Zur Identifizierung von Senken auf dem eigenen Grundstück, die sich potenziell mit Regenwasser füllen könnten, dient die Starkregenhinweiskarte der Stadt Berlin. Diese liefert grundstücksscharf eine topografische Senkenanalyse. Kott: „So kann ich erkennen, ob es auf meinem Grundstück vulnerable Punkte gibt – zum Beispiel Senken in der Nähe meines Technikkellers oder ein nicht hochgemauerter Lichtschacht.“ Vorschläge, um sein eigenes Zuhause vor Wasserschäden zu schützen, liefert der Flyer „Krass, ist das nass“ der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Eine mögliche Maßnahme: die Anbringung von Schwellen oder Stufen an Eingängen, Kellerfenstern und Lichtschächten. „Auch der Einbau einer Rückstausicherung oder die Erhöhung von Lichtschächten ist nützlich“, so Kott.
Ein Praxisbeispiel für Regenwasserbewirtschaftung: die Wohnsiedlung an der Berliner Straße 88 in Berlin-Zehlendorf. Auf zwei Hektar wurde hier bereits vor der Jahrtausendwende unter anderem eine Regenwassereinspeicherung mit 650 Kubikmetern sowie eine öffentliche Freifläche für einen Wasserlauf und einen Teich geschaffen. „Eine der schönsten und wirkungsvollsten ökologischsten Maßnahmen“, befand der erfahrene Ingenieur Harald Kraft, der auch Bauprojekte von Berlin-Spandau über Teltow-Mühlendorf bis hin zur Mongolei vorstellte.
Welche Fördermöglichkeiten privatwirtschaftliche Unternehmen ergreifen können, zeigte Christine Hellerström vom Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK) auf. Beim KfW-Umweltprogramm im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) haben Unternehmen die Chance, einen Zuschuss von bis zu 60 Prozent für natürliche Klimaschutzmaßnahmen zu erhalten. Das kann eine Begrünung von Gebäuden, eine Entsiegelung befestigter Flächen oder ein dezentrales, integriertes Niederschlags- und Wassermanagement sein. „Wir halten Ausschau nach Unternehmen, die den Beantragungsprozess durchlaufen haben und uns von ihren Erfahrungen damit berichten können“, so Hellerström. Bis 2028 stehen im ANK über 3,5 Milliarden Euro für Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes zur Verfügung.
Der 26. RegioTalk des Regionalinkubators Berlin Südwest hat verdeutlicht, wie Unternehmen Umweltfaktoren als Geschäftsrisiko erkennen und gleichzeitig durch Maßnahmen zur Wetterresilienz nachhaltige wirtschaftliche Chancen erschließen können.