Der Halensee

Blick vom Halensee nach Norden- im Hintergrund das Bürogebäude "Zitrone"

Der Halensee - im Hintergrund das Bürogebäude "Zitrone"

Fakten

Fläche: 57.000 m²
Max. Tiefe: 7 m

Die Kleine Grunewaldseenkette, zu der auch der Halensee gehört, besitzt keinen natürlichen Zufluss. Auch um den Wasserstand zu halten, wird ein Großteil der umliegenden Straßenzüge in die Seen entwässert. Das Gesamteinzugsgebiet für das Straßenabwasser in den Halensee beträgt 672.950 m², über das Zehnfache der Seefläche selbst. Auf diese Weise gelangen Nährstoffe, Keime, Sedimente und Schadstoffe in die Seen. Der hohe Nährstoffgehalt führt in der Folge zu einem teilweise übermäßigen Pflanzenwachstum in den Gewässern.

Geschichtliches

Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Villen- und Mietshaussiedlung Halensee, die nach dem gleichnamigen See benannt wurde. 1904 wurden aus dem “Wirtshaus am Halensee” die “Terrassen am Halensee”, 1910 dann in “Lunapark” umbenannt. Er entwickelte sich zu einem riesigen Vergnügungspark. Sein Lärm war in ganz Halensee zu hören. Zeitweise gab es an jedem Abend zum Abschluss ein großes Feuerwerk. Der Eingang befand sich unweit des heutigen Rathenauplatzes. 1935 musste der Lunapark einem Autobahnzubringer Richtung Olympiastadion weichen.

Retentionsbodenfilter (Schilfklärankage)

Wasserqualität

Das von Schilf zugewachsene Becken am Eingang zum Friedenthal Park am Halensee ist ein Retentionsbodenfilter, d.h. eine Schilfkläranlage, die auf natürliche Weise einen Großteil der Sedimente und Schadstoffe aus den eingeleiteten Straßenabwässern herausfiltert (Flyer Punkt 1). Seit der Filter Mitte 2007 in Betrieb genommen wurde, hat sich die Wasserqualität des Halensees deutlich verbessert. Das Badeverbot, das seit 2002 bestand, wurde wegen anhaltend guter Wasserqualität durch den Betrieb der Filteranlage am 1. 5. 2016 ausschließlich für den Freibadbetrieb aufgehoben. Ausserhalb des Freibades gilt das Badeverbot wegen zeitweise schlechterer Wasserqualität weiterhin.

Grünanlagen

Im Zuge des Baus der Filteranlage wurde eine Steganlage am westlichen Halenseeufer errichtet, die zwei der drei Grünanlagenteile miteinander verbindet und den Halensee damit für die Öffentlichkeit noch besser zugänglich und erfahrbar macht.

In der Wallotstraße 19 steht die um 1910 vom Architekten Ludwig Otto für die Familie Linde erbaute, denkmalgeschützte Villa Linde, die heute durch das Wissenschaftskolleg des Stiftsverbandes für die deutsche Wirtschaft genutzt wird. Ursprünglich gehörte das Grundstück Wallotstraße 17A zur Villa Linde und reichte bis an den Halensee. Heute ist die Grünanlage frei zugänglich und bietet einen wunderbaren Blick über den südlichen Halensee. Sie beherbergt drei Naturdenkmale in Form einer Eibe, einer Blutbuche und einer Sommerlinde (Flyer Punkt 2).

An der Kreuzung Erdener Straße / Koenigsallee befindet sich ein Denkmal zu Ehren des Außenministers Walther Rathenau, der am 24.06.1922 an dieser Stelle einem antisemitisch motivierten Attentat, auf seinem täglichen Arbeitsweg von der Koenigsallee 65 in das Außenministerium in der Wilhelmstraße, zum Opfer fiel.