Nisthilfen für Insekten sind häufig als Insektenhotels bekannt. Doch für einen kürzeren Aufenthalt wird das Hotel von den Insekten nicht genutzt. Hauptsächlich sollen mit den Nisthilfen Wildbienen ein Ersatzbrutplatz angeboten werden. Diese so genannten Solitärbienen leben, wie der Name schon vermuten lässt, nicht in großen Völkern sondern allein oder in kleineren losen Gruppen. Diese Wildbienen sind standorttreu und suchen den bekannten Brutplatz jedes Jahr aufs neue auf. Auch die Jungtiere werden in der Nähe nisten. Der Brutplatz wird im Sommer gereinigt, dann die Eier hineingelegt und für den Winter über verschlossen. Diese Aktivitäten gehen weit über die Nutzung eines Hotels hinaus!
Geeignete Materialien für Nisthilfen
Jede Wildbienenart hat eigene Ansprüche an die Qualität der angebotenen Nisthilfe. Geeignet sind z.B. hohle Stängel aus Schilf oder Bambus, mit denen sich relativ einfach eine Nisthilfe bauen lässt. Zuerst feilen Sie die Schnittflächen der Halme glatt, damit die zarten Flügel der Bienen keinen Schaden nehmen. Bündeln Sie die Halme locker und drücken Sie sie in einen kleinen Zinkeimer, der etwas mit Lehm oder Gips gefüllt ist. Die Hohlräume am Rand werden mit weiteren Halmen aufgefüllt. Fertig! Die Halme dürfen immer nur auf einer Seite offen sein, die Rückseite kann mit Lehm oder Watte verschlossen werden.
Je nach Durchmesser siedeln sich unterschiedliche Arten an.
Das selbe gilt für Bohrlöcher in Holzklötzen. Nutzen Sie Hartholz (Eiche, Esche, Robinie, o.ä) und bohren Sie wenn möglich nicht ins Stirnholz, also die Seite, auf der die Jahresringe zu sehen sind. Sind die Bohrlöcher dort zu eng gesetzt, reißt das Holz und die Nistgänge werden nicht mehr angenommen.
Etwas schwieriger herzustellen sind Lehmwände, denn der Lehm muss eine bestimmte Festigkeit besitzen, damit die Wildbienen noch eigenständig ihre Gänge graben können. Bastellehm wird zu hart, mischen Sie ihn deshalb mit Sand.
Trennen Sie klar die einzelnen Lebensräume voneinander. So leben Ohrenkneifer, die sich in Zapfen und Reisig verstecken, räuberisch und fressen die Larven der Bienen!
Naturbeobachtung
Insektenhotels eignen sich besonders zur Naturbeobachtung, da sich hier die unterschiedlichsten Arten antreffen lassen. Der Erfolg einer künstlichen Nisthilfe ist relativ schnell festzustellen, besonders wenn sich vielfältige Nahrungsquellen für Wildbienen und Insekten in der Nähe befinden. Keine Angst vor Wildbienen, diese sind friedlich und stechen nicht.
Um dem Bürger die Möglichkeit der Beobachtung von Wildbienen zu geben, sind auf verschiedenen bezirkseigenen Flächen von der Firma trias gGmbH selbst erbaute Nisthilfen aufgestellt worden. Wir sind ständig darauf bedacht, diese in ihrer Qualität zu verbessern.
Die kreativ gestalteten und ästhetischen Insektenwohnungen laden zur naturkundlichen Beobachtung ein. Sie stehen auf öffentlichen Flächen oder an einem einsehbaren Standort. Die genauen Standorte können Sie der folgenden Karte entnehmen: