Presseartikel zum UEP-Projekt Fennsee

Charlottenburg-Wilmersdorfer Rathausnachrichten 08/2005

Pilotprojekt zur Verbesserung der Wasserqualität in Wilmersdorf

Der Fennsee im Volkspark Wilmersdorf weist seit Jahren eine schlechte Wasserqualität auf. Eine Hauptursache für den schlechten Zustand des Wassers ist der umfangreiche Eintrag von verschmutztem Straßenabwasser aus dem 180 ha großen Einzugsgebiet, das sich südlich des Fennsee bis zum Breitbachplatz erstreckt. Vor allem in den Sommermonaten führt der Sauerstoffmangel zu Fischsterben und starken Faulgerüchen. Der hohe Laubeintrag durch das zugewachsene Ufer beeinflusst die Wasserqualität ebenfalls negativ.

Die Nutzung des dringend benötigten innerstädtischen Naherholungsgebietes ist durch die Geruchsentwicklung immer wieder stark eingeschränkt. Nicht nur Parkbesucher sondern auch Anwohnerinnen und Anwohner beschweren sich, da sie ihre Balkone nur begrenzt nutzen können, sondern sorgen sich auch um die Fische und Wasservögel.

Um die Situation zu verbessern, wurde vom bezirklichen Umweltamt in Kooperation mit dem Fachbereich Grün sowie den Berliner Wasserbetrieben ein Pilotprojekt zur nachhaltigen Entlastung des Fennsees entwickelt. Die Ergebnisse diese Projektes können auch auf andere vergleichbare innerstädtische Gewässer übertragen werden.

Nach drei Jahren Antragsphase erhält das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin nun für die Umsetzung 50% der Projektkosten in Höhe von 1,25 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie ca. 1 Mio. € Landesmittel aus dem Umweltentlastungsprogramm der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz.

Das Gesamtkonzept besteht aus folgenden Teilmaßnahmen:

Der vorhandene, unterirdische Grobfilter Wallenbergstr. wird zur effektiven Regenwasserbehandlung umgebaut. Hierbei werden in die vorhandene bauliche Hülle des Grobfilters hochwirksame Lamellenfilter eingebaut. Durch eine Teilentschlammung des Fennsees werden Nährstoff- und Schlammfrachten reduziert und Rücklösungsprozesse von Schadstoffen aus dem Sediment verhindert. Um die Sauerstoffverhältnisse im See zu verbessern, sollen unterstützende landschaftsgärtnerische Arbeiten zur Reduzierung des Laubfalls durchgeführt werden.

Innovativ an dem nun beginnenden Projekt ist der erstmalige Einsatz eines Lamellenfilters für die Klärung von Straßenabwasser. Diese Anlage besteht aus dicht hintereinander gestellten, lamellenartigen Filtern, die das durchfließende Wassers mit hoher Reinigungsleistung klären. Die Alternative, einen oberirdisch angelegten Bodenfilter für die Wasserklärung zu verwenden, ist aufgrund des großen Flächebedarfs für innerstädtische Seen ungeeignet. Der Lammellenfilter ist durch die Nutzung unterirdisch vorhandener Räume sinnvoll, kostenminimierend und platzsparend.

Projektrahmendaten

Fördervorhaben aus dem Umweltentlastungsprogramm der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz

Blick auf den Fennsee

Blick auf den Fennsee

Das Foto zeigt einen Blick auf den Fennsee mit Schwanenfamilie, (von rechts nach links) Fr. Kummelt, Berliner Wasserbetriebe, Fr. Martina Schmiedhofer, Bezirksstadträtin für Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr, und Fr. Hügerich, Projektleitung

Pressemitteilung 7. 7. 2005

Das stinkt (noch) zum Himmel! Ende der Geruchsbelästigung am Fennsee in Sicht

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf erhält aus dem Umweltentlastungsprogamm (UEP) für ein Pilotprojekt zur nachhaltigen Entlastung des Fennsees von Nähr- und Schadstoffen insgesamt 2,25 Mio €, die sich aus 1,25 Mio. € aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung und (EFRE) und 1 Mio € Landesmitteln zusammensetzen. Mit den nach drei Jahren Vorarbeit bewilligten Mitteln soll eine für die Reinigung von Straßenabwässern neuartige Filtertechnik erprobt werden, die zu einer bedeutenden finanziellen Einsparung für das Land Berlin führen soll. Der Einsatz von Lamellenfiltern zur Klärung von Straßenabwässern ist nicht nur innovativ sondern auch kostensenkend und platzsparender als die gängige Bodenfiltertechnik.

Das Projekt kommt den unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohnern zugute und den Bürgerinnen und Bürgern, die den Fennsee als Naherholungsgebiet nutzen: der Zufluss von Nähr- und Schadstoffen wird reduziert, die Gewässerökologie verbessert sich, die Geruchsbildung lässt nach, und damit steigen die Möglichkeiten zur (Wieder-)Nutzung als Naherholungsgebiet.

Umweltstadträtin Martina Schmiedhofer:

“Die Einleitung von ungereinigten Straßenabwässern aus dem ganzen Bezirk Wilmersdorf ist ein Hauptgrund für das regelmäßige „Umkippen“ des Sees und das Einsetzen von Faulprozessen, die erhebliche Geruchsbelästigungen verursachen. Die Nutzung des dringend benötigten innerstädtischen Naherholungsgebietes war dadurch bisher stark eingeschränkt. Selbst Anwohnerinnen und Anwohner konnten ihre Balkone nur begrenzt nutzen.

Das massenhafte Fischsterben in der Spree am letzten Wochenende zeigt, wie wichtig es ist, Maßnahmen zur Gewässerqualität zu fördern. Ich freue mich, dass mit diesem Pilotprojekt ein Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität geleistet werden kann, der auch an anderen Stellen der Stadt das Straßenabwasserproblem Berlins nachhaltig beeinflussen kann.“

Aktueller Sachstand: Startschuss für die Sanierung des Fennsees (21. 09. 2006)

11. 12. 2006 - Pressemitteilung zu Baumarbeiten

Im Tunnel am 2. April 2008

Pressemitteilung zum „Tag des offenen Tunnels“

„Tag des offenen Tunnels“ am 18. 4. 2008 an der Baustelle Wilmersdorfer Fennsee: Besichtigungsmöglichkeit der unterirdischen Filteranlage

Hinweis zu diesem Projekt:

Foerdermittelgeber

Foerdermittelgeber