Laudatio auf die Preisträgerin Christel Pisarek
von Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte
Sehr geehrte Frau Pisarek,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem Preis Frau in Verantwortung ehren wir heute eine Unternehmerin, die es innerhalb von acht Jahren geschafft hat, ein Sanitätshaus aufzubauen, das inzwischen fünf Filialen in Berlin unterhält. Weitere Standorte sind in Planung.
Frau Pisarek führt ein modernes und innovatives Unternehmen, das speziell auf Wünsche der Kundinnen und Kunden abgestimmte Lösungen anbietet. Zum Service gehören ebenso sofortige Spezialanfertigungen in der Meisterwerkstatt wie auch persönliche betreuung per Hausbesuch.
Ihr Fachpersonal besteht aus 11 festen Mitarbeiterinnen (davon 9 Mütter) und 9 festen Mitarbeitern.
Frau Pisarek hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit die Jury für sich zu gewinnen – durch ihre offene Art war schnell klar, mit welcher Begeisterung sie sich den Wunsch nach einem eigenen Unternehmen erfüllt hat und wie sie ihren Beruf eher als Berufung begreift. Und so soll auch hier erwähnt werden, dass ein Jury-Mitglied sich nach dem Besuch des Betriebes sofort entschlossen hat, ihre neuen Einlagen natürlich in der Westfälischen Straße bei Frau Pisarek fertigen zu lassen.
Frau Pisarek hat für die Jury eine Vorbildfunktion auch deswegen, weil diese Neugründung keine Frage des Lebensalters ist, denn die Gründung erfolgte, als Frau Pisarek 58 Jahre jung war, die 3 Söhne aus dem Haus waren und der Mann, ein Politikprofessor, in den Ruhestand ging.
Zuvor hat sie als gelernte Biologin im Pharmaaußendienst sowie in verschiedenen Laboratorien und Instituten gearbeitet und daher auch als Vorsitzende und Beisitzerin in Prüfungsämtern gewirkt.
Ihr Durchsetzungsvermögen ist geprägt von einer christlichen Wertevorstellung – als Vorgesetzte ist für sie soziales Handeln selbstverständlich – sie gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Chancen, die woanders vielleicht nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
Wer Frau Pisarek kennenlernt, weiß sehr schnell dass diese Frau nicht still stehen kann und ein Blick auf ihre Hobbys macht das deutlich: Literaturkreis, Musik (viel klassisch, aber auch südamerikanische Musik), malen, wandern, Rad fahren, aktive Fernreisen. Ursache für das Fernweh mag ihre Schulzeit in der Schweiz (Human-Mädchen Gymnasium und Abitur in einem katholischen Kloster im Chur-Kanton Graubünden) und ihr einjähriger Aufenthalt in der Türkei gewesen sein.
Dass sie seit 15 Jahren ehrenamtlich in der St-Albertus-Magnus-Gemeinde aktiv ist und dort die Frauengemeinschaft geleitet hat, sei nur nebenbei erwähnt.
Frau Pisarek ist zudem sehr aktiv in der wieder neu gegründeten AG der Gewerbetreibenden der Geschäftsstraße Westfälische Straße.
Mit dem Preis Frau in Verantwortung sollen Frauen ermutigt werden, selbst berufliche Verantwortung zu übernehmen.
Mit Frau Pisarek hat die Jury eine gute Wahl getroffen – wir können bei ihr gespannt sein, was als nächstes kommt.
Marc Schulte