Hasensprung
Die Hasensprungbrücke wurde 1920 über dem Verbindungskanal von Dianasee und Koenigssee gebaut. Der Name nach einer Weinlage im Rheingau gab 1924 den Anlass für die beiden spiegelbildlichen Steinfiguren auf der Brückenbrüstung.
Dianasee
Der 2,5 ha große Dianasee ist für uns heute der letzte der vier Seen, die 1889 künstlich angelegt wurden. Die Seeufer sind fast vollständig bebaut und deshalb zum größten Teil noch unzugänglich. Von dem geplanten Grunewalder Uferwanderweg, der einmal auf 680 m Länge am Dianasee entlang führen soll, sind hier erst 280m angelegt.
Diana war in der römischen Mythologie die Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit, Beschützerin der Frauen und Mädchen. Später wurde sie der griechischen Artemis angeglichen und so auch zur Göttin der Jagd.
Winkler Straße
Die Winkler Straße wurde 1898 nach dem Weinort Oestrich-Winkel im Rheingau-Taunus benannt. Sie ist eine der besonders reizvollen Straßen in der Kolonie mit bedeutender Villenarchitektur.
Winkler Str. 11 Villa Bernhard
Die Villa wurde 1906 von Hermann Muthesius im englischen Landhausstil für den Ingenieur und Fabrikanten Eduard Bernhard gebaut. Sie war für damalige Verhältnisse recht modern, ohne historisierende Ausschmückungen. Auffällig ist beispielsweise die ebenerdige Eingangstür ohne pompöse Freitreppe. Manche Architekturkritiker halten sie für die schönste Villa in Grunewald. Heute ist sie Bau- und Gartendenkmal. Der Pavillon als Ausguck weist darauf hin, dass ursprünglich von hier aus der Blick auf den Dianasee frei war.
Winkler Str. 13 Villa Franz
Die Villa wurde im malerischen Landhausstil mit vielen Türmchen, Spitzdächern und Giebeln 1895/96 von Cornelius & Jaehn für den Druckereibesitzer Martin Franz gebaut.
Winkler Str. 10: Villa Noelle
Die Villa ließ 1901 der Stahlbauunternehmer und Kommerzienrat Ernst Noelle bauen. Das dazugehörige Grundstück war ursprünglich 9.000 qm groß, lag direkt am Dianasee und reichte bis zum Hasensprung. Es umfasste die heutigen Hausnummern 6a, 8 und 10. Ernst Noelle wurde 1854 in Mülheim an der Ruhr geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Über den Stahlhandel bei Thyssen kam er nach Berlin und gründete hier mit seinem Freund Steffen die Stahlhandelsfirma Steffen und Noelle. Die Firma hat unter anderem den Stahl für den Bau des Funkturms geliefert.
Ernst Noelle beauftragte den Architekten Hermann Solf, der bereits einige Villen in Grunewald gebaut hatte, mit dem Bau eines repräsentativen Hauses.
Es wurde im Stil der deutschen Renaissance ausgeführt und erinnert mit seinen Giebeln, Erkern und Dachaufbauten an den Burgenstil. Der Stein für die Fassadengestaltung stammte aus Oberdorla bei Mühlhausen in Thüringen. Ernst Noelle zog 1901 mit seiner Frau und seinen 5 Kindern ein. Er spendierte die Kirchenfenster für die Evangelische Grunewaldkirche und den jährlichen Tannenbaum für die Weihnachtsgottesdienste. Er starb 1916. Sein ältester Sohn hat später die Tobis-Filmgesellschaft gegründet, und dessen Tochter ist die bekannte Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann.
Sie wurde 1916 hier in Berlin geboren. 1947 gründete sie ihr “Institut für Demoskopie Allensbach”, das erste Institut für Meinungsforschung in Deutschland. 2010 starb sie in Allensbach.
1972 hat der Malermeister Uwe Schulz-Eschbach das Haus gekauft, saniert und seine Geschichte sorgfältig dokumentiert. Die Firma Schulz-Eschbach ist bekannt für ihre kunstvollen Restaurierungen und hat beispielsweise für den symbolischen Preis eines Preußentalers Schloss Sanssouci mit einem neuen Anstrich versehen.
Winkler Str. 12 Villa Maren
Diese klassizistische Villa im Stil der italienischen Renaissance wurde 1896/97 von Heimann, Zaar & Vahl für den Arzt Paul Maren gebaut. Sie könnte auch irgendwo in der Toskana stehen. Besonders auffallend ist das Schmuckband im obersten Geschoss direkt unter dem Dach. Bis vor einigen Jahren war hier ein DRK-Wohnheim für Flüchtlingsfrauen untergebracht, jetzt wurde sie vorbildlich restauriert und wird privat genutzt.
Winkler Str. 15 Villa Becher
Diese Villa hat der Architekt Ewald Becher 1896 in Anlehnung an den Renaissance-Stil für sich selbst gebaut. Heute ist sie ein Baudenkmal. Auffallend ist der glockenturmähnliche Aufsatz. Ewald Becher hat in der Folge noch eine Reihe von Villen in Grunewald gebaut.
Winkler Str. 15a Norwegische Botschaftsresidenz
Der architektonisch interessante Neubau der norwegischen Botschaftsresidenz wurde vor einigen Jahren auf einem ehemals bezirklichen Grundstück errichtet.
Winkler Str.18 Ehem. Villa Dotti
Hier befand sich das 1898 von Alfred Messel gebaute Landhaus Dotti. Alfred Messel hatte unter anderem das berühmte Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz gebaut. Die Villa Dotti wurde zerstört, und in den 1960er Jahren wurde das Grundstück bis hinunter zum Dianasee dicht bebaut mit terrassenförmig angelegten Flachbauten.
Winkler Str. 20: Botschaftsresidenz der Vereinigten Arabischen Emirate
Hier haben die Vereinigten Arabischen Emirate den Neubau für ihre Botschaftsresidenz errichtet. Das Grundstück zieht sich hin bis zum Dianasee. Der Bau im arabisch angehauchten Architekturstil bereichert die äußerst vielfältige Architektur in dieser Straße.
Winkler Str. 22: Romy Schneider
Am 15. Juli 1966 heiratete Romy Schneider den Theaterregisseur Harry Haubenstock, der sich Harry Meyen nannte, und bezog mit ihm als Ehepaar Haubenstock eine Vierzimmer-Wohnung hier in der Winkler Straße 22 in Grunewald.
Romy Schneider hat ihren Erinnerungen später ihre Grunewalder Zeit als die “schönsten, glücklichsten und heilsten Jahre” ihres Lebens bezeichnet. Am 3. Dezember 1966 wurde im Rudolf-Virchow-Krankenhaus der Sohn David-Christopher geboren. Zwei Jahre lang zog sich Romy Schneider komplett aus der künstlerischen Arbeit und – soweit es ihr möglich war – aus der Öffentlichkeit zurück.
Ältere Grunewalder erinnern sich noch heute an eine glücklich aussehende, immer freundliche Romy mit ihrem großen Kinderwagen, den sie von der Winkler Straße zu den Wiesen des Diana- und des Koenigssees schob.
Aber die Idylle dauerte nicht lange. Die Ehe mit Harry Meyen scheiterte. Er war alkohol- und tablettenabhängig geworden und litt an Depressionen. Er erhängte sich Ende der siebziger Jahre mit einem Seidenschal an einer Feuerleiter.
1981 wurde Romy Schneiders zweite Ehe mit David Biasani geschieden, und im gleichen Jahr verunglückte ihr Sohn David-Christopher tödlich. Am 29. Mai 1982 wurde Romy Schneider in ihrer Wohnung in Paris tot aufgefunden.