Die Stadträtin für Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer, freute sich, zum fünften Mal den mit 4.000 Euro dotierten Charlottenburg-Wilmersdorfer Ehrenamtspreis verleihen zu dürfen. Gemäß dem Entscheid der Jury wurde der Preis am 17.9.2004 an je drei Gruppen und drei Personen verliehen, die damit für besonderes gemeinwohlorientiertes, freiwilliges, bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet wurden.
Erster Preis
Durch das Engagement der Parkinitiative Brixplatz rund um die Initiatorin Frau Neumann, ertstrahlt eine kleine Oase im Stadtteil Westend wieder in altem Glanz. Frau Neumann setzt sich freiwillig, unentgeltlich, mit großem Engagement, Zeitaufwand und mit Kompetenz für die Erhaltung des von Erwin Barth geschaffenen Platzes ein. In kurzer Zeit konnte sie durch schriftliche und mündliche Aufrufe zwölf überwiegend Westender Bürgerinnen und Bürger motivieren, gemeinsam als “Parkinitiative Brixplatz” aktiv zu werden. In mehrwöchiger intensiver Arbeit gelang es der Gruppe, die Parkanlage von wucherndem Kraut zu befreien und die Wege zwischen den Beeten freizulegen. Inzwischen gehen hier täglich viele Menschen spazieren und erfreuen sich an der Natur, besonders an dem nach alten Plänen wieder hergestellten Lehrgarten. Lesungen, Führungen durch den Park als grünem Lernort, Gespräche mit Jugendlichen und Hundehaltern ergänzen die Arbeit der Parkinitiative. Ein positiver Begleiteffekt scheint der Rückgang des Vandalismus im Park zu sein.
Es werden Pläne für weitere Aktionen geschmiedet. Der Rüdersdorfer Kalkfelsen im Park soll wieder mit fließendem Wasser übersprudelt werden, um so Frischwasser in die Teiche zu leiten. Diese müssten von Algen befreit und saniert werden.
Zweite Preise
(1) Mit 750 Euro werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Foyer an der Gedächtniskirche für ihre langjährige Arbeit mit Obdachlosen ausgezeichnet.
Siebzehn ehrenamtliche Mitarbeiter/innen leisten seit 40 Jahren gute, nachhaltige, soziale und seelsorgerische Arbeit im Bereich der Obdachlosenhilfe.
Sie bieten dienstags ein nahrhaftes und vitaminreiches Frühstück für ungefähr 60 Leute an, die sich mit 50 Cent an den Kosten beteiligen.
Am Donnerstag und Freitag gibt es in der Teestube etwas Warmes zu trinken. Für viele Obdachlose ist die Teestube so etwas wie eine Heimat und die einzige Gelegenheit, ein Gespräch zu führen.
(2) 750 Euro erhalten die HERTHACOPS. Sie haben seit dem Jahre 2000 eine Patenschaft für das Kinderheim der Caritas “Jugendzentrum Mariaschutz” übernommen, welches derzeit 57 Kinder und Jugendliche beherbergt. Die HERTHACOPS betreuen einmal pro Woche das Internetcafé. Sie öffnen und beaufsichtigen den Fitnessraum. Zu jedem Heimspiel von Hertha BSC werden zwei Kinder aus der Einrichtung eingeladen. Die Eintrittskarten werden aus Mitgliederbeiträgen der HERTHACOPS bezahlt.
Dritte Preise
(1) 500 Euro gehen an Frau Gandert für ihr Engagement, das der sozialen Integration von Aidskranken dient. Sie betreut seit vielen Jahren ehrenamtlich eine Schwimmgruppe der Berliner Aids-Hilfe. Sie begleitet diese Gruppe von zum Teil 50 Teilnehmern bei wöchentlichen Schwimmbadbesuchen in der “Alten Schwimmhalle” des Stadtbades Charlottenburg, organisiert darüber hinaus Ausflugsaktivitäten und eine jährliche Weihnachtsfeier mit großem persönlichen Einsatz und Engagement.
Telefon: 71 58 11 13 (Frau Gandert)
(2) 500 Euro erhalten zu gleichen Teilen Frau Berger-Schermer und Frau Kayser für ihre Bemühungen um die Integration von Migrantinnen im Kiez am Klausenerplatz.
Beide Frauen sind pensionierte Lehrerinnen und haben langjährige berufliche Erfahrungen in der zweisprachigen Erziehung (türkisch-deutsch).
Diese Qualifikation setzen sie ein, um in den seit drei Jahren stattfindenden Sprachkursen im ehemaligen Sanierungsgebiet am Klausenerplatz Frauen mit Migrationshintergrund zu unterrichten.