Pascalstr. 8: Produktionstechnisches Zentrum (PTZ)
Das Produktionstechnische Zentrum, kurz PTZ, wurde 1982-86 von Gerd Fesel, Peter Bayerer, Hans Dieter Hekker und Roland Ostertag für die Fraunhofer-Gesellschaft gebaut. Im Mittelpunkt steht die 3.200 Quadratmeter große verglaste, stützenfreie, kreisrunde Versuchshalle. Die ist halbkreisförmig mit einem gestaffelten Gebäudegürtel für Arbeitsräume, Werkstätten und Laboratorien umgeben. Außerdem sind zwei Hörsäle mit 260, bzw. 110 Plätzen untergebracht. Das Gebäude demonstriert faszinierende, wegweisende Industriearchitektur am Ufer der Spree für das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandeten Forschung e.V.
Dazu gehört auch das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der Technischen Universität Berlin. Die seit 1979 durch Kooperationsvertrag verbundenen Institute widmen sich Fragen der Erforschung und Optimierung von industriellen Produktionsprozessen. Hier wurde beispielsweise ein Gerät entwickelt, das eine Waschmaschine in Sekundenschnelle in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, um diese dann getrennt den optimalen Recycling-Prozessen zuzuführen.
Kastanienbäume
Leider erstrahlen die Kastanienbäume entlang dem Uferweg nicht so herbstlich bunt, wie es zu erwarten wäre. Das liegt an der Miniermotte, die leider immer noch ihr Unwesen treibt und die Blätter der weißblühenden Kastanie vorzeitig sterben lässt. Seit 2003 veranstalten wir regelmäßig im Herbst Laubsammelaktionen zur Bekämpfung der Miniermotte, aber bisher hat sie darunter leider nicht sehr gelitten.
Carnotstr. 4-7: Zwillingsbauten
Die Zwillingsbauten von Jürgen Sawade sind von der Carnotstraße 4-7 erreichbar. Diese beiden Bürogebäude wurden 1996 nach den Entwürfen des Architekten Jürgen Sawade gebaut. Er hat in Berlin viel gebaut, zum Beispiel auch den “Sozialpalast” in der Schöneberger Pallasstraße, der nicht gerade als architektonisches Glanzstück gilt, aber auch das Hotel Esplanade am Landwehrkanal. Sawade hat sich selbst einmal als “Berliner und Großstädter” bezeichnet und folgendermaßen charakterisiert: “Ich bin auch Preuße und als solcher in meiner ästhetischen Gesinnung ein Purist, ein Rationalist und zunehmend auch ein Minimalist.”
Das sieht man auch an diesen Zwillingsbauten, die einige als übergroße Schuhkartons bezeichnen, andere jedoch unter anderem wegen der ausgezeichneten Lichtverhältnisse in den Büros sehr schätzen. Seinen Kritikern hat Sawade ein Zitat des Architekten Heinrich Tessenow entgegengehalten: “Das Einfachste ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach.” Dazu passt der schöne Satz von Albert Einstein: “Immer so einfach wie möglich – aber nicht einfacher”.
Ehemalige Müllverladestation
Die ehemalige Müllverladestation, die 1936/37 von Paul Baumgarten gebaut wurde, ist heute ein Baudenkmal. Seinerzeit galt die Anlage als vorbildlich, da die Müllfahrzeuge in ununterbrochener Reihenfolge in die Halle hineinfahren konnten, ihre Ladung durch Schütttrichter in einen darunter liegenden 600-Tonnen-Kahn entleerten, wenden und das Gelände ohne Gegenverkehr verlassen konnten. Das Bauwerk ist ein Beispiel für das Fortleben des Neuen Bauens in den 1930er Jahren, das der herrschenden Bau-Ideologie der NS-Zeit widersprach. Es erinnert an ein Frachtschiff. Als Müllverladestation wurde das Gebäude 1954 stillgelegt und zunächst als Depot für Straßenreinigung genutzt. Heute dient das Gebäude als Architekturbüro der Firma Kleihues + Kleihues des 2004 verstorbenen prominenten Berliner Architekten Joseph P. Kleihues. Es wird von seinem Sohn Jan Kleihues und Norbert Hensel weiter geführt.
Infotafel
Die Infotafel stammt noch aus der Zeit vor der Bezirksfusion vom damaligen Naturschutz- und Grünflächenamt des Bezirksamtes Charlottenburg. Leider fehlen inzwischen die Abbildungen, und die Tafel ist in keinem guten Zusand.
In dem Text heißt es unter anderem:
“Eine Promenade mit Staudenrabatten und Rankgerüsten führt seit 1992 von hier zu einem idyllischen Plätzchen an der Spree. …
Landschaftsplaner sehen die Spree als einen die Stadt durchquerenden Grünraum, der die Erholungsgebiete Müggelsee, Treptower Park, Tiergarten, Charlottenburger Schloßgarten und die Spandauer Uferanalagen verbindet. Ansätze zu diesem Gedanken finden sich schon bei Lenné um 1840.
Die vielfach durch hohe Ufermauern, Ladestraßen und Bebauung eingepferchte Spree wurde seit 1952 an vielen Stellen begrünt – zunächst im Notstandsprogramm. In Charlottenburg legte damals das Gartenbauamt unter Joachim Kaiser flache Uferböschungen und Fußwege an der Spree an.
Vor allem das Südufer war wegen des vormaligen Treidelweges hierzu geeignet. … Wenn zwei Fußgängerbrücken gebaut würden und die letzten zur Zeit noch unzugänglichen Uferstreifen geöffnet sind, kann man vom Reichstag bis Ruhleben die Spree entlanglaufen.”
Dovestraße
Die Dovestraße erhielt 1892 ihren Namen nach dem Physiker und Meteorologen Heinrich Wilhelm Dove. Er wurde 1803 in Liegnitz geboren und starb 1879 in Berlin. Er gilt als der Begründer der modernen Meteorologie und damit der Wettervorhersage.
Uferpromenade am Wasserkreuz
Im April 2004 konnte ich mit dieser Uferpromenade den letzten Bauabschnitt des Grünzuges an der Dovebrücke eröffnen, der von Thomas Cordes geplant wurde. Mit dieser Baumaßnahme wurde der Grünzug am Spreebogen von der Gotzkowskybrücke bis zur Dovebrücke durchgängig für Spaziergänger erschlossen.
Wasserkreuz
Hier fließen Spree, Landwehrkanal und Charlottenburger Verbindungskanal zusammen und bilden eine besonders reizvolle Stadtlandschaft.
Am gegenüberliegenden Ufer hat 2004 eines der inzwischen in Berlin äußerst beliebten Strandcafés eröffnet, “Playa Paradiso”. Naturgemäß ist der Erfolg hier stark vom Wetter abhängig.
Jetzt kann Herr Sattler vielleicht etwas zur Idee und den gestalterischen Komponenten der Radwegeplanung berichten.