Platz und das Schulangebot konnte 1990 um Ausbildungsvorbereitungsklassen erweitert werden.

Seit 1995 befindet sich die Schule nun auf dem Gelände der ehemaligen „Thomas-A.-Roberts-School“ am Hüttenweg 40 und teilt sich das Schulgebäude mit der deutsch/englischen Quentin-Blake-Europaschule. Hier wird weiterhin an dem Grundsatz der Schule gearbeitet „…aus Almosenempfänger Steuerzahler zu machen…“ (Zitat Hans Würtz; ehemaliger verstorbener Schulleiter).

Die aktuelle Grundstruktur der kombinierten Schulform aus Grund- und Sekundarstufe- sowie der Ausbildungsvorbereitung mit sonderpädagogischen Aufgaben hebt sich von der üblichen Schulform ab und garantiert somit einen individualisierten, therapieunterstützten, differenzierten und förderdiagnostischen Unterricht an, der auf jedes Kind und seine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Allgemeine Informationen zur Schule

Baujahr: 1910/11
Bauweise: nach den Entwürfen Heinrich Schweitzers ca. 400 Schülerinnen/ Schüler; 35 Lehrkräfte; 16 Erzieherinnen/Erzieher für Ganztagsbetreuung
Schulform: Förderzentrum körperliche und motorische Entwicklung; Schulstruktur bestehend aus Grund- und Sekundarstufe sowie Ausbildungsvorbereitung mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten „körperliche und motorische Entwicklung“, „Autismus“ und Kinder mit dem Förderbedarf „Lernen“
Bauliche Besonderheiten: denkmalgeschützt

Alleinstellungsmerkmale

Generelle Alleinstellungsmerkmale:
  • weitgreifende Schulsozialarbeit – Schulsozialstation
  • Therapiekonzepte durch Physio- und Ergotherapeuten des Gesundheitsamts
  • weitgreifende Elternberatung
  • Schulhund zu Therapiezwecken
Grundschulbereich
  • Schulanfangsphase, Verbleib aller Schülerinnen und Schüler nach dem ersten Schuljahr in der ersten Klasse – dadurch Dehnung der ersten zwei Klassen auf drei Schuljahre Unterricht ist individualisiert, therapieunterstützt, differenziert, förderdiagnostisch, klassenübergreifend
  • Klassen mit dem zusätzlichen Förderschwerpunkt „Lernen“ (Klasse 3-6)
  • Projektarbeit (Kunstprojektarbeit)
  • Schnupperwoche (vor Einschulung zum Kennenlernen von Schülern und Eltern untereinander)
Sekundarbereich
  • Gesonderte Mittelstufe mit Förderschwerpunkt „Lernen“ Genereller
  • Schwerpunkt der Klassen des Sekundarbereichs liegt auf der Berufsorientierung
  • Zusammenarbeit mit Schülerfirmen (die Brotbären; Coolmilk, Flora und Im-Biss)
  • Vielfältiges Angebot an Berufsorientierung (Teilnahme an Girls- BoysDay; zwei Projektwochen zur Berufsorientierung im Schuljahr, enge Kooperation mit der Agentur für Arbeit sowie Teilnahme am Markt der Berufe ab Klasse 9)
  • Projekttage und -Wochen werden durchgeführt – in jedem Schuljahr finden drei Projektwochen sowie ein spezifischer Projekttag statt (klassen- und stufenübergreifend); Themen waren unter anderem bereits: Vielfalt, Berlin, Abenteuer und 111 Jahre Biesalskischule
  • Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften (Schülerzeitungs-AG; Koch AG; Theater AG oder auch eine Musik AG)
  • Erworben werden können die folgenden Abschlüsse: berufsorientierter Abschluss (BOA); Berufsbildungsreife (BBR); erweiterte Bildungsreife (eBBR), Mittlerer Schulabschluss (MSA)
Ausbildungsvorbereitung
  • engmaschige Betreuung und Begleitung zur erfolgreichen Berufswahl – Vermittlung von Unternehmen
  • zwei dreiwöchige Praktikumskurse in dem jeweiligen Berufsfeld
  • Erlangung von Grundkenntnissen in einem Berufsfeld (zurzeit werden Agrarwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft, Sozialwesen sowie Wirtschaft und Verwaltung von der Schule angeboten)
  • bei erfolgreichen Bestehen – IBA Abschluss (Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung)

Baumaßnahmen

fertiggestellt:
  • Umbau Sanitärräume/Katheterraum (2017)
  • Modularer Erweiterungsbau-GE-MEB inkl. Außenanlage (2021-2023), 7 Mio. €

Hintergrund zum Modularen Erweiterungsbau

Baubeginn war am 25. Oktober 2021, der Grundstein für die Neuentstehung des Erweiterungsbaues der Biesalski-Schule wurde am 21. Februar 2022 gelegt und das Ende der Bauzeit war schließlich der 31. Mai 2023.

Der Typenbau MEB GE bietet Platz für bis zu 104 Schülerinnen und Schüler. Im Hinblick auf die speziellen Bedarfe sind die Klassenstärken jedoch kleiner. Je nach den Ausgangsbedingungen lernen in der Regel fünf bis acht Schülerinnen und Schüler pro Klasse.

Auf drei Etagen verteilen sich zum einen zwölf Klassen- und acht Teilungsräume, die über Verbindungstüren verfügen. Die Teilungsräume werden je einem bzw. max. zwei Klassenräumen zugeordnet. Sie dienen mit der Küchenzeile, die standardmäßig auch mit Rollstuhl zu unterfahren ist, sowohl als Lehrküche als auch für das gemeinsame Essen. Zusätzlich werden sie für die Ganztagsbetreuung genutzt. Drüber hinaus stehen ein Mehrzweckraum, zwei Therapieräume, zwei Pflegeräume, ein Kunstraum, eine Mensa mit 60 Plätzen und eine Ausgabeküche zur Verfügung sowie ein Raum für das Lehrpersonal und Erzieherinnen und Erzieher.
Die Kosten für die MEB GE liegen bei rund 7 Mio. Euro. Euro. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen führte die Baumaßnahmen im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie durch.

Zur Pressemitteilung vom 26.06.2023:
Eröffnung des Modularen Ergänzungsbaus für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung an der Biesalski Schule in Zehlendorf

Video der Eröffnung des MEB „Geistige Entwicklung“ an der Biesalski-Schule

Zusammenschnitt der Eröffnungsfeier mit Eindrücken der Schule, der Feier und einiger Redebeiträge.

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Formate: video/youtube

Eindrücke der Biesalski-Schule

  • Eröffnung MEB Biesalski Schule

    v.l.n.r.: Katharina Günther-Wünsch (Senatorin für Bildung, Jugend und Familie), der Schülersprecher der Biesalski-Schule und Cerstin Richter-Kotowski (Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport) (26.06.2023)

  • Gruppenfoto Eröffnung MEB Biesalski Schule

    Gruppenfoto bei der Eröffnung

  • Turnzimmer MEB Biesalski Schule

    Turnzimmer (26.06.2023)

  • Schlüsselübergabe MEB Biesalski Schule

    Schlüsselübergabe MEB Biesalski Schule; v.l.n.r.: Hermann-Josef Pohlmann (Abteilungsleiter Hochbau der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen), Katharina Günther-Wünsch (Senatorin für Bildung, Jugend und Familie), Cerstin Richter-Kotowski (Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport) und Michaela Kurandt dos Santos (Schulleiterin) (26.06.2023)

  • Klassenraum MEB Biesalski Schule

    Klassenraum (26.06.2023)

  • Biesalski-Schule - Bauschild zum Modularen Erweiterungsbau

    Bauschild zum Modularen Erweiterungsbau (25.03.2022)