Die Stadträtin für Soziales und Gesundheit aus dem Bezirksamt Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer, und der Stadtrat für Soziales und Gesundheit aus dem Bezirksamt Charlottenburg, Udo Maier, freuten sich, erstmals den mit 7.500 DM dotierten Ehrenamtspreis am 15.9.2000 verleihen zu dürfen. Damit wurden besonders vorbildliche gemeinwesen-orientierte Leistungen gewürdigt, die überwiegend in Charlottenburg oder Wilmersdorf erbracht wurden. Gemäß dem Entscheid der Jury wurde das Preisgeld in diesem Jahr an drei Institutionen vergeben.
Den ersten mit 3.500 DM dotierten Ehrenamtspreis des zukünftigen Fusionsbezirkes erhält die City-Station der Stadtmissionsgemeinde für ihr Engagement für Obdachlose. Seit 25 Jahren kümmern sich 30 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Menschen mit Suchtproblemen, sozialen Schwierigkeiten und insbesondere um Wohnungslose. Die Besucher erhalten in erster Linie eine Grundversorgung, beispielsweise Essen, Duschen, Kleidung und seelsorgerliche Betreuung. Von Dienstag bis Sonnabend geben die Helfer Gerichte zu kleinen Preisen aus. Die Leute, die hierher kommen sind keine Bittsteller, sie sind Gäste und werden mit Respekt behandelt. Respekt, der sich in kleinen Handgriffen zeigt, so wird ein Scheibchen Ananas mit einem Sahnehäubchen verziert. In dieser Atmosphäre gibt es Räume für vertrauensvolle Unterstützung.
Auch der zweite Preis ehrt das Engagement für die Ärmsten der Armen. Gerlinde Baumbach, die seit vielen Jahren in der Kältehilfe und Suppenküche der evangelischen Kirchengemeinde am Lietzensee mitarbeitet, bekommt für Ihre Institution 2.500 DM. Die 88-jährige Charlottenburgerin arbeitet seit neun Jahren unentgeltlich in der Suppenküche mit, die zwischen November und Ostern jeden Montag bis Mittwoch geöffnet ist. Drei Gruppen mit je sieben Leuten kümmern sich mittags darum, das alles möglichst reibungslos läuft. Und es wird nicht nur Essen an Hilfsbedürftige ausgeteilt. In der „Boutique“ werden Spenden wie Kleidung und Haushaltswaren und vieles mehr verteilt. Gerlinde Baumbach schätzt das menschliche Miteinander zwischen den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und das Vertrauensverhältnis, das im Lauf der Jahre zu den Obdachlosen entstanden ist.
Der dritte Preis in Höhe von 1.500 DM geht an Judith Siller und Christian Gutschmidt, die sich federführend im ehrenamtlich gegründeten und betriebenen Eine-Welt-Laden „A Janela“ engagieren. Bereits vor zehn Jahren hat eine Gruppe der katholischen St. Ludwigs-Gemeinde in Wilmersdorf begonnen, Produkte aus Entwicklungsländern nach dem sonntäglichen Gottesdienst zu verkaufen. Inzwischen beliefern Importorganisationen Läden wie „A Janela“ mit Produkten aus Kooperativen von Kleinbauern und Handwerkern aus Entwicklungsländern. Jedes Produkt ist über „Fairen Handel“ in den Regalen gelandet. So können sich Einzelpersonen oder Schulklassen rundum das Thema „Fairer Handel“ in einer kleinen Bibliothek oder im Gespräch mit den freundlichen Ehrenamtlichen im Laden informieren.