Juni / Juli
Der CSD erinnert an das erste bekannt gewordene Aufbegehren von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street in Greenwich Village am 27. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn. Mehrtägige Auseinandersetzungen mit der Polizei folgten.
Der erste “Christopher Street Day” in Berlin fand am 30.06.1979 statt – “Gay Pride” war das Motto, unter dem in West-Berlin 450 Demonstranten auf die Straße gingen. Die Stimmung unterwegs war ausgelassen und fröhlich. Anfeindungen oder gar Gewalt gegen Teilnehmer gab es nicht – ein entscheidender Unterschied zu früheren Veranstaltungen.
Die CSD-Demonstrationen in Deutschland finden nicht genau am historischen Datum, dem 28. Juni statt, sondern örtlich variierend an diversen Wochenenden zwischen April und Oktober. Geplant, als Demonstration angemeldet und durchgeführt werden die CSD von unterschiedlich strukturierten Organisationen oder Einzelpersonen vor Ort, häufig ehrenamtlich und in Vereinen organisiert. Als politische Demonstration, oft mit einem politikbezogenen Motto, zeigen sich die CSD meist in Form von Demonstrationsparaden und einer anschließenden Kundgebung.
Oft wird die Kundgebung von Künstlern mit Auftritten auf der Bühne unterstützt und gefeiert. Dieses Feiern des eigenen Lebensstils begründet sich aus dem Ursprung des CSD: Die Beteiligten zeigen oft demonstrativ, dass sie stolz auf sich, ihr Leben und ihre sexuelle Identität sind, daher die Bezeichnung Gay Pride. Neben der CSD-Parade und den Abschlusskundgebungen gibt es in vielen Städten häufig ein- bis mehrtägige Straßenfeste und Kulturwochen mit Künstlern, politischen Veranstaltungen, Vorträgen, Lesungen und Partys.