Ich
frage das Bezirksamt:
- Welche realistische Chance
sieht das Bezirksamt , nach rund einem Jahr Besetzung eines wesentlichen
Teilbereichs des Hauses endlich einen rechtmäßigen Zustand herbeizuführen?
- Woraus leitet das Bezirksamt
angesichts der beharrlichen Weigerung der Besetzer zu einem unserer
Rechtsordnung entsprechenden Verhalten seine unverständliche Hoffnung her,
mit den Besetzern zu einer dieser Rechtsordnung entsprechenden
Vereinbarung zu kommen?
- Haben die Besetzer den
anlässlich der Besetzung angerichteten Schaden in Höhe von mindestens
10.000 EUR nach eigenen Angaben der Bezirksbürgermeisterin
zwischenzeitlich beglichen, wie sie es seinerzeit öffentlich verlautbarten
Erklärungen der Bezirksbürgermeisterin tun wollten?
- Welche Zahlungen haben die
Besetzer zwischenzeitlich für die Nutzung der Räume sowie der
Betriebskosten, z.B. Strom und Wasser, gezahlt?
Nachfragen:
- Wie hoch ist der Schaden, der
bis zum heutigen Tage aus den vermuteten Nichtzahlungen aus den Fragen 3
und 4 entstanden ist?
- Welche ernsthaften
Anstrengungen hat das Bezirksamt bisher unternommen, den Schaden
gerichtlich oder außergerichtlich geltend zu machen?
Herr
Postler:
Zu 1 und
2: ich beabsichtige in der nächsten Bezirksamtssitzung eine Bezirksamtsvorlage
einzubringen, die die Unterzeichnung eines Gewerbemietvertrages zum Inhalt hat
für die 2 Etagen des Seitenflügels. Draus erklärt sich dann auch die
berechtigte Hoffnung, die sich damit verbindet, auch zu einer
Vertragsunterzeichnung zu kommen. Die Verhandlungen sind soweit abgeschlossen,
dass ein Vertrag vorliegt, der ein Aufeinanderzugehen von beiden Seiten
beinhalte. Ich will der Diskussion nicht vorgreifen, wie gesagt am nächsten
Dienstag,nein am nächsten Mittwoch stattfindet, weil wir nächsten Dienstag die
Haushaltsberatung haben und die ordentliche Bezirksamtssitzung am Mittwoch
durchführen werden. ZU 3 und 4: Es ging eine Zahlung im Februar 2006 in Höhe
von 3500 € ein. Wir haben dem Rechtsanwalt mitgeteilt, dass wir diese
Summe als Anzahlung betrachten für die von ihm benannte Schadenssumme. Zur
Frage der Mietzahlungen oder der Zusammenrechnung des Zeitraumes Juni,
war’s Juni oder Juli, von Juli 2005 bis Juni 2006 würde das einen Betrag
ergeben Kaltmiete in Höhe von 42000€, der allerdings voraussetzen würde ,
dass wenn man von einem Verlust rechnet, dass ein Mietvertrag in der Höhe auch
in dem Zeitraum abgeschlossen werden konnte. Ich sage das vor dem Hintergrund,
dass ja auch eine Gerichtsverhandlung zwischendurch stattgefunden hat, die
ihnen auch bekannt ist, die im Wirtschaftsausschuss und Haushaltsauschuss auch
erörtert worden ist, das in einem nicht ganz gleichen, aber ähnlichen Fall das
Gericht geurteilt hat, dass hier der Schaden, den man dem Land Berlin zurechnen
könnte in der Weise vom Gericht nicht gesehen wurde, weil das Bezirksamt nicht
nachweisen konnte, dass in diesem Zeitraum auch tatsächlich eine Vermietung
erfolgen hätte können. Ich sage das vor dem Hintergrund, wir können ja nicht
mit Sicherheit sagen, dass die Verhandlungen mit dem Investor bis zu diesem
Zeitpunkt tatsächlich abgeschlossen gewesen wären. Soweit vielleicht mal eine
kleine Einlassung. Wir hoffen aber, dass und damit kehre ich zurück zur
nächsten Woche, dass wir nach langem Zeitraum auch eine legalisieret Form der
Nutzung in diesem Seitenflügel hinbekommen, der dann einen Zeitraum bis 31.12.
diesen Jahres soweit erst mal der vorliegende Entwurf eines
Mietvertragsunterzeichnung und damit auch Mietzahlung vorsieht.
Herr
Dummin:
Trifft es
zu, dass die Verbindungen oder die Verhandlungen mit dem Investor inzwischen
als abgeschlossen sehen können dahingehend, dass der Investor abgesprungen ist.
Herr
Postler:
Mir liegt
ein Schreiben vom Investor vor, dass er zurück getreten ist. Wir haben
allerdings dem Investor mitgeteilt, dass aufgrund des Bürgerbegehrens und des
eventuellen nachfolgenden Bürgerentscheides und der Beschlusslage der
Bezirksverordnetenversammlung mittelfristig nicht damit zu rechnen ist, dass
eine Vertragsaufnahme erfolgen wird. Dies wäre erst dann wieder ein Thema, sie
wissen ja, dass die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen hat und es auch
unsere Absicht ist, eine Betriebsform zu finden, die für das Bezirksamt
kostenneutral ist. Erst nach Abschluss aller Prozesse, die sich im Gange
befinden. Ich erwähne die Auseinandersetzung, die wir dann auch noch im August
zu führen haben mit dem Bürgerbegehren. Ich kann vielleicht zwischenzeitlich
einfügen, dass auch diese Vorlage am nächsten Mittwoch auf der TO stehen wird.
Es ist, ich will auch hier der Beschlusslage des Bezirksamtes nicht vorgreifen,
aber mit der allergrößten Wahrscheinlichkeit ist damit zu rechnen, dass die
Bezirksamt Vorlage zum Inhalt hat, dass das Bürgerbegehren von Erfolg gekrönt
war, womit sich dann die Bezirksverordnetenversammlung auseinander zu setzen
hat, ob sie sich den Beschluss zu eigen macht oder alternativ einen andern mit
begleitend auf den Weg bringt. All dies zeigt, dass hier noch eigentliche
Arbeit vor uns liegt und erst wenn sich dann zeigen würde, dass bei allen
möglichen Konstruktionen, die da im Moment in der Überlegung sind eine
haushaltsneutrale Betriebsform nicht erforderlich ist und die Finanzsituation
des Bezirkes, die ja schon bislang nicht all zu gut aussah, vor dem Horizont
der Zahlen, die wie für 2007 bekommen haben keine bessere wird, denn das
Gegenteil ist ja der Fall, könnte auch so eine Überlegung das Bezirksamt wieder
beschäftigen, aber mittelfristig denke ich nicht.