Fördervorhaben: Nachhaltige ökologische Aufwertung des Naturraums Volkspark Jungfernheide in Charlottenburg-Nord

Projektkennziffer: 1239-B6-A

Laufzeit: 06.2019-12.2023

Projektbeteiligte:

Grünflächenamt (Wiederherstellung der kaltluftbildenden Zone und Verbesserung der Erholungsfunktion) und Umweltamt (Wassermaßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität im Jungfernheideteich)

  • Blick ueber den Jungfernheideteich auf das Freibad

    Blick ueber den Jungfernheideteich auf das Freibad

  • Blick auf den Jungfernheideteich

    Blick auf den Jungfernheideteich

  • Blick vom Eingang des Freibads auf den Jungfernheideteich

    Blick vom Eingang des Freibads auf den Jungfernheideteich

Veranlassung

Der Volkspark Jungfernheide im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit seinen rund 146 ha gehört zu den herausragenden Beispielen der freiraumpolitischen Errungenschaften der frühen 1920er Jahre in Berlin, die an der Schnittstelle zwischen den Spätjahren des deutschen Kaiserreichs und den Anfangsjahren der Weimarer Republik entstanden. Als Gartendenkmal ist ihm eine besondere Unterschutzstellung zugewiesen worden. Darüber hinaus dient er der Bevölkerung als Freiraum mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten.

Der Volkspark Jungfernheide wird stark durch den in der zentralen Achse liegenden Jungfernheideteich geprägt. Mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten (Baden, Eislaufen bzw. Besuch der Insel) bietet er das ganze Jahr über die Möglichkeit das Element Wasser mit seiner Vielfalt an Flora und Fauna (z.B. Fisch- und Krebspopulation) aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu erleben.

Der Jungfernheideteich wird über zwei Arme des Nonnengrabens aus dem im Norden gelegenen Hohenzollernkanal gespeist. Um das belastete und verschmutzte Wasser aus dem Hohenzollernkanal zu reinigen, wurde es ab 1988 durch eine Oberflächenwasserreinigungsanlage geleitet. 1991 wurde diese Anlage zur horizontalen Durchströmung umgebaut, da sie, wie sich herausstellte, falsch ausgelegt war. Seitdem hat die Anlage keine Reinigungsfunktion mehr, sondern ist lediglich ein sogenannter Schönungsteich.

Zur Regulierung des Wasserstands und zur Verbesserung der Wasserqualität des öffentlichen Freibads an der Westseite des Jungfernheideteichs wird der Zulauf vom Hohenzollernkanal bei Bedarf über eine zusätzliche Grundwassereinspeisung gestützt.

Mit dem Parkpflegewerk wurde ein Entwicklungskonzept für die Parkanlage und den See erarbeitet, welches die historische Substanz sichert, die charakteristischen Qualitäten erhält bzw. weiterentwickelt. Die Bedeutung der Freifläche als Erholungsanlage für die Bevölkerung sowie die ökologische Wertigkeit ist bei der Planung zu berücksichtigen.

Ziele

Ziel ist die ökologische Aufwertung und nachhaltige Sicherung des Volkparks Jungfernheide mit all seinen naturräumlichen Elementen und seinem Landschaftsschutzgebiet als innerstädtischer Erlebnisraum. Dem Thema Wasser kommt dabei eine Schlüsselstellung zu.

Methoden

Im Rahmen des Fördervorhabens „Nachhaltige ökologische Aufwertung des Naturraums Volkspark Jungfernheide in Charlottenburg-Nord“ werden vom Umwelt- und Naturschutzamt Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Wasserqualität im Jungfernheideteich auf der Grundlage eines umfangreichen Gewässergutachtens umgesetzt. Die daraus abgeleiteten Gewässersanierungsmaßnahmen sollen das ökologische Gleichgewicht wiederherstellen und langfristig sichern helfen. Sie bestehen aus mehreren Elementen:
  • Wasserpflanzenetablierung von Wasserpflanzen
  • Herstellung des ökologischen Gleichgewichts im Gewässerkörper mit Nährstoffrückhalt über Geophytofilter
  • Fischbestandsermittlung und -regulierung
  • Kontrollmöglichkeit des Zustroms aus dem Berliner Schifffahrtskanal und dem Grundwasser mit Hilfe automatisierter Messeinrichtungen
  • Monitoring zur Dokumentation des erreichten Zustands im Gewässer

Förderhinweis

Das Vorhaben „Nachhaltige ökologische Aufwertung des Naturraums „Volkspark Jungfernheide“ in Charlottenburg-Nord“ wird mit rund 2,43 Mio € im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1239-B6-A).

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