Herzlich Willkommen zu unserem 232. Kiezspaziergang.
Heute gibt es überall in Berlin Veranstaltungen zum “Langen Tag der Stadtnatur”. Wir haben deshalb auch diesen Kiezspaziergang unter dieses Motto gestellt. Ich möchte Ihnen am Beispiel des Volksparks ein bisschen näherbringen, wie wichtig Grün in der Stadt ist und welche Funktionen so eine Grünanlage wie der Volkspark einnimmt.
Städte nehmen nur zwei Prozent der globalen Landfläche ein. Aber schon jetzt lebt weltweit mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten und urbanen Ballungsräumen, in Europa sind es sogar rund drei Viertel der Bevölkerung – Tendenz steigend.
Nutzungskonflikte sind hier vorprogrammiert: Freiraum in Städten wird zum knappen Gut, das es zu schützen gilt. Daher ist es wichtig die vielfältigen Funktionen und Effekte von Stadtgrün zu kennen. Städte werden beispielsweise als Wärmeinseln bezeichnet, da sie die Gebäude und Straßen tagsüber viel Wärme speichern und diese in der Nacht abgeben. Oftmals sind in einer warmen Sommernacht Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad im Vergleich zum Umland messbar.
Erstaunlich ist auch, dass die Artenvielfalt von Pflanzen in der Stadt höher ist als im Umland. Städte sind Orte der Einwanderung von Pflanzen und Tieren. Ehemalige Felsenbrüter, wie der Turmfalke, werden zu Hochhausbrütern, Tauben zu Stadtvögeln. Urbane Artenvielfalt ist dabei stets von menschlicher Kultur beeinflusst. Übrigens: Mehr als 42 Prozent der Fläche Berlins sind Wälder, Gewässer, Agrarflächen und öffentliche Grünanlagen. Mit mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten ist die Hauptstadt überaus artenreich.