Unser Weg führt uns zunächst zur Halbinsel Schildhorn mit dem Schildhorndenkmal, das an die Jaczo-Sage erinnert. Ziel ist der 1897 von Franz Schwechten erbaute 55 Meter hohe Grunewaldturm auf dem 79 Meter hohen Karlsberg.
Der Turm musste 2007 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die Reparatur dauerte fast vier Jahre. Aber jetzt ist er wieder zugänglich, und der Pächter, der auch das Restaurant betreibt, bietet denjenigen von uns, die den Turm besteigen wollen, einen Sonderpreis an: 2 statt 3 Euro, wobei ein Euro als Gutschein im Restaurant eingelöst werden kann.
Die Bezirksgrenze verläuft mitten durch die Havel, und wir werden nicht nur die Naturschönheiten der Uferlandschaft, sondern auch den Blick nach Gatow auf der Spandauer Seite der Havel genießen können. Aber es wird auch ein wenig anstrengend sein. Unser Weg führt ist rund 5 Kilometer lang, und er führt teilweise auch recht steil über Treppen.
Zurückfahren können Sie vom Grunewaldturm aus mit dem Bus 218. Er verkehrt halbstündlich zwischen Pfaueninsel und ICC und hält beispielsweise am S-Bahnhof Heerstraße und am Theodor-Heuss-Platz.
Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen den Treffpunkt für den nächsten Kiezspaziergang mitteilen. Wie immer wird er wieder am zweiten Samstag des Monats stattfinden, also am 11. August ab 14.00 Uhr. An diesem Nachmittag bin ich zur Berliner Bürgermeisterregatta auf der Dahme in Köpenick eingeladen. Deshalb wird mich meine Kollegin Elfi Jantzen vertreten. Sie ist Bezirksstadträtin für Jugend, Familie, Schule, Sport und Umwelt und Ihnen an einem hoffentlich schönen Sommertag einige Grunewaldseen auch aus ökologischer Sicht vorstellen. Start ist am Samstag, dem 11. August, um 14.00 Uhr auf dem Henriettenplatz am S-Bahnhof Halensee, und es geht am Halensee, Koenigssee und Dianasee entlang bis zum Bahnhof Grunewald.
Pichelsberg
Während Pichelsdorf, Pichelswerder und der Pichelssee jenseits der Bezirksgrenze liegen und zu Spandau gehören, liegen der Pichelsberg und der zugehörige S-Bahnhof in Charlottenburg. Auf dem Pichelsberg entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Forsthaus, in dem auch Speisen und Getränke angeboten wurden, woraus wohl der Name des Berges entstanden ist. 1798 ließ Graf Kameke neben dem Forsthaus einen 11 mal 13 Meter großen, von einem Säulengang umgebenen Pavillon bauen, der schnell zu einem beliebten Ausflugsziel wurde.
Am 2. Mai 1819, einen Monat nach dem Attentat des Jenaer Burschenschaftlers Carl Ludwig Sand auf den Schriftsteller August von Kotzebue, fand auf dem Pichelsberg ein ‘revolutionäres Treffen’ von Burschenschaftlern statt, von dem die Nachwelt durch einen von der Polizei abgefangenen Brief eines Studenten erfuhr.
An dem Treffen nahmen auch die beiden protestantischen Theologen Wilhelm Martin Leberecht De Wette und Friedrich Schleiermacher und der Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel teil. Nach revolutionären Gesängen ging das Fest in ein Gelage über. Am Ende hatten die Festteilnehmer 175 Flaschen Rheinwein zu insgesamt 123 Talern geleert und für fast drei Taler Glas zerschlagen.
Auf halber Höhe am Berg entstand 1873 das Restaurant “Reichsgarten”. 1874 wurde die Chaussee von Charlottenburg nach Pichelsberg, die heutige Heerstraße, fertig gestellt, und 1875 die Chaussee von Beelitz nach Pichelsberg, die heutige Havelchaussee.
Försterei, Pavillon und Reichsgarten wurden 1943 stark beschädigt, die Försterei 1952 abgetragen und der Pavillon 1964 abgerissen.
Nach einem kurzen Zwischenspiel als Filmstudiogelände seit 1958 wurden bis 1970 von Franz-Heinrich Sobotka und Gustav Müller drei Wohnblöcke mit 12 bis 16 Stockwerken gebaut und 1974 ein Sport- und Erholungszentrum mit Tennisplätzen, Sauna und Schwimmbad eröffnet.
Von dem einstigen Ausflugsziel ist nichts übrig geblieben.
Elsa-Rendschmidt-Weg
2005 wurde auf Antrag der Bezirksverordnetenversammlung der Weg zwischen Sarkauer Allee und Glockenturmstraße nach Elsa Rendschmidt benannt. Die deutsche Eiskunstläuferin lebte von 1886 bis 1969. Sie war Sportlerin des Berliner Schlittschuh-Clubs, und sie war die erste deutsche Frau, die bei Olympischen Spielen – nämlich 1908 in London – eine Olympische Medaille errang. Sie erhielt bei den Spielen die Silbermedaille im Eiskunstlauf und hatte weitere große Meisterschaftserfolge: Vize- Weltmeisterin 1908 und 1910 und Deutsche Meisterin 1911. Am Weg liegt die Heimstätte des Berliner Schlittschuh-Clubs.
Tharauer Allee
Die Tharauer Allee wurde 1958 nach dem früher ostpreußischen Ort Tharau bei Königsberg benannt. Heute heißt der Ort Wladimirow und liegt im Gebiet Kaliningrad in Russland.