Bei allen größeren und kleineren Erfolgen, z. B. der Anhebung des Pflasters vor dem Eingang zur Stadtbibliothek Otto-Suhr-Allee 96 auf das Niveau des Zugangs oder der Anregung eines Gebärdensprachkurses für Mitarbeiter des Bezirksamtes, bestehen im Bezirk noch akute ungelöste Probleme.
Von allem Anfang an wurde der Zustand der Beleuchtung im Dienstgebäude Otto-Suhr-Allee heftig kritisiert, vor allem, dass nach dem Anschlagen der Bewegungsmelder die Energiesparlampen erst warm laufen müssen, ehe sie ihr ohnehin trübes Licht voll spenden können. Für Menschen mit Sehbehinderung bedeutet das eine außerordentliche Gefahrenquelle, zumal es in allen Dienstgebäuden an Orientierungs- und Leitsystemen fehlt.
Seit mehreren Jahren wird der Ein- bzw. Anbau eines Aufzugs im Dienstgebäude der Volkshochschule Charlottenburg in der Pestalozzistraße verschoben.
Dieser Umstand wird besonders interessant im Zusammenhang mit dem Projekt “Gebäudeoptimierung” des Bezirksamtes. Bis heute gibt es kein klares Signal, dass bei den Überlegungen zur Aufgabe von Dienstgebäuden zugunsten anderer eine Rolle spielt, ob ein Dienstgebäude bereits bestimmte Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt oder ob bei Aufgabe eines solchen entsprechende Investitionen in dem Gebäude vorgenommen werden, das als Alternative ausgewählt wurde. So gab es Pläne, den VHS-Standort Trautenauer Straße aufzugeben, obwohl dann keine barrierefreie VHS-Einrichtung mehr vorhanden sein wird.
In der Investitionsplanung des Bezirks ist nicht zu erkennen, wann, wo und in welchem Umfang Mittel für die Herstellung von Barrierefreiheit bereit gestellt werden. Ich schlage vor, jährlich mindestens 10 % der für Bau-Investitionen vorgesehenen Mittel für solche Projekte einzustellen, die behinderten Menschen in den öffentlichen Gebäuden freien Zugang und freie Nutzung ermöglichen. Vorschläge für die Auswahl sollte der bezirkliche Beirat für Behindertenangelegenheiten unterbreiten. Wenn die dafür vorgesehene Summe für das konkrete Projekt nicht ausreicht oder wenn in einem Jahr wegen anderer dringender Vorhaben keine behinderungsspezifische Mittel bereit gestellt werden können, so sollte das Volumen verdoppelt werden.
Im diesjährigen “Verstößebericht” des Landesbeauftragten für Behinderte wurde unter anderen das Wirtschaftsamt beim Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf dafür gerügt, dass es der zuständigen Arbeitsgruppe beim Landesbeirat für Behinderte nicht alle zur Prüfung der Rechtmäßigkeit von Ausnahmegenehmigungen erforderlichen Informationen bereit stelle. In der Tat gab es Missverständnisse über den Handlungsspielraum der einen und der anderen Seite. Um die Differenzen zu minimieren, schlage ich vor, mit dem Wirtschaftsamt eine Übereinkunft zu treffen, dass ich vor der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen in die Prüfung einbezogen werde. Das soll auf kurzem Wege geschehen, um den Verwaltungsgang nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
Aus dem Bezirksbehindertenbeirat wurden zwei Projekte angeregt, und zwar
die Herstellung eines barrierefreien Zugangs zur Friedhofskapelle auf dem Luisenkirchhof III am Fürstenbrunner Weg und
der Einbau eines Treppenlifts im Schwimmbad Krumme Straße, damit gehbehinderte Menschen auch das Warmwasserbecken im 1. Stock erreichen können.
Für beide Projekte gibt es brauchbare Ideen, doch die Besitzer/Betreiber sehen sich außerstande, sie zu finanzieren.
Meine Vorstellung ist, hierfür soziales Engagement des Lion’s Clubs und des Rotary Clubs anzuregen. Leider fehlen mir hierzu die nötigen Verbindungen, und so bitte ich an dieser Stelle die Damen und Herren des Bezirksamtes und der Bezirksverordnetenversammlung, mir mit ihren eventuellen Beziehungen zur Seite zu stehen.
Hartwig Eisel