Gegenüber dem U-Bahnhof liegt ein Findling, der als Naturdenkmal aus der Murellenschlucht hierher transportiert wurde.
Rominter Allee
Die Rominter Allee wurde 1927 beziehungsweise in diesem Abschnitt 1936 benannt nach der ostpreußischen Stadt Rominten in der Nähe von Königsberg, heute russisch Krasnolesje an der polnisch-russischen Grenze.
Murellenteich
Hier, am Ostrand der Siedlung wurde rund um den Murellenteich eine Parkanlage mit alten Laubbäumen angelegt. Der Murellenteich ist Teil der in der Eiszeit entstandenen Hügellandschaft im Spree-Havelgebiet, Sie entstand als Stauch- und Endmoräne des Warschau-Berliner Urstromtales.
Für den Namen “Murellen” gibt Wikipedia folgende Erklärung: “Der Namensbestandteil Murellen oder früher Morellen wird vom Brandenburgischen Namenbuch auf die Morelle, das heißt die Weichselkirsche zurückgeführt. Auch in einem Lexikon zu Berlins Straßennamen findet sich unter Murellenweg, der von der Fließwiese Ruhleben in die Siedlung Ruhleben führt, der Eintrag: „Murellen, verwilderte Kirschen, die den Murellenbergen ihren Namen gaben.“ Eine Ableitung aus Moräne (v. frz.: moraine = ‚Geröll‘), die auf die geologische Struktur des Gebiets abhebt, lässt sich nicht verifizieren.” Soweit die Erklärung im Internetlexikon Wikipedia.
Hanns-Braun-Straße
Die Hanns-Braun-Straße wurde 1936 benannt nach dem Sportler Hanns Braun. Er wurde 1886 in München geboren, stellte 1909 einen Weltrekord im 1.000-Meter-Lauf auf. Er hielt 13 deutsche Rekorde und nahm an den Olympischen Spielen 1908 in London und 1912 in Stockholm teil und gewann dabei Bronze- und Silbermedaillen. Der damals erfolgreichste deutsche Leichtathlet starb beim Absturz seines Kampfflugzeuges am Ende des Ersten Weltkrieges am 9.10.1918 in Frankreich.
Olympiaparkgelände
Zunächst wurde auf dem Gelände eine Pferderennbahn angelegt. Seit 1909 wurde es nach Plänen von Otto March für die 1916 geplanten Olympischen Spiele bebaut. Am 8.6.1913 wurde das “Deutsche Stadion” als damals größtes Sportstadion der Welt in der Mulde der Grunewaldrennbahn eröffnet. Die Olympischen Spiele 1916 wurden aber wegen des Ersten Weltkriegs abgesagt.
Seit 1926 wurde auf dem nördlich an das Stadion angrenzenden Terrain nach Entwürfen von Werner March das Deutsche Sportforum gebaut.
Seit 1931 wurde es im Hinblick auf die XI. Olympischen Spiele neu konzipiert, zwischen 1934 und 1936 wieder abgerissen und als Reichssportfeld wieder unter der Bauleitung von Werner March neu aufgebaut. 1936 wurden im Stadion und auf dem gesamten Gelände die XI. Olympischen Spiele veranstaltet, die bekanntlich von den Nationalsozialisten sehr erfolgreich für ihre Propagandazwecke genutzt wurden.
Im Zweiten Weltkrieg diente das Gelände als Flakstellung. Von 1945 bis 1994 stand es unter Verwaltung der Britischen Streitkräfte, die hier seit 1952 ihr Hauptquartier einrichteten. 1963 wurden das Olympiastadion und das Schwimmstadion in die Verwaltung des Landes Berlin überführt. Nach dem Fall der Mauer wurden im Zuge der Aufgabe alliierter Rechte sämtliche Bauten des Olympiageländes an den Bund übergeben. 1994 verließen die Briten das Olympiagelände. 2001 übertrug der Bund seine Rechte auf das Land Berlin.
2006 wurde in dem Gebäude unter dem Glockenturm das Dokumentationszentrum Geschichtsort Olympiagelände 1909-1936-2006 eröffnet und im gleichen Jahr der Lehrpfad mit 45 zweisprachigen Informationstafeln zur Geschichte des Olympiageländes.
Seit dem 1.9.2006 ist der Olympiapark Berlin – Geschichtspfad Teil II zur historischen Kommentierung des Olympiageländes öffentlich zugänglich. Zuständig dafür ist die Senatsverwaltung für Inneres und Sport – Olympiapark Berlin.
Körnerplatz
Der deutsche Dichter und Dramatiker Theodor Körner lebte von 1791 bis 1813. Bereits im Alter von 21 Jahren starb er als „Sänger und Held“ im Lützowschen Freikorps, in dem er gemeinsam mit Friedrich Friesen und Turnvater Friedrich Ludwig Jahn gegen die napoleonische Fremdherrschaft kämpfte. Er wurde zur patriotischen Identifikationsfigur.
Gutsmuthsweg
Der Weg wurde 1936 nach dem Pädagogen Johann Christoph Friedrich Guts Muths benannt, der 1759 in Quedlinburg geboren wurde und 1839 in Ibenhain starb. Er ließ am Ende des 18. Jahrhunderts als Lehrer an einer Erziehungsanstalt in Schnepfenthal in Thüringen den ersten Sportplatz in Deutschland anlegen. Er schuf ein System des Schulturnens und veröffentlichte 1793 das Buch “Gymnastik für die Jugend”.
Jahnplatz mit dem Haus des Deutschen Sports
Friedrich Ludwig Jahn lebte von 1778 bis 1852. Als Initiator der deutschen Turnbewegung wurde er auch Turnvater Jahn genannt. Die Turnbewegung war unter anderem mit der Zielsetzung entstanden, die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung und für die Rettung Preußens und Deutschlands vorzubereiten. Den ersten Turnplatz schuf Jahn 1811 auf der Berliner Hasenheide.
Tafeltext:
Schwimmhaus im Norden, Turnhaus im Süden und das zentrale Haus des Deutschen Sports umschließen den Jahnplatz. Die Gestaltung der Gesamtanlage folgte dem Entwurf von 1926, auch wenn bis zur Fertigstellung zehn Jahre vergingen.
Die Hofanlage entspricht Werner Marchs Absicht, im Bereich des Sportforums “mehr nach innen gerichtete Bezirke zu schaffen, die ein Gefühl von Sammlung und Gemeinschaft vermitteln”.
Mit der hohen Pfeilerhalle, dem großzügigen Schwimmbecken und dem Skulpturenprogramm sollte der Jahnplatz einen feierlichen Rahmen bilden für Sport- und Festveranstaltungen.
Die Stufen der Freitreppe und die offenen Balkone über dem ringsumlaufenden Pfeilergang sollten “nach Art eines mittelalterlichen Turnierhofes” Platz für Zuschauer bieten.
Die Anordnung der Bronzeplastiken unterstreicht die axiale Ausrichtung der gesamten Anlage. Nur der “Ruhende Athlet” von Georg Kolbe weicht von der symmetrischen Aufstellung ab. Adolf Strübes Figuren “Stier” und “Kuh”, motivgeschichtlich Sinnbilder für Stärke und Fruchtbarkeit, bilden den westlichen Abschluss des Platzes.
Friedrich-Friesen-Allee
Die Friedrich-Friesen-Allee wurde 1936 nach dem Mitbegründer der deutschen Turn- und Sportbewegung Karl Friedrich Friesen benannt. Er wurde 1784 in Magedeburg geboren und kam nach dem Schulbesuch nach Berlin. Gemeinsam mit “Turnvater” Friedrich Ludwig Jahn legte er 1810 den ersten öffentlichen Turnplatz in der Hasenheide an. Er starb 1814 im Befreiungskrieg im Ardennenwald in Frankreich.
Gebhardt-Platz
Der deutsche Naturwissenschaftler Willibald Gebhardt lebte von 1861 bis 1921. Er war der Begründer der Olympischen Bewegung in Deutschland wurde bekannt als Förderer der modernen Olympischen Spiele.
August-Bier-Platz
August Bier war 1920 der erste Leiter der Hochschule für Leibesübungen in Berlin.
Hueppeplatz
Der deutsche Bakteriologe, Hygieniker und Hochschullehrer Ferdinand Hueppe lebte von 1852 bis 1938. Von 1900 bis 1904 war er der erste Präsident des Deutschen Fußball-Bundes.
Georgiiplatz
Theodor Georgii wurde 1826 in Esslingen am Neckar geboren und starb 1892 in Wilhelmsdorf. Er war einer der wichtigsten Protagonisten der deutschen Turnbewegung.
Dienstvilla des “Reichssportführers”
Tafeltext:
Anstelle des offenen “Tanzrings” für den Frauenbereich wurde 1937 die Dienstvilla des “Reichssportführers” Hans von Tschammer und Osten erbaut. Die Pfeilerhalle bildet räumlich den Endpunkt der Sichtachse und architektonisch den Gegenpart zum Portikus am Haus des Deutschen Sports. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa – bis zum Abzug der britischen Alliierten 1994 – als Gästehaus und Offiziersmesse genutzt.
Der “Reichssportführer” war Präsident der Reichsakademie für Leibesübungen, Leiter des Reichssportamtes beim Innenministerium und Führer des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. Erster Amtsinhaber war Hand von Tschammer und Osten.
Der zuvor in der Sportwelt unbekannte SA-Führer betrieb als oberster Sportfunktionär des Dritten Reichs die Entmachtung der Vereine und Verbände und brachte sie unter die Kontrolle der NSDAP.
Im Garten der Villa steht eine Skulptur, oft “Falkner” genannt. Der adlergleich dargestellte Falke ist bezwungen von einem Jäger mit “nordischer” Physiognomie. Der Dolch des Falkners in Form des römischen Kurzschwerts war das Standessymbol der SS. Auch von Tschammer und Osten trug einen solchen Dolch.
Annaheim
Tafeltext:
Das Annaheim wurde 1927-28 von Werner March als Wohnhaus für die Studentinnen der Deutschen Hochschule für Leibesübungen erbaut und nach der Frau des Berliner Oberbürgermeisters Böß benannt.
Das Haus mit zwei unterschiedlich hohen Flügeln für Schlaf- und Aufenthaltsräume bot fünfzig Bewohnerinnen Platz. Es lag unmittelbar am nördlichen Rand des Sportforums. Hier bricht das Gelände steil zur eiszeitlichen Murellenschlucht ab. Von der Terrasse des Hauses bot sich eine unerwartete Fernsicht auf die umliegende Landschaft. Ein Brunnen mit einer Amor-Figur von Hugo Lederer (1871-1940) schmückte den südlich gelegenen Garten, den einzelne hohe Kiefern als ehemaliges Waldstück auszeichnen.
Das umgebende Areal war bereits 1925 in der Vorplanung des Architekten Johannes Seiffert als “Frauenbezirk” des Sportforums ausgewiesen. Dazu gehörten neben dem Wohnheim besondere Übungsplätze wie der “Frauenplatz” und der Tanzring, auf denen “eine der weiblichen Eigenart angepasste Form der Leibesübungen” stattfinden sollte.
Heute residiert im Annaheim die Verwaltung des Olympiaparkgeländes, eine Außenstelle der Senatsverwaltung für Inneres und Sport.
Glockenturmstraße
Die Straße wurde 1936 nach dem gerade fertig gestellten Glockenturm benannt, zu dem die Straße direkt hinführt.
Glockenturmstr. 18: Erdgaslager
An der Glockenturmstraße 18 wurde 1992 in 800 m Tiefe eines der größten europäischen unterirdischen Erdgaslager mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1,1 Milliarden Kubikmeter in Betrieb genommen. Das dort gelagerte Erdgas reicht aus für die Versorgung der Berliner Haushalte für ein Jahr. Anfang 2008 führte die GASAG eine Messkampagne durch, um die zulässige Gesamtkapazität von 1,1 Milliarden Kubikmeter voll ausnutzen zu können. Bis dahin waren nur 750 Millionen Kubikmeter Gas eingelagert.