Ernst-Reuter-Platz
Aus der früheren Straßenkreuzung “Am Knie” wurde 1953 der Ernst-Reuter-Platz, benannt kurz nach dem Tod des ersten Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin.
Der Platz wurde nach Planungen des Architekten Bernhard Hermkes Ende der 50er Jahre angelegt und ist ein typisches Beispiel für die städtebaulichen Vorstellungen von der autogerechten Stadt, wie sie von den 1950er bis zu den 1970er Jahren vorherrschte.
Der Platz wurde mit 180 Metern Durchmesser zum größten Rundplatz Berlins. Zuletzt wurde 1960 die Mittelinsel mit Wasserspielen und Hauptfontäne durch Werner Düttmann gestaltet. Zur Mittelinsel führt ein Fußgängertunnel.
Am 30. November 2011 fand die erste Standortkonferenz “Ernst-Reuter-Platz” statt, an der sich auch Edzard Reuter, der Sohn von Ernst Reuter, beteiligte.
Der Platz soll lebendiger werden, nicht nur für Autos. Allerdings sind Veränderungen nicht einfach, weil sowohl der Platz selbst wie auch alle ihn umgebenden Gebäude als herausragende Beispiele der Nachkriegsmoderne unter Denkmalschutz stehen. Studenten haben schon erste Ideen für den Platz entwickelt wie zum Beispiel Ampeln im Kreisverkehr, damit Fußgänger den Platz überqueren können. Am Ende soll der Ernst-Reuter-Platz als Zentrum des Campus Charlottenburg erlebt werden können.
Ernst-Reuter-Pl. 2: OrangeLab im CB-Haus
Das Haus am Ernst-Reuter-Platz Nr.2 wurde 1960/61 von Rolf Gutbrod und Hermann Kiess für IBM erbaut. Heute residiert hier die Kommunikationsagentur CB.e. mit ihrem OrangeLab, das vom 10. bis zum 16. September eine Architekturwoche veranstaltet. Hier treffen Wirtschaft und Kunst in einem kreativen Zentrum zusammen, um neue Ideen für die Vermarktung von Produkten zu entwickeln.
Ernst-Reuter-Pl. 3-5: Schweinske
Im Juni 2005 eröffnete Birger Butenschön aus Hamburg sein Berliner Schweinske-Lokal, nachdem die Kette in Hamburg großen Erfolg hatte. Hier in Berlin gibt es nicht nur preiswertes Essen in einem familienfreundlichen Lokal, sondern auch seit 2006 in jedem Jahr an Heiligabend ein kostenloses Weihnachtsmenü und anschließend Geschenke für jeweils 100 Bedürftige Menschen mit Kindern. Dafür wurde der Geschäftsführer Birger Butenschön im letzten Jahr mit der Bürgermedaille des Bezirks ausgezeichnet. In diesem Jahr hat er am 5. August ein großes Kinderfest veranstaltet, bei dem Kinder kostenlos Essen und Trinken und viele Geschenke bekamen.
Ernst-Reuter-Pl. 7: Telefunken-Hochhaus (Telekom)
Das 22stöckige, 80 Meter hohe Haus am Ernst-Reuter-Platz Nr.7 wurde 1958-60 von Paul Schwebes und Hans Schoszberger als erstes Berliner Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken gebaut. Bekannt wurde es als Telefunken-Hochhaus bzw. als “Haus der Elektrizität”. Später wurde das Haus von der Technischen Universität Berlin übernommen. Inzwischen betreibt sie hier gemeinsam mit der Deutschen Telekom die Forschungseinrichtung T-Labs. Diese Telekom Innovation Laboratories sind der zentrale Forschungs- und Innovationsbereich der Deutschen Telekom. Hier werden neue Anwendungsbereiche für Handy- und Computertechnik erforscht, von denen wir noch gar nicht wissen, dass wir jemals auf die Idee kommen könnten, sie zu benützen. Aber kaum sind sie auf dem Markt, geht es nicht mehr ohne sie.
Ernst-Reuter-Pl. 8: Osram-Haus (Teles)
Das 9stöckige Bürohaus am Ernst-Reuter-Platz Nr. 8 wurde 1956/57 von Bernhard Hermkes für die Verwaltung der Osram GmbH errichtet. Heute leuchtet der Schriftzug Teles vom Dach. In dem Gebäude befand sich einst Osrams “Lichtmuseum”, in dem die Entwicklungsgeschichte der elektrischen Glühlampe dokumentiert wurde. Seit 2009 hat die Teles Group hier ihren Sitz. Sie wurde 1983 von Prof. Sigram Schindler als Teles GmbH gegründet. Schindler war an der TU bis 1998 Professor für Telekommunikation. 1997 wählte ihn das Manager Magazin zum High-Tech-Manager des Jahres. Die Firma Teles ist heute ein deutscher Konzern, der Infrastruktur-Systeme für Telekommunikationsnetze entwickelt und Internet-Dienste vermarktet. Dazu passt die Firma Gravis, die als Deutschlands größter Apple-Händler seit Anfang 2007 in dem zweistöckigen Nebengebäude ihr Berliner Hauptgeschäft betreibt, den sogenannten Apple-Flagship-Store.
Ernst-Reuter-Pl. 9-10: SRH-Hochschule
Das Büro- und Geschäftshaus der Firma Pepper daneben am Ernst-Reuter-Platz 9-10 wurde 1963 von Sobotka & Müller gebaut. Darin ist seit 2002 die SRH Hochschule Berlin untergebracht, eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule im Hochschulverbund der “Stiftung Rehabilitation Heidelberg”. Hier werden staatlich anerkannte Bachelor-Studiengänge der Fachrichtungen “Wirtschaft – Business Administration” und “Informations- und Kommunikationsmanagement” angeboten, die jeweils nach drei Jahren mit einem Bachelor of Arts (B.A.) abschließen. Der Wirtschaftsstudiengang kann sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache, der Masterstudiengang nur in englischer Sprache studiert werden.
Straße des 17. Juni 152: Architekturgebäude der TU
Das Architekturgebäude der Technischen Universität wurde 1963-68 von Bernhard Hermkes gebaut, der dazugehörige Flachbau von Hans Scharoun. Das Gebäude wurde von 1991 bis 93 asbestsaniert, und die Fassade wurde vollständig erneuert.
Davor wurde 1963 die Skulptur “Flamme” von Bernhard Heiliger aufgestellt. Sie ist dem Andenken Ernst Reuters gewidmet.
Marchstraße
Die Marchstraße wurde bereits 1863 benannt nach dem Keramiker und Tonwarenfabrikanten Ernst March, der von 1798 bis 1847 lebte. Er war Keramiker und Töpfermeister und gründete 1836 auf dem Gelände zwischen der heutigen Marchstraße, der Straße des 17. Juni und dem Landwehrkanal, dem sogenannten ‘Thiergartenfeld’ die Tonwarenfabrik Ernst March und Söhne. Wir werden jetzt mitten in dieses Gelände der ehemaligen Tonwarenfabrik hineingehen.