Mosse-Stift
Das Mosse-Stift wurde 1893-95 als interkonfessionelles Waisenhaus für je 50 Knaben und Mädchen des verarmten Berliner Mittelstandes von Gustav Ebe erbaut, gestiftet von Emilie und Rudolf Mosse, einem der bedeutendsten Berliner Zeitungsverleger.
An dem Haus wurde 1989 eine Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an die Stifter. Der Text lautet:
“Dieses Haus wurde gestiftet von
RUDOLF MOSSE
8.5.1843 – 8.9.1920
Verlagsbuchhändler und Verleger
eröffnete 1867 eine Anonncenexpedition,
später einen Zeitungsverlag.
Gründete 1871 das renommierte
“Berliner Tageblatt”
Im Innenbereich, links neben dem Hauseingang kündet eine Steintafel noch von den Zeiten vor der Bezirksfusion von 2001, als es noch ein Bezirksamt Wilmersdorf gab:
“Lehrlings- und Jugend-Wohnheim
Des Bezirksamtes Wilmersdorf Abt. Jugend
Der Jugend gestiftet von
Emilie und Rudolf Mosse”
Mit dem Mosse-Stift ist ein repräsentativer Bau entstanden, eine in Wilmersdorf einzigartige neubarocke Dreiflügelanlage im Norden eines ehemaligen ausgedehnten Parks. Später wurde das Gebäude als Krankenhaus, Kinder-, Jugend- und Lehrlingsheim genutzt. Heute befindet sich in dem Haus das Jugendfreizeitheim “Mosse-Stift”, der Elterninitiativ-Integrationskindergarten “Kissi” und die jüdische Kita Masorti. Unter dem Dach sind zwei Wohngruppen für Kinder eingerichtet, eine davon mit einem dabei wohnenden Ehepaar.
Das Gesundheitsamt bietet hier Mutter-Kind-Turnen an, für die Musikschule gibt es einen Übungsraum, die Pfadfinder sind hier mit einigen Einrichtungen und mit dem Sitz ihrer Berliner Landesvertretung im Untergeschoss und unter dem Dach untergebracht, und ein Familiencafé ist für alle da.
Im nächsten Jahr soll außerdem unser bezirkliches Umweltamt hier einziehen, denn wie Sie wissen, werden wir das Rathaus Wilmersdorf aufgeben, und alle Ämter und Einrichtungen, die dort untergebracht sind, müssen entweder ins Rathaus Charlottenburg oder in andere Gebäude im Bezirk umziehen.
Sie sehen: Das Mossestift ist ein lebendiges Haus mit vielen Funktionen.
Ich freue mich, dass die Leiterin des Regionalteams 5 unseres Jugendamtes, Ute Rindermann, heute dabei ist. Sie ist für das Mossestift zuständig und kennt es in und auswendig. Herzlichen Dank, dass Sie es uns jetzt vorstellen, Frau Rindermann.
Mecklenburgische Straße
Die Mecklenburgische Straße wurde 1888 benannt. Sie folgt einer jahrhundertealten Wegeverbindung zwischen den Dörfern Schmargendorf und Wilmersdorf. Auf alten Plänen ist sie eingezeichnet als “Heideweg”, “Schmargendorfer Weg” und “Wilmersdorfer Weg”.
Kleingartenkolonien Kissingen, Alt-Rheingau
Die Kolonie Kissingen wurde 1919 als Kleingartenverein Kissingen gegründet. Davor befanden sich auf dem Gelände die “Schmargendorfer Alpen”, ebenfalls Kleingärten.