Bildung ist das richtige Mittel, um Antisemitismus vorzubeugen und ihn zu bekämpfen. Mit einer Reihe von Veranstaltungen leistet die Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf im Rahmen ihres politischen Bildungsprogramms einen wichtigen Beitrag.
Im Herbst laden Vorträge und Kurse dazu ein, sich dem Judentum zu nähern und dadurch Vorurteile abzubauen: Ab 8. Oktober besteht an vier Dienstagabenden Gelegenheit, dem jüdischen Leben im heutigen Berlin zu begegnen. Im lebendigen Austausch mit jüdischen Menschen sollen die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer Einblick in deren Alltag erhalten (Kurs SZ112-041). Mit der Zunahme von Antisemitismus und Israelfeindlichkeit nach dem 7. Oktober 2023 setzt sich ein weiterer Kurs auseinander, der am 7. November an sechs Donnerstagabenden stattfindet (Kurs SZ112-043). Der Nahostkonflikt und antisemitische Reflexe könnte eines der möglichen Themen sein, die beim „Politischen Gesprächskreis für Seniorinnen und Senioren“ zur Sprache kommen. Start des Austauschforums mit freier Themenwahl ist am 13. September (Kurs SZ112-067). In der Tradition der auf Preußens König Friedrich II. zurückgehenden Toleranz liefert ein fünftägiges Seminar ab 21. Oktober einen Überblick über verschiedene Glaubensformen und Weltanschauungen in Berlin: von Buddhismus, Islam, Neopaganismus bis zum Judentum (Kurs SZ112-017). Ein mehrtägiges Seminar über den Wandel der Bestattungskulturen verschiedener Religionen schließt ab 16. September auch die jüdische Friedhofskultur ein (Kurs SZ112-009). Am 13. Oktober 2024 lädt ein geführter Spaziergang dazu ein, jüdische Spuren im Grunewald zu entdecken (Kurs SZ110-053).
Antisemitismus ist kein Naturgesetz. Ihn zu bekämpfen, ist eine wichtige Aufgabe des Staates auf allen Ebenen. Er tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf und ist in allen Teilen der Gesellschaft anzutreffen: extrem rechter, islamistischer oder linksextremer Antisemitismus, oft getarnt als Israelhass. An unseren Universitäten werden jüdische Studierende von „pro-palästinensischen“ Kommilitonen eingeschüchtert. Jüdinnen und Juden, die als Mitbürgerinnen und Mitbürger friedlich unter uns leben, werden in Mithaftung für die Politik eines anderen Staates genommen. Kritik an der israelischen Regierung ist legitim, aber sie darf nie Maß und Mitte verlieren.
Hierzu erklärt Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport:
„Die Volkshochschule schärft mit ihrem umfangreichen Bildungsangebot das Bewusstsein für historische und aktuelle Formen von Antisemitismus und leistet damit einen wertvollen Beitrag zu einem respektvollen und toleranten Miteinander. Bildung ist der Schlüssel, um Vorurteile abzubauen und eine offene, demokratische Gesellschaft zu fördern. Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft und darf ihn auch nie wiederhaben!“
Das gesamte Sommerprogramm der Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf bis einschließlich August, sowie das komplette Programmangebot für das Herbstsemester 2024 finden Sie hier, gerne zum Herunterladen als pdf-Datei: https://www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/steglitz-zehlendorf/
Ab sofort liegt die gedruckte Ausgabe in der Volkshochschule und an den bekannten Auslagestellen im Bezirk zur Abholung bereit.
Die Veranstaltungen werden zum Teil in Präsenz, zum Teil online durchgeführt. Einige Kurse können im Rahmen des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) als „Bildungszeit“ gebucht werden.
