geboren am 28. November 1880 in Lübeck
gestorben am 10. Juli 1933 in Berlin
Der Gartenarchitekt Erwin Barth erhielt seine gärtnerische Ausbildung in Lübeck und Elmshorn und beendete sie 1900 an der Königlichen Gärtner-Lehranstalt in Potsdam-Wildpark. Anschließend arbeitete er für private Auftraggeber. 1908 wurde er Stadtgärtner in Lübeck, wo er bis 1911 blieb. 1912 ging Barth nach Charlottenburg (seit 1920 ein Bezirk von Berlin), wo er Stadtgartendirektor war, bis er 1926 zum Gartendirektor von ganz Berlin aufstieg. Daneben lehrte er von 1921 an der Technischen Hochschule Charlottenburg, wo er 1927 zum Honorarprofessor ernannt wurde. 1929 verließ er das Stadtgartenamt und wurde Ordinarius und Direktor des Instituts für Gartengestaltung, das als deutschlandweit erste wissenschaftliche Ausbildungsstätte für Gartenarchitekten an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin eingerichtet wurde.
Erwin Barths Parks, Stadtplätze, Grünanlagen, Krankenhausgärten und Friedhofsanlagen in Berlin entstanden zwischen 1912 und 1929. Sie prägen noch heute das Stadtbild und werden seit den 1980er Jahren in vielen Fällen in seinem Sinne wiederhergestellt.
Von 1912 an hatte Erwin Barth z.B. allein in Charlottenburg die fünf öffentlichen Gartenanlagen Dernburgplatz , Goslarer Platz , Karolingerplatz , Kuno-Fischer-Platz und Mierendorffplatz gestaltet. Diese Anlagen und später auch der Lietzenseepark (1919/1920), Sachsenplatz (heute: Brixplatz ; 1918-1921), die Grünanlagen im ehemaligen Luisenstädtischen Kanal (1926), der Volkspark Jungfernheide (1920-27), der Volkspark Rehberge (1926-1929) und auch die oft stattlichen Privatgärten zeugen vom Schaffen Barths. In allen seinen Werken verknüpfte er die anspruchsvollen Schönheiten der Gartenkunst mit einem hohen Freizeit- und Erholungswert.
Erwin Barth schuf keine Schmuckgärten nur zum “Lustwandeln”, sondern grüne Oasen – auch in dicht bebauten Teilen der Großstadt Berlin -, wo Kinder geschützte Freiräume und Erwachsene Orte der Erholung fanden.
Erwin Barth nahm sich im Zusammenhang mit den Erscheinungen der NS-Diktatur das Leben. Sein Grab auf dem Waldfriedhof Wilmersdorf in Stahnsdorf wurde zu einer Ehrengrabstätte erklärt.