Baumpflanzungen

Sicherlich: Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, liegt immer in der Vergangenheit. Doch der zweitbeste ist jetzt! Eine Aufgabe, die der Bezirk gerne erfüllt. Die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema “Baumpflanzungen”:

Woher erfahre ich, welche Bäume im Bezirk gepflanzt wurden?

Der Fachbereich Grünflächen informiert jedes Jahr darüber, welche Bäume im Bezirk gepflanzt wurden.
Die aktuelle bezirkliche Pflanzliste finden Sie hier:

  • Bezirkliche Pflanzliste 2023

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Darüber hinaus pflanzt die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt jedes Jahr im Rahmen der Stadtbaumkampagne Bäume. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

  • Welches sind die typischen Straßenbäume, die in Berlin zu finden sind?

    Die Straßen werden von über 50 verschiedenen Baumgattungen gesäumt. Am häufigsten sind Linden, Ahorn, Eichen, Platanen und Kastanien zu finden. Sie machen rund 75 Prozent der insgesamt 430.000 Berliner Straßenbäume aus (Stand 2022).

    • Der berlintypischste Straßenbaum ist die Linde (Tilia). Mit einem Anteil von gut einem Drittel prägt sie wie kein anderer den Straßenbaumbestand. Kein Wunder, denn Linden sind recht anspruchslos und kommen vergleichsweise gut mit den schwierigen Standortbedingungen in der Stadt zurecht. Linden stellen eine wichtige Nahrungsquelle für alle nektarsammelnden Insekten, wie Schmetterlinge, Honig- und Wildbienen dar. Zehn verschiedene Linden-Arten lassen sich unterscheiden. Bevorzugt gepflanzt werden Sorten der Winter-Linde (Tilia cordata) – ein mittelgroßer Baum, der auch in schmaleren Straßen noch Raum findet – sowie die großkronige Kaiserlinde (Tilia intermedia), die vor allem weiträumige Alleen säumt.
    • Die Gattung der Ahorne (Acer) umfasst rund 20 Prozent des Gesamtbestandes. Vor allem der Säulen-Spitzahorn (Acer platanoides ‘Columnare‘) eignet sich gut als Straßenbaum. Er ist für den engen Straßenraum zwischen Gebäuden und Straßenverkehr gut geeignet und zeichnet sich durch eine frühe Blüte und bunte Herbstfärbung aus.
    • Etwa neun Prozent der Berliner Straßenbäume sind Eichen (Quercus). Sie entwickeln eine breite Krone und benötigen viel Licht, weswegen sie eher für weitläufige Alleen und Plätze und weniger für enge Straßen geeignet sind. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihrer teils schönen Herbstfärbung sind Eichen sehr beliebt.
    • Platanen (Platanus) haben einen Anteil von rund sechs Prozent am Baumbestand. Mit ihren stattlichen Kronen eignen sie sich ideal für breite Straßen.
    • Kastanien (Aesculus) belegen den fünften Platz unter den Berliner Straßenbäumen. Sie machen circa fünf Prozent des Gesamtbestands aus.
  • Welche Eigenschaften sollten Straßenbäume aufweisen?

    Straßenbäume müssen hart im Nehmen sein, denn der Standort Straße ist so ziemlich das Heftigste, was einem Baum zugemutet wird: Sie stehen oftmals auf verdichteten Böden und haben meist wenig Platz, um ihre Wurzeln auszubilden. Sie werden von Abgasen umweht, mit Streusalz berieselt und von Hunden angepinkelt.

    Durch das Entfernen des Laubs im Herbst werden ihnen kaum Nährstoffe zugeführt. Sie leiden unter Wärmestress, da durch reflektierende Fassaden und den hohen Versiegelungsgrad die Temperaturen in Städten um bis zu 5 °C höher liegen als in ländlichen Gebieten. Dazu kommen immer häufiger lange Trockenperioden – und wenn es dann regnet, landet ein großer Teil der Niederschläge in der Kanalisation und nicht im Boden bei den Wurzeln. Alle diese Faktoren haben zudem zur Folge, dass Straßenbäume oftmals viel anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind, als Bäume in Parkanlagen oder Wäldern.

    Nun sagt man ja, dass ”nur die Harten“ in den Garten kommen. Das mag sein, aber: Nur die Allerhärtesten bekommen ein Leben als Straßenbaum hin! Das macht die Wahl geeigneter Arten und Sorten bei Straßenbäumen so wichtig.

  • Welche Arten sind besonders gut als Straßenbaum geeignet?

    Idealerweise haben Straßenbäume eine hohe Toleranz gegenüber den Standortbedingungen in der Stadt. So sollten sie zum Beispiel gut mit Trockenheit, Wind, geringem Wurzelraum, mechanischen Belastungen, Salzeinträgen und Hundeurin zurechtkommen. Förderlich ist auch eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadorganismen.

    Von enormer Bedeutung ist es zudem, dem fortschreitenden Klimawandel Rechnung zu tragen. Denn die Bäume, die wir heute pflanzen, müssen auch mit den in mehreren Jahrzehnten vorherrschenden Klimabedingungen zurechtkommen!

    Wichtig ist aber auch, dass die Bäume sich gut ins Straßenbild integrieren. Aus diesem Grund ist insbesondere die Wuchsform zu beachten. Zur Herstellung des sogenannten Lichtraumprofils – hindernisfreier Raum über der Straße – ist die Schnittverträglichkeit der Bäume wichtig. Weiterhin ist ein geringerer Pflegebedarf von Vorteil, weshalb robuste Arten, die wenig Totholz ausbilden, besonders geeignet sind.

    Insgesamt sollten in jedem Bezirk viele verschiedene Baumarten gepflanzt werden, um Lebensräume für wild lebende Insekten und Tiere zu schaffen bzw. zu erhalten sowie den Baumbestand insgesamt unempfindlicher gegen Krankheiten und Schädlinge zu machen. Gleichzeitig sorgt dies für Abwechslung und Vitalität im Stadtbild.

  • Wie wirkt sich der Klimawandel darauf aus, welche Baumarten gepflanzt werden?

    Da der Klimawandel auch für Bäume veränderte Rahmenbedingungen schafft, werden derzeit in verschiedenen Forschungsprojekten, wie etwa vom Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz, unterschiedliche Baumarten für den Extremstandort Straße getestet. Denn einige der gängigen Stadtbaumarten leiden recht stark unter den höheren Temperaturen und längeren Trockenphasen.

    Die globale Erwärmung fördert zudem die Einwanderung von neuen Schädlingen und Krankheitserregern, die teilweise bereits jetzt eine große Belastung für die hiesigen Bäume darstellen. Beispiele hierfür sind die Kastanienminiermotte (die bei der weißblühenden Rosskastanie einen verfrühten Laubabwurf und einem Rückgang der Vitalität auslösen kann), die durch Schadpilze ausgelöste Massaria-Krankheit der Platanen (die eine verstärke Totholzbildung und Astabwürfe zur Folge hat) oder das durch Pilze ausgelöste Eschentriebsterben (welches zu einem Absterben der gesamten Pflanze führen kann).

    Deshalb wird nach neuen Baumarten gesucht, die besser mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen. So werden neben den etablierten Stadtbäumen zunehmend hitze- und trockenheitstolerante Baumarten aus Südosteuropa oder Mittelamerika sowie selektierte Varianten und Kreuzungen der heimischen Baumarten gepflanzt. Die Zusammensetzung des Straßenbaumbestandes wird dadurch vielfältiger und somit stabiler gegenüber klimabedingten Veränderungen, wie beispielsweise längeren Dürreperioden.

  • Spielen bei der Arten- und Sortenwahl auch finanzielle Aspekte eine Rolle?

    Bäume erhöhen unsere Lebensqualität und bieten zahlreiche ökologische, ästhetische und wirtschaftliche Vorteile. Allerdings verursachen sie auch Kosten: Beginnend mit der Planung, Beschaffung und Pflanzung der Bäume, über regelmäßige Kontrollen durch erfahrene Fachkräfte bis hin zu den Pflegemaßnahmen wie Wässern, Korrekturschnitten und dem Entfernen von Totholz.

    Je besser ein Baum für seinen Standort geeignet ist, desto länger lebt er und umso geringer sind die Kosten, die er verursacht. Insofern spielt die Arten- und Sortenwahl nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine wichtige Rolle: Die richtige Art und Sorte sowie ein sorgfältig ausgesuchter Standort mit ausreichend Wurzelraum und nicht zuletzt auch ein ausreichender Schutz vor Beschädigung – dies alles sind die besten Maßnahmen, um die Kosten für Stadtbäume langfristig möglichst gering zu halten.

  • Wie alt werden Berliner Straßenbäume im Durchschnitt?

    Grundsätzlich können Bäume sehr alt werden. Einzelne Exemplare überdauern Jahrhunderte, andere sogar ein ganzes Jahrtausend und der älteste Baum der Welt – eine in einem schwedischen Nationalpark stehende Fichte – wird sogar auf rund 10.000 Jahre datiert! Aber auch in Berlin sind einige sehr alte Bäume beheimatet, wie zum Beispiel die rund 800 Jahre alte „Dicke Marie“ im Tegeler Forst. Die Stieleiche gilt als der älteste Baum der Stadt.

    Wie alt ein Baum wird, hängt zum einen von seiner Gattung ab. So werden hierzulande beispielsweise Pappeln rund 100, Fichten bis 600 und Eichen bis zu 1.000 Jahre alt. Ein weiterer ganz wesentlicher Einflussfaktor ist der Standort. Dabei gilt: Je mehr er den natürlichen Bedingungen des Baumes entspricht, desto höher ist dessen Lebenserwartung.

    Bäume – allen voran die Straßenbäume – sind in der Stadt einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund ist Bäumen in Parkanlagen ein deutlich längeres Leben beschieden als Straßenbäumen und in einem naturnahen Waldgebiet werden sie verständlicherweise noch deutlich älter. In Berlin gelten 60 Jahre als das durchschnittliche Höchstalter für Straßenbäume.

  • Werden alle gefällten Bäume durch Neupflanzungen ersetzt?

    Der Gesetzgeber gibt in der Baumschutzverordnung (BaumSchVO) vor, dass alle Straßenbäume, die aufgrund von Baumaßnahmen (z.B. Gebäudebau, Straßensanierung, Verlegung von Versorgungsleitungen) gefällt werden, durch Ausgleichspflanzungen ersetzt werden müssen. Erfolgt eine Straßenbaumfällung jedoch aus Gründen der Verkehrssicherheit oder weil der Baum krank ist oder seine ökologische Funktion nahezu verloren hat, dann ist keine Ersatzpflanzung erforderlich.

    Die allermeisten Fällmaßnahmen, die im Bezirk durchgeführt werden, erfolgen aus Gründen der Verkehrssicherheit. Doch auch wenn wir nicht dazu verpflichtet sind, diese Bäume durch Neupflanzungen zu ersetzen, so sind wir doch generell darum bemüht, so bald wie möglich nachzupflanzen. Jeder Pflanzung geht eine Prüfung des Standortes voraus. Ist der Standort mit seinen ober- und unterirdischen Rahmenbedingungen geeignet, so müssen nicht nur die Kosten für die Pflanzung selbst, sondern auch für die Pflege einschließlich Bewässerung der nachfolgenden fünf Jahre sichergestellt sein. Es wird vorrangig in Straßen nachgepflanzt, in deren Umfeld der Baumbestand bereits große Lücken aufweist bzw. wenn sich für diesen Standort ein Spender findet.

    Und auch aus ökologischen Gründen ist eine Neupflanzung direkt am Standort des gefällten Baumes nicht in jedem Fall sinnvoll. Denn in der Vergangenheit wurden Bäume auch auf Standorte gepflanzt, die für Bäume nur bedingt geeignet waren. Ferner wurden Straßenbäume früher teilweise zu eng zueinander gepflanzt. Wenn in diesen Fällen Bäume gerodet werden, kommt es an diesen Standorten nicht zu Nachpflanzungen.

  • Zu welcher Jahreszeit werden Bäume gepflanzt?

    Im Grunde könnte man Bäume das ganze Jahr über pflanzen, zumindest solange der Boden nicht gefroren ist. Die beste Zeit ist jedoch der Herbst und das zeitige Frühjahr. Das Bezirksamt pflanzt Bäume daher meistens in der Zeit zwischen dem 1. November und dem 15. April.

    Der Grund hierfür ist einfach: Immer, wenn ein Baum bei der Baumschule ausgegraben wird, um ihn an einem neuen Standort wieder einzupflanzen, verliert er am Rand des Wurzelballens einige Wurzeln. Diese Feinwurzeln sind jedoch maßgeblich für die Wasseraufnahme zuständig. Durch die Verletzung des Wurzelballens ist der Baum also nicht mehr ganz so gut in der Lage, Wasser aufzunehmen, wie vor dem Ausgraben in der Baumschule. In der Zeit, in der ein Baum keine Blätter trägt – also nach dem Laubfall im Herbst und vor dem Blattaustrieb im Frühjahr – findet praktisch keine Verdunstung über die Blattoberfläche statt. Der Baum muss daher also wesentlich weniger Wasser aufnehmen als im Sommer, wenn der Baum belaubt ist. Gleichzeitig regnet es im Herbst und Frühjahr mehr als im Sommer und die Temperaturen sind meist moderat. Das hilft dem Baum, schnell weitere Wurzeln zu bilden und gut am neuen Standort anzuwachsen.

  • Warum werden einige Bäume von Holzpfählen gestützt?

    Frisch gepflanzte Bäume können dem Wind nur wenig Widerstand entgegensetzen, weil sie erst wenige Wurzeln ausgebildet haben, ihr Stamm vergleichsweise leicht und der Boden um sie herum noch aufgelockert ist. Bei stärkerem Wind oder Erschütterungen herrscht im Untergrund deswegen ständig Bewegung. Dadurch reißen gerade gebildete Feinwurzeln leicht wieder ab, was eine mangelnde Standfestigkeit sowie schlechtere Wasser- und Nährstoffversorgung zur Folge hat.

    Damit die Bäume rasch neue Wurzeln ausbilden und auch bei stärkerem Sturm nicht umkippen, brauchen sie daher einen guten Halt. Diesen kann ihnen in den ersten Jahren ein Baumpfahl, Baumbock oder eine unterirdische Verankerung bieten. Mit dieser Hilfe können die Bäume schneller anwurzeln und gleichmäßiger Wasser und Nährstoffe aus dem Boden entnehmen. Nach etwa drei Jahren ist diese Anwurzelungszeit beendet und die Stützelemente können wieder entfernt werden.

    Grundsätzlich sind Stützen für jeden frisch gepflanzten Baum zu empfehlen. Besonders wichtig sind sie für Bäume, die an windige Standorte gepflanzt werden, für große neu verpflanzte Bäume, die dem Wetter eine breite Angriffsfläche bieten, sowie für flach wurzelnde Gehölze.

    Zudem bieten die Baumböcke dem Jungbaum mit seiner noch empfindlichen Rinde einen Schutz gegenüber parkenden Fahrzeugen, Hunden und Fahrrädern.

  • Warum werden Baumstämme manchmal weiß angestrichen?

    Bei dem weißen Anstrich handelt es sich um einen Schutz der Baumrinde von Jungbäumen gegen thermische (durch Wärme verursachte) Schäden. Denn im Gegensatz zu Wäldern, in denen dichte Bewaldung für ausreichenden Schatten sorgt, ist dies bei Stadtbäumen häufig nicht gegeben, sodass die Sonne oft unmittelbar auf die Baumstämme strahlt. Und gerade Jungbäume verfügen noch nicht über eine ausreichend robuste Borke, welche einen natürlichen Schutz darstellt.

    Ist ein Baum über einen längeren Zeitraum direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt, können Risse an der Rinde entstehen, wodurch die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schaderregerbefall werden. Dies kann im Sommer sowie auch an kalten, aber sonnigen Wintertagen geschehen. Denn während die Schattenseite der Bäume noch fast gefroren ist, erwärmt sich die Sonnenseite des Stammes schnell und dehnt sich aus. Diese Temperaturunterschiede führen zu Spannungen, die ebenfalls Risse in der Baumrinde zur Folge haben können.

    Die weiße Stammschutzfarbe reflektiert das Sonnenlicht, wodurch ein zu starkes Erhitzen der Rinde verhindert wird. Zudem schützt sie auch vor Frost im Winter. Vor allem neugepflanzte Jungbäume werden häufig mit einem Schutzanstrich versehen. Denn während ältere Bäume in der Regel eine Baumkrone entwickelt haben, die groß genug ist, um dem eigenen Stamm genügend Schatten zu spenden, ist diese bei Jungbäumen meist noch nicht ausreichend entwickelt. Zudem benötigen sie nach dem Verpflanzen aus der Baumschule eine gewisse Zeit, um sich langsam an die Strahlungsverhältnisse an ihrem neuen Standort zu gewöhnen.

    Aber auch ältere Bäume werden manchmal mit Stammschutzfarbe behandelt. Beispielsweise dann, wenn ein Nachbarbaum gefällt werden musste, dessen Beschattung nun fehlt, sodass der verbleibende Baum plötzlich einer ungewohnten Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Gegen diese Gefahr steht dem Baum kein eigener Schutzmechanismus zur Verfügung. Vor allem Buchen sind in dieser Hinsicht sehr empfindlich.

  • Vor meinem Haus wurde ein Baum gefällt und nun wurde eine ganz andere Baumart nachgepflanzt. Warum?

    Wenn wir einen Baum pflanzen, so soll er gute Entwicklungsmöglichkeiten haben und lange Zeit bei guter Gesundheit verbringen. Darum pflanzen wir grundsätzlich nur diejenigen Arten, die für den jeweiligen Standort gut geeignet sind. Neu auftretende Krankheiten, ein sich wandelndes Klima, veränderte Anforderungen an das Stadtgrün sowie ein besseres Verständnis der Biologie der Bäume und nicht zuletzt auch eine größere Auswahl in den Baumschulen als in vergangenen Zeiten haben dazu geführt, dass heutzutage häufig andere Baumarten gepflanzt werden als früher.

    Beispielsweise rät das Berliner Pflanzenschutzamt seit September 2018 davon ab, Kastanien zu pflanzen. Der Grund ist ein durch das Bakterium Pseudomonas syringae hervorgerufenes Krankheitsbild, das innerhalb weniger Jahre zum Absterben befallener Bäume führen bzw. deren Fällung notwendig machen kann. Ein anderes Beispiel sind die Robinien, die im Straßenraum heutzutage nicht mehr gepflanzt werden, da sie sehr empfindlich gegenüber Hundeurin sind.

    Wenn wir einen gefällten Baum durch eine Neupflanzung einer anderen Baumart ersetzen, versuchen er, wenn möglich, einen Baum auszuwählen, der gewisse Ähnlichkeiten mit der zuvor dort stehenden Baumart aufweist (beispielsweise Bäume mit ähnlichem Blühaspekt).

  • Vor meinem Haus wurde ein Baum gefällt. Wann wird dort ein Neuer gepflanzt?

    Wir sind generell darum bemüht, gerodete Bäume durch Neupflanzungen zu ersetzen. Aber es gibt verschiedene Gründe, warum dies manchmal erst mit zeitlicher Verzögerung geschieht.

    Zunächst ist zu berücksichtigen, dass jede Pflanzung einen gewissen Vorlauf benötigt (beispielsweise für die Standortprüfung, die Ausschreibung und die Angebotseinholung). Hierbei sollte man mit etwa drei bis sechs Monaten ab erfolgter Standortprüfung rechnen. Wenn an dem Standort noch ein Stubben (Baumstumpf) vorhanden ist, so muss dieser vor der Neupflanzung entfernt werden. Um die Kosten hierfür möglichst gering zu halten, erfolgt das Entfernen der Stubben in einem Sammelauftrag. Auch dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Und dann muss natürlich die Jahreszeit passen: Baumpflanzungen erfolgen in der Vegetationsruhe nach dem Blattfall, also etwa in der Zeit zwischen dem 1. November und dem 15. April und in dieser Zeit auch nur, solange der Boden frostfrei ist.

    Darüber hinaus müssen finanzielle Aspekte bedacht werden. So kann aus Mittelknappheit häufig nicht jeder Baum zeitnah nachgepflanzt werden. Hierbei ist nicht nur der Kostenaufwand für die Pflanzung selbst, sondern auch die Pflege für die nachfolgenden fünf Jahre ausschlaggebend. Aus diesem Grund erfolgen Neupflanzungen häufig je nach Dringlichkeit, wobei Bäume vorrangig an denjenigen Standorten nachgepflanzt werden, in deren Umfeld der Baumbestand bereits große Lücken aufweist.

    In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Möglichkeit zur Baumspende hinweisen. Informationen hierzu sind unter dem Reiter Privates Engagement zu finden.

    Aber nicht immer erfolgt überhaupt eine Nachpflanzung direkt an dem vorherigen Baumstandort. So pflanzt der Fachbreich Bäume nur dann, wenn diesen an dem Standort auch ausreichend Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden. Zu geringe Abstände zu Einfahrten oder ein zu starker Gehölzdruck vom Nachbargrundstück sind zwei Beispiele für Fälle, in denen der Fachbereich die Pflanzung eines Baumes in der Regel unterlassen.

    Dies wurde früher anders gehandhabt. So wurden in der Vergangenheit auch Bäume auf Standorte gepflanzt, die für Bäume nur bedingt geeignet sind. Auch wurden die Straßenbäume teilweise zu eng nebeneinander gepflanzt. Die Folgen sind Störungen in der Entwicklung der Bäume, die eine äußerst arbeits- und kostenintensive Pflege erfordern und die Lebenserwartung der Bäume schmälern. In solchen Fällen kommt es vor, dass ein Baum gerodet, dann aber an dieser Stelle kein neuer Baum gepflanzt wird.