Der Volkspark Jungfernheide im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit seinen rund 146 ha gehört zu den herausragenden Beispielen der freiraumpolitischen Errungenschaften der frühen 1920er Jahre in Berlin, die an der Schnittstelle zwischen den Spätjahren des deutschen Kaiserreichs und den Anfangsjahren der Weimarer Republik entstanden. Als Gartendenkmal ist ihm eine besondere Unterschutzstellung zugewiesen worden. Darüber hinaus dient er der Bevölkerung als Freiraum mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten.
Der Volkspark Jungfernheide wird stark durch den in der zentralen Achse liegenden Jungfernheideteich geprägt. Mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten (Baden, Eislaufen bzw. Besuch der Insel) bietet er das ganze Jahr über die Möglichkeit das Element Wasser mit seiner Vielfalt an Flora und Fauna (z.B. Fisch- und Krebspopulation) aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu erleben.
Der Jungfernheideteich wird über zwei Arme des Nonnengrabens aus dem im Norden gelegenen Hohenzollernkanal gespeist. Um das belastete und verschmutzte Wasser aus dem Hohenzollernkanal zu reinigen, wurde es ab 1988 durch eine Oberflächenwasserreinigungsanlage geleitet. 1991 wurde diese Anlage zur horizontalen Durchströmung umgebaut, da sie, wie sich herausstellte, falsch ausgelegt war. Seitdem hat die Anlage keine Reinigungsfunktion mehr, sondern ist lediglich ein sogenannter Schönungsteich.
Zur Regulierung des Wasserstands und zur Verbesserung der Wasserqualität des öffentlichen Freibads an der Westseite des Jungfernheideteichs wird der Zulauf vom Hohenzollernkanal bei Bedarf über eine zusätzliche Grundwassereinspeisung gestützt.
Mit dem Parkpflegewerk wurde ein Entwicklungskonzept für die Parkanlage und den See erarbeitet, welches die historische Substanz sichert, die charakteristischen Qualitäten erhält bzw. weiterentwickelt. Die Bedeutung der Freifläche als Erholungsanlage für die Bevölkerung sowie die ökologische Wertigkeit ist bei der Planung zu berücksichtigen.