Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
In der Platzmitte befindet sich die als Mahnmal gegen den Krieg gesicherte Turmruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, daneben die Neubauten Egon Eiermanns von 1959 bis 63.
Ursprünglich war die Kirche für den Wittenbergplatz geplant. Sie wurde 1891-95 auf dem damaligen Auguste-Viktoria-Platz zu Ehren Kaiser Wilhelms I. als spätromanische Zentralanlage in Form eines lateinischen Kreuzes von dem Architekten Franz Schwechten erbaut. Kaiser Wilhelm II nahm persönlich großen Einfluss auf den Bau und gestaltete die Einweihung am Sedanstag, dem 1. September 1895 als bombastischer militärisches Zeremoniell. Der Kirchenbau erinnerte an eine Kaiserpfalz und diente weniger einem religiösen Bedürfnis als kaiserlich-staatlicher Repräsentation. Von den Berlinern wurde sie bald nach dem Bau des Kaufhauses des Westens 1907 respektlos als “Taufhaus des Westens” tituliert.
Die Kirche wurd im Krieg schwer beschädigt. Zunächst war der Abriss geplant, aber gegen den vehementen Protest der Berlinerinnen und Berliner wurde die Ruine nach einem Teilabriss gesichert und als Mahnmal erhalten. 1959-63 Neubauten von Egon Eiermann: Sechseckiger Turm mit Trauungs- und Taufkapelle, der Hauptbau in Form eines Oktogons, in dem sich eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus befindet. Die Außenhaut besteht aus wabenförmigen Betonplatten und blauen Glasflächen, die von Gabriel Loire aus Chartres gestaltet wurden.
Seit 1987 dient die Eingangshalle der alten Kirche mit Resten der reichen Mosaikarbeiten als Gedenkhalle; hier wurden das Nagelkreuz der Kathedrale von Coventry, ein Ikonenkreuz der Russisch-Orthodoxen Kirche und die beschädigte Christusfigur vom Altar der alten Kirche aufgestellt. An der östlichen Außenwand des alten Turmes seit 1988 vier Sandsteinskulpturen von Stefan Kaehne.
Die Kirche war ursprünglich Teil eines romanischen Forums, das heißt rings um den Platz durfte nach kaiserlicher Anordnung nur im romanischen Stil gebaut werden. So entstanden zwei Romanische Häuser: Westlich der Kirche das erste Romanische Haus, in dem 1926 der Gloria-Palast eröffnet wurde, und östlich der Kirche am Tauentzien das Zweite Romanische Haus, in dem nach dem Ersten Weltkrieg das Romanische Café zum legendären Treffpunkt der Künstler, Schriftsteller und Filmemacher wurde. Das einzig übrig gebliebene Haus aus dieser romanischen Bebauung ist das “Kaisereck” südlich der Kirche am Kurfürstendamm 237, Ecke Rankestraße. Es wurde 1913-15 von Emil Schaudt gebaut, inzwischen nicht mehr ganz so mittelalterlich wie die anderen Bauten, die allesamt dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen.
Der Platz des Ersten Romanischen Hauses blieb unbebaut, an der Stelle des zweiten entstand das
Europa-Center
Es wurde 1963-65 von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg unter künstlerischer und städtebaulicher Beratung von Werner Düttmann und Egon Eiermann als erstes wirkliches Hochhaus der Stadt erbaut, ein 22geschossiges Hauptgebäude mit vorgelagertem drei- bis fünfgeschossigem Sockelbau. 1974 wurde die integrierte Eisbahn entfernt und die ursprünglich offenen Innenhöfe überdacht. Hier befindet sich heute ein terrassenförmig über einem Wasserspiel angelegtes Café. 1982 erneuter Umbau und Installation der Wasser-“Uhr der fließenden Zeit” des Pariser Physikers Bernard Gitton. Im Haus Geschäfte, Restaurants, die Kinos des Royal-Palastes, im Keller befindet sich das Kabarett “Die Stachelschweine”, auf dem Dach ein 14m hoher drehbarer Mercedesstern, an der Außenseite seit 1987 eine Licht-Stele von Heinz Mack.
Rankestr.35:
Gedenktafel Hermine Heusler-Edenhuizen, enthüllt am 30.11.2002
In diesem Hause lebte und praktizierte von 1911 bis 1937
Hermine Heusler-Edenhuizen
16.3.1872 – 26.11.1955
Erste niedergelassene Fachärztin in Deutschland
für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe
Gründungsvorsitzende des “Bundes deutscher Ärztinnen”
Mitunterzeichnerin der Reichstagseingabe gegen den Paragraphen 218
Ihr mutiges und soziales Engagement prägte maßgeblich das Berufsbild der Ärztin
Über ihre Anfänge als selbständige Ärztin in diesem Haus hat sie geschrieben:
“Eine der ersten Privatpatientinnen in Berlin war eine etwa vierzigjährige Frau, die sich zehn Jahre lang mit einem quälenden Leiden herumgeschleppt hatte, weil sie sich genierte, zu einem männlichen Arzt zu gehen. Sie kam auf mein erstes Zeitungsinserat hin zu mir und konnte in kurzen drei Wochen geheilt werden. Dieser Fall beglückte mich als Beweis für die Notwendigkeit von Fachärztinnen.”
Kurfürstendamm
Nr. 14/15 Gedenktafel Joseph Roth / Mampes Gute Stube
Hier befand sich von 1917 bis 1986
MAMPES GUTE STUBE
Lieblingslokal des Schriftstellers
JOSEPH ROTH
2.9.1894-27.5.1939
der hier im Jahre 1932 seinen Roman
Radetzkymarsch schrieb
Nr. 236 Ehemaliges Kino Marmorhaus
1912-13 unter der künstlerischen Bauleitung von Hugó Pál erbaut; Fassade mit weißem schlesischem Marmor verkleidet, hohes Walmdach. Stilistisch der beginnenden Moderne zuzuordnen, im Inneren Anklänge an den Expressionismus. Das Marmorhaus war neben der Filmbühne Wien eines der ältesten Kinos Berlins. Den Zweiten Weltkrieg hat das Gebäude weitgehend unbeschadet überstanden. Noch am 22. Januar 1945 fand hier eine Premiere statt: “Solistin Anna”. 1974 wurden Schachtelkinos eingerichtet, die bei einer aufwendigen Sanierung 1997 wieder entfernt wurden. 2001 wurde das zur UFA gehörende Traditionskino überraschend geschlossen.
Nr.230-233 Kaufhaus Wertheim
Die berühmten Bauten des Kaufhauses Wertheim in der Oranienburger und der Leipziger Straße, Ende des 19. Jahrhunderts von Alfred Messel erbaut, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Neubauten entstanden an der Steglitzer Schloßstraße und hier am Kurfürstendamm an Stelle der im Krieg beschädigten ursprünglichen Häuser, die in den 60er Jahren abgerissen wurden. Werner Düttmann und Hans Soll bauten 1971 in starkem Kontrast zur bestehenden Bebauung diesen großen Komplex, der eigentlich nicht zur Kurfürsendammarchitektur passte. 1983 wurde die Fassade mit vorgesetztem, fünfteiligem Bogenfenster modernisiert.
Joachimstaler Platz
Hier treffen wir wieder auf die Strecke, die Emil mit der Straßenbahn Linie 177 gefahren ist. Er verfolgt den Herrn mit dem steifen Hut, der sein Geld gestohlen hat, aber er hat auch ein Auge für die faszinierende Atmosphäre der Stadt:
“Diese Autos! Sie drängten sich hastig an der Straßenbahn vorbei; hupten, quiekten, streckten rote Zeiger links und rechts heraus, bogen um die Ecke; andere Autos schoben sich nach. So ein Krach! Und die vielen Menschen auf den Fußsteigen! Und von allen Seiten Straßenbahnen, Fuhrwerke, zweistöckige Autobusse! Zeitungsverkäufer an allen Ecken. Wunderbare Schaufenster mit Blumen, Früchten, Büchern, goldenen Uhren, Kleidern und seidener Wäsche. Und hohe, hohe Häuser.
Das war also Berlin.”
Der Joachimstaler Platz erhielt 1936 seinen Namen, die Joachimstaler Straße bereits 1887. Beide sind benannt nach dem Joachimsthalschen Gymnasium, das wir gleich erreichen werden. Wann und weshalb hier das h aus dem Namen Joachimsthal verschwunden ist, wissen wir nicht.
Der Platz in seiner jetzigen Form mit Verkehrskanzel, Telefonzellen, Kiosk und U-Bahn-Zugang geht auf die Anlage aus den Jahren 1953-55 von Werner Klenke, Werner Düttmann, Bruno Grimmek zurück. Die Verkehrskanzel sollte an die berühmte Ampel am Potsdamer Platz von 1925 erinnern, sie verlor wegen der starken Verkehrszunahme bereits in den 60er Jahren ihre Funktion. Im letzten Jahr wurde der Platz nach einem Wettbewerb nach den Plänen des Zürcher Landschaftsarchitekten Guido Hager neugestaltet. Dabei wurde ein Parkplatz entfernt, der sich an der Joachimstaler Straße befand. Der Platz wurde am 04.12.02 der Öffentlichkeit übergeben.
Kudamm Eck
An dieser Stelle befand sich in den 20er Jahren das berühmte Wäschehaus Grünfeld, eine moderne Filiale des Stammhauses in der Leipziger Straße. Die jüdischen Eigentümer mussten ihr Haus im Zuge der sogenannten Arisierung 1938 einem nichtjüdischen Deutschen verkaufen: Max Kühl führte das Haus weiter. Es wurde im Krieg stark zerstört, die Ruine in den 60er Jahren abgerissen. Der 1969-72 von Senatsbaudirektor Werner Düttmann bereits unter der Bezeichnung Kudamm-Eck errichteten Komplex wurde 1998 abgerissen und durch den neuen Bau von Gerkan, Mark und Partner (gmp), Hamburg, ersetzt. Entstanden ist ein 10-geschossiges, 45m hohes Geschäftshaus mit runden Baukörper, einer 70 qm großen elektronischen Werbewand an der Fassade zur Joachimstaler Straße und dem Skulpturenensemble “Das Urteil des Paris” von Markus Lüpertz . – Eingezogen sind als Mieter C&A und ein Hotel.
Neues Kranzler Eck
1932 wurde das Café Kranzler als Filiale des berühmten Café Kranzler Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße eröffnet. An der gleichen Stelle befand sich übrigens vor dem Ersten Weltkrieg das ebenfalls berühmte und legendäre Café des Westens, das von seinen Feinden und Freunden liebevoll “Café Größenwahn” genannt wurde. Das Café Kranzler wurde im Krieg stark zerstört. Der Neubau von Hanns Dustmann 1957/58 prägte die Ecke als markanter flacher Bau mit Rotunde und rot-weiß gestreifter Markise. Nach der Wiedereröffnung 1958 wurde die Kranzlerecke zum Wahrzeichen der City West und West-Berlins insgesamt.
Nach dem Neubau wurde das Café Kranzler am 27.12.2000 wieder eröffnet, allerdings ausschließlich im Bereich der Rotunde tagsüber als Café, abends als Bar.
Das Quartier Neues Kranzler-Eck wurde 1998-2000 von Helmut Jahn, dem berühmten Architekten aus Chicago, auf dem 20.000 qm großen sogenannten Victoria-Areal gebaut. Dazu gehört nicht nur das neue 16geschossige, 60 m hohe verglaste Hochhaus, sondern auch Café Kranzler, der Altbaus der Viktoria-Versicherung, die zweigeschossigen Ladenzeile an der Joachimstaler Straße und das ehemalige “bilka”-Kaufhaus, in dem heute Karstadt-Sport residiert, außerdem die Passage von der Kantstraße zum Kurfürstendamm. Im Zentrum des Quartiers sind zwei 22 m hohe kegelförmige Volieren mit mehr als 100 Sittichen, Fasanen, Enten. Blickfang ist die spitz zulaufende, weit in den Straßenraum des Kurfürstendamms ragende 54 m hohe Kante mit der Lichtinstallation “Lichtburg” von Yann Kersalé.
Joachimstaler Straße
Nr. 33-34 Ehem. C&A
1967 war an der Ecke Joachimstaler Straße und Augsburger Straße C&A eröffnet worden. Die Polizei musste damals die Massen abhalten, die das neue Bekleidungskaufhaus stürmen wollten. Jetzt ist C&A aus der zweiten Reihe nach vorne an den Kurfürstendamm gerückt. Hier soll für 75 Millionen ein Hotel- und Geschäftshaus von Jan Kleihues entstehen. Auch das Berliner Panoptikum soll hier einziehen.
Nr.10-12
Allianz-Hochhaus
1955 gebaut
Gedenktafel Tschechische Zwangsarbeiter
ACHTZEHN TSCHECHISCHE JUGENDLICHE
STARBEN HIER
AM 23. NOVEMBER 1943 BEI EINEM LUFTANGRIFF.
ALS ZWANGSARBEITER WAREN SIE BEI DER TECHNISCHEN NOTHILFE IN BERLIN EINGESETZT, UM BOMBENSCHÄDEN ZU BESEITIGEN.
Die Gedenktafel wurde initiiert von der Berliner Geschichtswerkstatt. Insgesamt waren bei der Technischen Nothilfe etwa 16.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den besetzten Ländern eingesetzt.
Nr. 13
Synagoge, Jüdische Gemeinde, Buchhandlung
Dieses Haus wurde 1902 für eine Loge erbaut. Hier gründete 1935 der Bildungsverein der Jüdischen Reformgemeinde in einem Quergebäude die Joseph-Lehmann-Schule, um jüdischen Kindern Schulunterricht geben zu können, die aus den allgemeinen Schulen in Deutschland ausgeschlossen worden waren. In der Turnhalle befindet sich heute die unter Denkmalschutz stehende orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde für 300 Personen.
Nr. 20
ÖTV-Haus, Gedenktafel Friedrich Ebert
IN DIESEM HAUSE STARB AM
28. FEBRUAR 1925
FRIEDRICH EBERT
DER ERSTE REICHSPRÄSIDENT
DER DEUTSCHN REPUBLIK
Das Haus steht leer. Die ÖTV ist vor 10 Jahren an den Engeldamm in Mitte umgezogen, das Haus hat sie verkauft. Jetziger Eigentümer ist eine Immobilien Service GmbH aus Hamburg, die neue Interessenten sucht.
Bundesallee
Die Bundesallee erhielt ihren Namen mit der Eröffnung des Bundeshauses am 18. Juli 1950. Emil hatte sie noch als Kaiserallee kennen gelernt. Er saß immer noch in der Straßenbahnlinie 177
“Und die Straßenbahn fuhr. Und sie hielt. Und sie fuhr weiter. Emil las den Namen der schönen breiten Straße. Kaiserallee hieß sie. Erfuhr und wußte nicht, wohin. Im anderen Wagen saß ein Dieb. Und vielleicht saßen und standen noch andere Diebe in der Bahn. Niemand kümmerte sich um ihn. Ein fremder Herr hatte ihm zwar einen Fahrschein geschenkt. Doch nun las er schon wieder Zeitung.
Die Stadt war so groß. Und Emil war so klein. Und kein Mensch wollte wissen, warum er kein Geld hatte, und warum er nicht wußte, wo er aussteigen sollte. Vier Millionen Menschen lebten in Berlin, und keiner interessierte sich für Emil Tischbein. Niemand will von den Sorgen des andern etwas wissen. Jeder hat mit seinen eigenen Sorgen und Freuden genug zu tun. Und wenn man sagt: Das tut mir aber wirklich leid, so meint man meistens gar nichts weiter als: Mensch laß mich bloß in Ruhe!”
Nr. 1-12 Ehem. Joachimsthalsches Gymnasium
Das klassizistische Gebäude im Stil der italienischen Hochrenaissance wurde 1875-80 von Ludwig Giersberg und Heinrich Strack für das bereits 1607 in Joachimsthal gegründete Gymnasium gebaut. Es war bald nach Berlin gezogen und zu einer der berühmtesten Elite-Schulen in Deutschland geworden. Das Haus gilt als spätes Beispiel der Schinkel-Schule. Am Mittelrisalit stehen in zwei Nischen die Statuen von Plato und Aristoteles des Grunewalder Bildhauers Max Klein. Im Vestibül ein Flötenspieler aus Bronze von Constantin Starck. Das Joachimsthalsche Gymnasium war eine bedeutende Internatsschule. Sie belegte das gesamte Gelände hinter dem Hauptgebäude bis zum Fasanenplatz mit Häusern für die Schüler und Lehrer, Sportplätzen, Turn- und Schwimmhallen usw..
Das Joachimsthalsche Gymnasium zog schon 1912 wieder aus, bis 1919 befand sich hier das Joachim-Friedrich-Gymnasium. Das Gebäude wurde seit 1920 vom Bezirksamt Wilmersdorf als “Stadthaus” genutzt. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, 1955 wiederhergestellt, diente es in der Folge unterschiedlichen Zwecken, darunter als Stern’sches Konservatorium und Musikinstrumentenmuseum, heute befinden sich hier Bereiche der Universität der Künste und die Musik- und Stadtteil-Bibliothek Bundesallee.
1995 wurde die Aula zum Konzertsaal für den Fachbereich Musik der Universität der Künste umgebaut.
Eine Gedenktafel erinnert an Ehemalige Schüler
Wir gedenken unserer Kommilitonen
am Königlichen Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin
Generalleutnant Paul von Hase
Regierungspräsident a.D. Ernst von Harnack
Staatssekretär a.D. Erwin Planck
die in christlicher Verantwortung und humanistischer Tradition
Recht und Menschenwürde gegen die Tyrannei des NS-Staates verteidigten
und ihren Widerstand gegen Unrecht und Barbarei
vor fünfzig Jahren mit dem Leben bezahlten.
Ihr Opfer öffnete Deutschland den Weg in eine bessere Zukunft
und ist uns bleibende Verpflichtung.
Im April 1995 – Die Vereinigung Alter Joachimsthaler e.V.
Nr. 216-218 Bundeshaus
Das Haus wurde 1893-95 als Verwaltungsgebäude für die Königlich Preußische Artillerie-Prüfungs-Kommission an der früheren Kaiserallee errichtet von Bernhardt & Wieczorek. 1950-90 fungierte es unter der Bezeichnung Bundeshaus als Sitz des Bevollmächtigten der Bundesregierung in Berlin; bis zum Umzug des Ministerium des Inneren von Bonn nach Berlin befand sich hier außerdem eine Abteilung der Berliner Außenstelle des Ministeriums. Die Immobilie gehört zum Ressortvermögen des Innenministeriums und wird von diversen Bundeseinrichtungen genutzt, u.a. dem Bundesverwaltungsamt.
Gedenktafel Hoepner/Tresckow
In diesem Gebäude,
1895 für die ehemalige Königlich-Preußische Artillerie- Prüfungskommission erbaut,
arbeiteten während des 2.Weltkrieges die Offiziere des Widerstandes:
Generaloberst ERICH HOEPNER
14.9.1886 – 8.8.1944
Generalmajor HENNING VON TRESCKOW
10.1.1901 – 21.7.1944
Gerhart-Hauptmann-Anlage
Kleine Parkanlage auf dem ehemaligen weitläufigen Gelände des Joachimthalschen Gymnasiums. 1966 wurde das Gerhart-Hauptmann-Denkmal enthüllt, eine Granitstele mit einer Bronzebüste Hauptmanns von Fritz Klimsch.
Gedenktafel Meierotto
Johann H.L. Meierotto
Erster Direktor
des Joachimsthalschen Gymnasiums
*1742 1800
Gefallenendenkmal
Das stelenartige, 4m hohe Denkmal für die Gefallenen des XXII. Reservekorps im I.Weltkrieg wurde 1924 von Eberhard Encke aus Muschelkalk geschaffen. Die abschließende Kugel trug ursprünglich eine Schwurhand.
Schaperstraße
1888 benannt nach dem Pädagogen Karl Schaper, 1872-1886 Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums
Nr.24 Haus der Berliner Festspiele (ehem. Freie Volksbühne)
1960-63 von Fritz Bornemann auf dem Gelände des früheren Joachimsthalschen Gymnasiums errichtet. Ungewöhnlich für einen Theaterbau ist der Standort inmitten eines parkähnlichen Geländes, dem sich das Haus mit großen Glasflächen öffnet. Das Theater wurde am 1. Mai 1963 mit Romain Rollands “Robespierre” in der Regie von Erwin Piscator eröffnet. Piscator war Intendant bis 1966. Seine Nachfolger waren Kurt Hübner und Hans Neuenfels. 1992 wurde das Theater geschlossen, 1993-1997 bespielt als Musical Theater Berlin. Im Dezember 2000 zog die Berliner Festspiele GmbH ein. Das Haus ist Hauptspielstätte für das Theatertreffen Berlin.