2018 hat der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit Mitteln aus der City Tax 2017 (Konzeptionierung, Website sowie erste Grundbeschilderung) einen Gedenkweg eingerichtet, der die Gedenkstätte Plötzensee (Hüttigpfad 16), mit der evangelischen Gedenkkirche Plötzensee (Heckerdamm 226), der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum (Heckerdamm 230) und der evangelischen Sühne-Christi-Kirche (Toeplerstraße 1) verbindet.
Die Route ist in beide Richtungen ausgeschildert. Die reine Gehzeit beträgt ohne Besichtigungen ca. 50 Minuten. Ein- und Ausstieg ist an zwei U-Bahnhöfen der U-Bahnlinie 7 (Jacob-Kaiser-Platz und Halemweg), der S-Bahnstation Beusselstraße und durch die Buslinie123 möglich.
Auf der Website www.Pfad-der-Erinnerung.Berlin finden sich neben einem Stadtplan mit Routenübersicht weitere Informationen zur Gedenkstätte und den Gedenkkirchen sowie ein Flyer zum Herunterladen.
Zudem bietet Pfarrer Maillard Führungen an.
Im August 2019 sagte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe dem Bezirk Fördermittel i.H. v. 276.000 € aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zum touristischen Ausbau des Pfads der Erinnerung u.a. mit professionellen Informationsmodulen zu.
Mittels dieser an den wichtigsten Anlaufstellen sollen die Besucher:innen eine Übersicht zu den einzelnen Institutionen und zu der Gesamtthematik Widerstand im Dritten Reich erhalten. Durch das Angebot von Übersichtskarten soll die Orientierung in der gesamten Gedenkregion erleichtert werden.
Folgende 5 Ausbau-Maßnahmen sind für den Gedenkweg bis zum 31.12.2022 umzusetzen:
I. Aufstellung von bis zu 10 Informationsstelen (im Herbst 2021 abgeschlossen)
II. Erneuerung der Straßenschilder (vorauss. Frühjahr 2022 abgeschlossen)
III. Aufstellung von Abstell- und Anschließmöglichkeiten für Fahrräder (im Dez. 21 abgeschlossen)
IV. Erweiterung der Gedenkwegmarkierung (bereits in 2020 abgeschlossen)
V. Gehwegarbeiten im Bereich Hüttigpfad (abgeschlossen im Sommer 2022)
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann freut sich, das die Bezirksverwaltung das seit vielen Jahren ausgeübte Engagement der Akteure in der Gedenkregion Charlottenburg-Nord u.a. durch Pfarrer Maillard (Ev. Kirchengemeinde Charlottenburg – Nord), Pfarrer Nehk (Erzbistum Berlin) sowie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Gedenkstätte Plötzensee) mittels der Fördermittel öffentlichkeitswirksamer über die Bezirksgrenzen hinaus unterstützen und würdigen kann.
Zudem soll stärker in das touristische Bewusstsein gerückt werden, dass fast alle Straßen des zwischen 1955 bis 1972 entstandenen Neubaugebietes in Charlottenburg-Nord nach Frauen und Männern des Widerstandes gegen die Nazibarbarei benannt worden sind.
Reinhard Naumann:
“Für mich als Bezirksbürgermeister ist das Projekt eine wichtige gesellschaftspolitische Ergänzung des touristischen Angebots im Bezirk jenseits des Kurfürstendamms und Umgebung. Die Gedenkregion Charlottenburg-Wilmersdorf ist bislang zu wenig öffentlich wahrgenommen und gewürdigt worden, obwohl sehr viel von den Vertretern und Vertreterinnen der Gedenkkirchen sowie der Gedenkstätte Plötzensee geleistet wird.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, diese wichtige Gedenkregion touristisch stärker zu profilieren und über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt zu machen. Deshalb freue ich mich sehr, diesen Wunsch nun gezielt durch Verwendung der Fördermittel im Sinne des vom Senat beschlossenen nachhaltigen Tourismuskonzeptes erfüllen zu können!”