Ostern steht vor der Tür, die Natur erwacht, frühlingshafte Temperaturen sorgen überall für entspannte Gesichter und gute Laune: ideale Voraussetzungen zur Wiederaufnahme des Besuchs- und Gratulationsdienstes am 1. April 2021.
Kontaktbeschränkungen, Distanzgebot und die Pflicht, sich hinter einer Maske zu verstecken: all das verlangt allen Bürgerinnen und Bürgern in Steglitz-Zehlendorf seit Monaten vieles ab. Eine besondere Herausforderung ist die Kontaktarmut vor allem für ältere Menschen. Mehr als Jüngere sind sie von Isolation und Vereinsamung betroffen, Corona zehrt zunehmend an den Nerven. Dies gilt nicht nur für Menschen in Alten- und Pflegeheimen, sondern auch für Seniorinnen und Senioren, die allein in ihren Wohnungen leben.
Nach monatelanger Durststrecke nehmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Amtes für Soziales ihre segensreiche Arbeit vor Ort wieder auf. Von ihnen geht das Signal aus, dass die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger keinesfalls vergessen sind. Deshalb dürfen die in sogenannten „Sokos“ (Sozialkommissionen) organisierten Ehrenamtler schon in wenigen Tagen wieder ausschwärmen. Jubilarinnen und Jubilare mit hohen runden Geburtstagen sowie Jubelpaare, die ein hohes Ehejubiläum begehen, dürfen sich über einen persönlichen Besuch freuen. Selbstverständlich werden die Gratulationsbesuche im Vorfeld abgesprochen und finden nur dann statt, wenn die geehrten Personen dies ausdrücklich wünschen. Die Besucherinnen und Besucher setzen dem Lockdown dort eine Lockerung entgegen, wo sie verantwortbar ist und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient.
Die Pandemie ist noch nicht überwunden und Vorsicht im Umgang untereinander ist dringend geboten. Menschen in höherem Alter sind tendenziell einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Deshalb hält das ehrenamtliche Personal die bekannten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen, ergänzt um Maskenpflicht und Mindestabstand, streng ein. Ein wesentlicher Schlüssel zu einem gesundheitlichen Rundumschutz ist das Impfen. Trotz Startschwierigkeiten hat die Impfquote älterer Menschen inzwischen stark zugenommen. Dennoch bleiben Vorbehalte. Mehr noch als Telefongespräche können persönliche Gratulationen an der Haustür dazu beitragen, Ängste und Vorbehalte gegen das Impfen abzubauen.
Anstelle der Besuche vor Ort gibt es auch weiterhin die Alternative, die Glückwünsche telefonisch zu übermitteln. Seit November 2020 mussten Haustürgratulationen zu hohen Ehejubiläen und Geburtstagen ab 100 Jahren abgesagt werden. Auf Wunsch des Jubelpaares, des Jubilars oder der Jubilarin können diese gerne nachgeholt werden.
Zur Wiederaufnahme des ehrenamtlichen Gratulationsdienstes nimmt Bezirkssozialstadtrat Frank Mückisch Stellung:
bq. Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger ist für das Funktionieren einer menschlichen und solidarischen Gesellschaft unentbehrlich. Deshalb habe ich in enger Abstimmung mit der Leitung des Amtes für Soziales entschieden, den persönlichen Gratulationsdienst für Geburtstags- und Ehejubilarinnen und -jubilare wiederaufzunehmen. Dass dies auf freiwilliger Basis erfolgen wird, sowohl für die Besuchten als auch für die Besuchenden, ist mir ein ganz wichtiger Aspekt. Wir wollen den älteren Menschen zeigen, dass wir für sie da sind und ihnen Hoffnung vermitteln. Zum anderen hat der Schutz vor einer Virusinfektion allerhöchste Priorität: für Geburtstagsjubilare, Jubelpaare, aber auch für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.