Gutachten zur Parkraumbewirtschaftung

Viele Bereiche in Charlottenburg-Wilmersdorf sind attraktiv, die Bevölkerung Berlins wächst. Doch das bringt auch viel Verkehr mit sich und die Nachfrage ist oft größer als das Angebot an Stellflächen und Parkplätzen.

Ein Instrument um Angebot und Nachfrage aneinander anzupassen ist die Parkraumbewirtschaftung. Sie sorgt unter anderem dafür, dass in Gebieten mit hoher Parkraumnachfrage das verbreitete Falschparken zurückgedrängt wird und sich die Parkplatzsituation für Anwohnerinnen und Anwohner, ansässige Gewerbetreibende und Besucherinnen und Besucher entspannt.

Daher hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf untersuchen lassen, in welchen noch nicht bewirtschafteten Gebieten innerhalb des Rings die Nachfrage das Angebot an Parkraum übersteigt. Das Gutachten hat ergeben, dass innerhalb der A100 in Charlottenburg-Wilmersdorf die Nachfrage nach Parkraum so groß ist, dass hier Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden sollte.

Das Bezirksamt hat deshalb auf Grundlage des Gutachtens die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in weiteren 21 Zonen beschlossen.

  • Gutachten zur Parkraumbewirtschaftung

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Geodatensatz

Die im Rahmen der Untersuchung erhobenen Daten zum Parkraumbestand mit seinen Eigenschaften (Stellplatzanzahl, Behindertenparkplatz, Ladestation, Taxistand, …) sind im Open-Data-Portal des Landes Berlin als weiterverarbeitbarer Geodatensatz bereitgestellt. Die Vorgehensweise bei der Erhebung der Daten ist im Parkraumgutachten beschrieben, welches auf dieser Seite zum Download angeboten wird. Darin sind auch die Daten zur Parkraumauslastung dargestellt.

Zum Datensatz im Open-Data-Portal

Weitergehende Informationen

Aktuelle Parkraumbewirtschaftungszonen

Alle Parkraumbewirtschaftungszonen in Charlottenburg-Wilmersdorf sowie aller weiteren Bezirke Berlins finden Sie auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.

Karte zur Parkraumbewirtschaftung im Geoportal Berlin

Parkraumbewirtschaftung in Charlottenburg-Wilmersdorf

Übersicht zur Parkraumbewirtschaftung in Charlottenburg-Wilmersdorf

Kosten- und Zonenübersicht

Parkausweise für Anwohnende

Betriebsvignetten und Handwerker*innenparkausweis

Viele abgestellte Autos

Hintergrundinformationen

Das Land Berlin hat sich das Ziel gesetzt, die Lebensqualität in den Quartieren und die Verkehrssicherheit wesentlich zu verbessern. Dafür muss der öffentliche Raum besser im Sinne der dort wohnenden und flanierenden Menschen genutzt werden. Für die City West mit ihrem großen Bestand an gewerblichen Nutzungen ist auch die Situation für den Liefer- und Ladeverkehr zu verbessern, denn die Gewerbetreibenden sind darauf oft angewiesen und die ständig in zweiter Reihe stehenden Lieferfahrzeuge sind aufgrund der dadurch erschwerten Übersicht über den Straßenraum eine erhebliche Gefahrenquelle. Die Parkraumbewirtschaftung ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung dieser Ziele.

Durch die Parkraumbewirtschaftung erhalten Anwohnende und kurzzeitig das Quartier aufsuchende Menschen eine deutliche Bevorzugung gegenüber den „ortsfremden Dauerparkenden“.

Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung ist bereits Bestandteil verschiedener Planwerke, wie dem Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030 und der zweiten Fortschreibung des Luftreinhalteplans Berlin aus dem Jahr 2019. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme wurde gerichtlich in einem Verfahren der Deutschen Umwelthilfe gegen das Land Berlin bestätigt, um die Stickstoffoxid-Belastung der Luft in der Innenstadt zu reduzieren. Die verkehrsrechtliche Begründung für die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung ist die Vorhaltung und effiziente Nutzung des Parkraums für die Wohnfunktion und die Erreichbarkeit des Handels und Gewerbes. Darüber hinaus soll die Verkehrsmittelwahl zugunsten des Umweltverbundes beeinflusst und die Parkraumnachfrage zeitlich und räumlich gesteuert werden, um städtebaulich sensible Bereiche zu entlasten.

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf werden bereits etwa 54 Prozent der Flächen innerhalb des S-Bahn-Rings bewirtschaftet. Die hier untersuchte Ausweitung betrifft den bislang nicht bewirtschafteten Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings sowie die Bereiche zwischen S-Bahn-Ring und Autobahn 100 dort, wo Autobahn und S-Bahn nicht parallel verlaufen.

Die im folgenden dargestellte Studie belegt, das die verkehrsrechtliche Begründung für die Einführung einer flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung gegeben ist. Das Bezirksamt hat deshalb die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in weiteren 21 Zonen beschlossen. Wir werden die dafür notwendigen baulichen und verkehrsbehördlichen Maßnahmen nutzen, um möglichst zeitlich parallel auch die dadurch möglich werdenden Spielräume für weitere Verbesserungen im öffentlichen Raum zu nutzen. Insbesondere wollen wir Querungshilfen über Straßen, zusätzliche Fahrradabstellanlagen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen umsetzen sowie die Schulwegsicherheit erhöhen.

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