Das Bezirksamt versucht durch verschiedene kleine Einzelmaßnahmen Veranstaltungen klimafreundlicher zu machen.
Stromversorgung
Das Bezirksamt versucht, Alternativen zum Einsatz von benzin-/dieselgetriebenen Generatoren zur Stromversorgung bei Veranstaltungen voranzubringen.
Problematik
Generatoren produzieren einfach und komfortabel Strom, ohne Anmeldefristen beim Stromversorger für regulären Veranstaltungsstrom oder an Orten, an denen kein oder kein ausreichend leistungsfähiger und zuverlässiger Zugang zum öffentlichen Stromnetz besteht.
Damit lösen Generatoren ein typisches Problem von Veranstaltern.
Die Nutzung führt aber zu neuen Problemen:
- Lärm – Generatoren, insbesondere mit eher kleiner Leistung, werden als sehr störend empfunden. Entsprechende Lärmbeschwerden erreichen regelmäßig das Bezirksamt und waren Auslöser für unsere Aktivitäten.
- Geruch – Das Abgas führt zu unangenehmen Gerüchen.
- Grundwassergefährdung – dies stellt sich insbesondere bei größeren Anlagen, wie sie gern rund um das Olympiastadion verwendet werden. Wenn hier “mal etwas danebengeht” kann das Berliner Grundwasser und damit ihre Trinkwasserversorgung zu Hause gefährdet werden.
- Treibhausgasemissionen – Der Strom wird – bei kleinen Generatoren mit schlechtem Wirkungsgrad – aus fossilen Brennstoffen erzeugt und führt damit zu Treibhausgasemissionen auf dem Niveau von Strom aus Kohlekraftwerken.
Lösungsansätze
Das Problem kann auf verschiedenen Wegen gelöst werden. Kernfrage ist hierbei, wie Veranstaltern Lösungen an die Hand gegeben werden können, die in bestehende Abläufe passen. Es gibt drei verschiedene Gründe für den Einsatz von Generatoren:
- Anschluss ans öffentliche Stromnetz nicht möglich oder schwierig zu organiseren – hier wird meist eine kleinere elektrische Leistung im Bereich mehrerer Kilowatt benötigt.
- Öffentliches Stromnetz erreicht gewünschte Zuverlässigkeit nicht – bei Live-Fernsehübertragungen aus dem Olympiastadion. Hier wird eine Leistung von 2 bis 4 Megawatt benötigt.
- Öffentliches Stromnetz zu schwach – bei Großveranstaltungen. Hier wird eine Leistung von mehreren MW benötigt.
1. Kleine Leistung
Alternativ zu Generatoren ist es möglich, geladene Akkus vor Ort aufzustellen, an die die Verbraucher angeschlossen werden können, und nach Ende der Veranstaltung leere Akkus wieder mitzunehmen. Zusätzlich können diese vor Ort mit Solaranlagen geladen werden. Dies löst die Lärm- (da lautlos), Geruchs- (da kein Abgas), Grundwasser- (da nicht zu betanken) und verbessert die Treibhausgasproblematik (wenn mit Ökostrom geladen).
Mehrere Unternehmen bieten diesen Service an. Es gibt in Berlin einige Automaten, an denen man schnell leere gegen geladene Akkus austauschen kann. Transportable geladene Akkus sind bis zu einer Kapazität von 600 kWh (entspricht einem Brennstoffverbrauch in Generatoren von etwa 120 bis 180 Litern) verfügbar.
Bei größerer benötigter Strommenge wären auch Brennstoffzellen statt Generatoren als Stromerzeuger denkbar.
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin ist dazu eine wissenschaftliche Arbeit entstanden, die einige Alternativen vorstellt und vergleicht.
Interessierte Veranstaltende können sich an das Bezirksamt wenden, wenn sie eine solche Lösung unverbindlich ausprobieren wollen, und werden unterstützt.
2. Fehlende Zuverlässigkeit
Bei Live-Fernsehübertragungen kann schon ein Aussetzer von einer 50stel-Sekunde im öffentlichen Stromnetz die Übertragung stören. Um sich dagegen abzusichern, werden große Teile der Übertragunstechnik aus Generatoren versorgt. Die großen benötigten Strommengen lassen sich nicht sinnvoll aus geladenen Akkus bereitstellen. Alternativen könnten hier sein, die Übertragungstechnik aus dem öffentlichen Stromnetz zu versorgen und mit einer kleinen Batterieanlage und angeschlossenen Generatoren, die nur bei Stromausfall in Betrieb gehen, abzusichern. Das Bezirksamt steht zu diesem Thema in Kontakt mit der Beuth-Hochschule, Professur für Veranstaltungsmanagement.
3. Fehlende Leistung bei Großveranstaltungen
Bei sehr großen Veranstaltungen bietet das öffentliche Stromnetz vor Ort teils nicht genügend Leistung. Solche Veranstaltungen kommen nur selten vor, ein Ausbau des Stromnetzes für einmalige Veranstaltungen ist vergleichsweise teuer. Hier sind bezahlbare Alternativen zur Zeit nur schwer darstellbar. Das Bezirksamt nimtm dazu Kontakt mit Kooperationspartnern auf.
Geschirr und Besteck
Um unnötigen Müll durch Einweggeschirr zu reduzieren untersagt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf dessen Einsatz bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Als Ersatz können ein Spülmobil und reichlich Mehrweggeschirr über das Bezirksamt entliehen werden.
Anreise
Zur Förderung der klimafreundlichen Anreise bereitet das Bezirksamt eine Beschlussvorlage vor. Weiteres dazu wird veröffentlicht sobald dies feststeht.