Schulgärten und Schulhofbegrünung im Ortsteil Charlottenburg

Die Arno-Fuchs-Schule ist eine Bildungseinrichtung für Schülerinnen und Schüler mit geistigen und teilweise körperlichen Einschränkungen. Die Schule besitzt bereits einen divers gestalteten Schulhof, der an einigen Stellen eine Ertüchtigung sowie Aufwertung benötigt, damit auch die mobilitätseingeschränkten SuS Zugang erhalten. Ein weiterer Wunsch war die Reaktivierung des Schulgartensmit tatkräftiger Unterstützung des Lehrkollegiums. Der Schulgarten ist in die Bildungsarbeit integriert und bringt den Kindern unter anderem die Themen gesunde Ernährung und natürliche Landwirtschaft, Naturzusammenhänge und nachhaltigen Konsum näher. Um allen Kindern eine Teilhabe zu ermöglichen, wurden von der Schule für die mobilitätseingeschränkten SuS zwei unterfahrbare Hochbeete angeschafft.

Der Schulhof der Eichendorff-Grundschule besteht aus versiegelten Freiflächen und einigen Vegetationsflächen mit Gehölzen. Durch eine starke Übernutzung derselben, sind die strauchartigen Gehölze nicht mehr vorhanden und die Böden extrem verdichtet. Im Zuge einer kindgerechten, naturnahen und klimaangepassten Umgestaltung wurde eine circa 200 m2 große Fläche als „Spielgebüsch“ mit ökologisch wertvollen Gehölzen reaktiviert. Um einer erneuten Verdichtung vorzubeugen und die Evaporation der Böden zu vermindern wurde zusätzlich eine Schicht Rindenmulch aufgebracht. Als Schutz zu Beginn dient ein Knieholzzaun aus Robinie. Nach einer Anwuchs- und Entwicklungsphase kann diese Vegetationsfläche wieder von den SuS als Spielgebüsch, Rückzugs- und Naturerlebnisraum genutzt werden.
Darüber hinaus entstand auf einer weiteren ehemaligen Vegetationsfläche von circa 60 m2 ein kleiner Schulgarten. Der Schulgarten wird in die Bildungsarbeit integriert um den SuS im Schul- und Hortbetrieb unter anderem die Themen gesunde Ernährung und natürliche Landwirtschaft sowie Naturzusammenhänge im Zuge einer nachhaltigen Umweltbildung näher zu bringen. Sogenanntes „Naschobst“, bestehend aus verschiedenen Beerensträuchern und Wildobstgehölzen wird als Abgrenzung des Schulgartens hin zum Nachbargrundstück gepflanzt.

In einem pädagogischen Workshop wurde von den Schülerinnen und Schülern der Friedensburg-Oberschule eine Umgestaltung des Schulhofes entworfen. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Schaffung von Ruhe- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie eine stärkere Begrünung gelegt. 2018 wurde ein Teilbereich des Hofes entsiegelt, als großer Sitzhügel gestaltet und mit heimischen Gehölzen bepflanzt. Darüber hinaus befinden sich mehrere Hochbeete auf einem versiegelten Teilbereich des Schulhofes, welche sich jedes Jahr einer großen Beliebtheit bei den SuS zur Bepflanzung mit Kräutern und Gemüse erfreuen. Im Schuljahr 2019/2020 entstand auf Initiative der Biologie-Lehrerin Frau Violán-Holz für die Berufsorientierung der Klassen 7 bis 10 ein Urban Farming-Projekt. Ziel ist die Entwicklung eines „Grünen Klassenzimmers“ mit Schulgarten, welches später von allen Fachbereichen genutzt werden soll. Das Urban Farming-Projekt innerhalb der Berufsorientierung beinhaltet die komplette Planung von der circa 70 m2 Brache, dem ehemaligen und mittlerweile aufgefüllten Schulteich, bis zum „Grünen Klassenzimmer“. Hierzu gehören neben Beeten für Anbau und Studium von Nutzpflanzen auch die Gestaltung von Aufenthaltsbereichen und ökologisch wertvollen Nischen. Anschließend erfolgt die sukzessive Umsetzung der Pläne durch die SuS selbst. Die SuS lernen hierbei partizipatorisch die Gestaltung einer Fläche von der Planung bis zur eigenen Umsetzung.
Das „Grüne Klassenzimmer“, inklusive Schulgarten soll in die Bildungsarbeit integriert werden und den Kindern unter anderem die Themen gesunde Ernährung und natürliche Landwirtschaft, Naturzusammenhänge und nachhaltigen Konsum näher bringen.

Das Gottfried-Keller-Gymnasium hat sich zum Ziel gesetzt einen Garten als Schulgemeinschaftsprojekt zu gestalten. Sie wollen einen besonderen Ort schaffen, der allen aus der Schulgemeinschaft offensteht, aber auch in den Kiez ausstrahlt. Hier soll unter anderem gegärtnert, gelernt, gewerkt und geruht werden. Für alle, die den Garten nutzen, soll etwas dabei sein. Das Raum-, Gestaltungs- und Nutzungskonzept für den Garten wurde gemeinsam mit allen Interessierten der Initiativgruppe und mithilfe des Büros Beissert und Hengge Garten- und Landschaftsarchitekten erarbeitet. Auf dem vorgesehenen Gelände befanden sich die ehemalige Kugelstoß- und Hochsprunganlage sowie der ehemalige Hausmeistergarten. Die Umsetzung erfolgt nach und nach. Bisher sind bereits eine Kräuterspirale, eine insektenfreundliche Bepflanzung, eine Kompostecke zum Erlernen der Kreislaufwirtschaft und einige Hochbeete errichtet worden. Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Berlin wurden Wildtierkameras angebracht, um den SuS die Möglichkeit zur Beobachtung der heimischen Tierwelt zu geben.

2017 entstand auf einer ungenutzten Fläche ein Schulgarten mit Bodenbeeten, Insektennisthilfen, Obststräuchern und Hochbeeten. Darüber hinaus wurde auf dem angrenzenden Schuppen eine einfache Dachbegrünung installiert.

Über 400 Schülerinnen und Schüler aus 15 Nationen lernen mitten im lebhaften Klausenerplatz Kiez im gebundenen Ganztagsschulkonzept mit individueller Betreuung, gemeinsamen Projekten und klassenübergreifenden Arbeitsgemeinschaften. Aufgrund der Zunahme an SuS-Zahlen werden immer mehr Unterrichtsräume zum Lernen benötigt, welche vorher für partizipative Projekte zur Verfügung standen, so dass der Wunsch nach einem „Grünen Klassenzimmer“ immer stärker wurde. Ziel ist es, auf einem ca. 400 qm großen, ungenutzten Areal auf dem Schulgelände einen alternativen Lern- und Begegnungsraum zu schaffen. Gemeinsam soll ein zusätzlicher Raum geschaffen werden, der nicht nur dem akuten Platzmangel entgegenwirkt, sondern vor allem für die Kinder eine Bereicherung des Lernalltags ist, um unter freiem Himmel gemeinsam zu lernen, zu experimentieren, zu gestalten, sich zu besprechen, tief durchzuatmen und zu entspannen.
Die partizipative und demokratische Ideenfindung sowie die kooperative Umsetzung der Ideen der Kinder steht dabei im Mittelpunkt und wird als Gemeinschaftsprojekt des Fördervereins durchgeführt.
Während der Umsetzung, nach Abschluss des Projektes und nach der ersten ‚Nutzphase‘ soll das Projekt gemeinsam mit den Kindern ausgewertet und neue Ziele definiert werden.
Mit Hilfe des Landschaftsgärtners Wesley Twoco wurde ein Pflanzplan entworfen, der unterschiedlichste Arten und Lebensräume beinhaltet. So werden verschiedene Beerengehölze eingebracht, die den Kindern als Naschobst zur Verfügung stehen. Stauden und weitere krautige Pflanzen dienen Insekten als Nahrungsquelle und finden teilweise auch in der Küche Verwendung. Mit verschiedenen Klettergehölzen werden der östliche Zaun und die dahintergelegene Brandmauer optisch aufgewertet. Die Kletterpflanzen bieten darüber hinaus essbare Früchte und einen Lebensraum für viele Tierarten an. Mit diversen Wild- und Sortenobstgehölzen, die zum größtenteils heimisch sind, wird zudem die urbane Biodiversität gefördert und die „Produktion“ von Nahrungsmitteln leicht verständlich erklärt. Durch die Anlage einer Kompostecke wird den Kindern ein niedrigschwelliger Zugang zu Bodenleben und zur Humusbildung ermöglicht sowie der nachhaltige Kreislaufgedanke auf einfache Art nähergebracht.

Angefangen 2011 als Kunstprojekt im öffentlichen Raum hat sich der urbane Garten auf dem Kracauerplatz mittlerweile zu einem wichtigen grünen Lernort für die Schüler*innen der Paula-Fürst-Schule etabliert. Essbare Kräuter, Gemüse, Nisthilfen und seit dem Jahr 2019 auch ein insektenfreundlicher Wildstaudenstreifen sind nur einige Highlights an diesem Ort.

Am Lietzensee wurde im Zuge der Erstellung des Parkpflegewerkes ein Grundstück “entdeckt”, das nun genutzt wird um Kindern und Jugendlichen den ökologischen Anbau von Gemüse und Obst nahezubringen und um verschiedensten Tieren einen Lebensraum zu bieten. Der Verein ParkHaus Lietzensee hat eine Pflegevereinbarung mit dem Bezirk für den SeeGarten übernommen, um vor allem Kindern in der Nachbarschaft ein Angebot zu machen. 2017 haben die Schülerinnen und Schüler der Peter-Ustinov-Schule in Kooperation mit der GemüseAckerdemie hier geackert und im Herbst eine schöne Ernte eingefahren. Mit der Unterstützung von Klaus Rehbein von “Wir bauen Gärten” wurde 2018 ein Plan entwickelt, wie der Garten noch mehr Kindern zur Verfügung stehen, attraktiver für Insekten und andere Kleintiere gestaltet werden und das ganze Jahr über ein Angebot für Gaumen und Augen bieten kann. Mittlerweile ackern neben der Schule noch drei weitere Kitas und eine Trockensteinmauer und Wildbienenwiese wurden angelegt.

Das Projekt FaBiKli – Fassadenbegrünung und Biomasseverwertung für Klimaschutz an Schulen – wird vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen und der Technischen Universität Berlin von 2021 bis Juli 2024 durchgeführt. An drei Schulen in Charlottenburg-Wilmersdorf wurden partizipativ Fassadenbegrünungsdesigns ausgewählt, die Systeme gemeinschaftlich aufgebaut und Workshops rund um das Thema Fassadenbegrünung durchgeführt.

Die Schinkel-Grundschule beherbergt auf dem Schulhofgelände, seit 2019, einen eigenen Schulgarten. Wenn es einigen Kindern auf dem Schulhof einmal zu laut wird, können sich diese im Schulgarten ein ruhiges Fleckchen suchen. Die Idee ist zudem, dass Kinder den Schulgarten weiterentwickeln, pflegen und gießen. Auch gibt es eigene Klassenbeete.