Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache
In Deutschland bringt statistisch gesehen an jedem dritten Tag ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin um. Zudem ist jede dritte Frau einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Frauen werden misshandelt, vergewaltigt und getötet, weil sie Frauen sind.
Die Chance ist hoch, dass auch Sie eine Frau kennen, die Hilfe benötigt.
Mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen machen wir aufmerksam auf die sich kaum veränderten gewalttätigen, in der Gesellschaft verankerten Strukturen von Männern gegenüber Frauen. Der Mord an Frauen und Mädchen oder Menschen, die von Tätern als Frauen gelesen werden, nennt sich Femizid.
Es gibt keine verlässliche Zahl, keinen eigenständigen Tatbestand zu Femiziden, der auf das wahre Ausmaß von Mord an Frauen hinweist. Die polizeiliche Kriminalstatistik erfasste im Jahr 2019, dass 267 Frauen ermordet wurden, 117 davon in Partnerschaftsfällen. Die Zahlen setzen sich aus unterschiedlichen Delikten zusammen. Das Dunkelfeld ist hoch und die erzwungene Isolation während der Corona-Krise hat dazu beigetragen diese Situation noch weiter zu verschärfen.
Mit 117 Paar roten Schuhen auf dem Hermann-Ehlers-Platz gedenken wir den getöteten Frauen und ihrer Kinder und informieren über Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen. Auf Postern werden anhand von 10 Polizeimeldungen aus dem Jahr 2021 beispielhaft Tathergänge geschildert.
Stärker als Gewalt
Gemeinsam mit Antigewaltprojekten, der Interkulturelle Initiative e.V., dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V., ZUFF e.V., dem Weissen Ring e.V. sowie der Opferschutzbeauftragten der Polizeidirektion 4 St 421 macht die Frauenbeauftragte des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf auf die Situation aufmerksam und informiert während der Aktion am Mittwoch, den 24.11.2021 von 15 – 17:00 Uhr auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Berlin Steglitz über Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder.
Gewalt ist kein privates Problem!