Wettbewerbsergebnisse zur Neugestaltung des Platzes 1955 und 1980 wurden nicht realisiert. 1985 wurde der Platz vom Gartenbauamt Charlottenburg nach einem Entwurf von Thomas Cordes umgestaltet. 1989 wurden die zwei Köpfe von Rainer Kriester aufgestellt: zwei sich gegenüberstehende, 2,60 Meter hohe Kopfskulpturen. “Großes Berliner Kopfzeichen” heißt die südliche, schwarze Skulptur aus Bronze, deren Gesicht von einer Maske voller Einschnitte und Kerben bedeckt ist. “Großer verschnürter Kopf” heißt der nördliche, weiße Kopf aus Kalkstein, der bis auf den Mund verhüllt, verschnürt und zugenäht ist.
1995 wurde die Brunnenskulptur “Blauer Obelisk” von der Berliner Künstlerin Hella Santarossa installiert. Der Brunnen ist 15m hoch und besteht aus übereinander gestapelten Kuben aus mundgeblasenem blauem Antikglas. Das Brunnenwasser wird mit einer Pumpe von oben über die Skulptur geleitet. Wegen der Gefahr einer raschen Verkalkung stand jahrelang nur “stilles” Wasser im Brunnenbecken. 2003 wurde der Brunnen wieder in Betrieb genommen.
Auf einige Gebäude am Theodor-Heuss-Platz möchte ich hinweisen:
Deutschland- und Amerikahaus
Der südliche Platzrand des damaligen Reichskanzlerplatzes an der Ecke Heerstraße wurde 1928-30 nach Entwürfen von Heinrich Staumer durch den Bauunternehmer Heinrich Mendelssohn mit zwei Geschäftshäusern im Stil der neuen Sachlichkeit bebaut, dem Deutschlandhaus und dem Amerikahaus, gebaut für Hotels, Cafés, Kinos und Läden.
1937 wurde das Deutschlandhaus von der Deutschen Reichspost für Fernsehzwecke ausgebaut und ein Jahr später der im Turm des Amerikahauses installierte Fernsehsender in Betrieb genommen. Am 1. November 1938 war der Beginn des regelmäßigen Studiobetriebs. 1943 wurde der Sender durch alliierte Bomben zerstört, das Gebäude dabei aber nur geringfügig beschädigt. 1954 erwarb der SFB das Deutschlandhaus für seine Fernsehabteilung und sendete 1955 erstmals von hier, bevor er 1970 in das neue Fernsehzentrum umzog. Im Deutschlandhaus befand sich bis zur Wende auch der Sitz der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und der Deutschen Kinemathek, sowie der Deutschen Welle.
Das Amerikahaus wurde nach dem Krieg von den Britischen Streitkräften als Naafi-Club (Navy-Army-Air Force-Institution) genutzt; hier befanden sich Geschäfte, Restaurants und Clubs, sowie das “Globe-Cinema”; heute ist das Haus Domizil des Kabaretts “Die Wühlmäuse”.
Im Nachbarhaus am Theodor-Heuss-Platz 5 befindet sich das Internationale Studienzentrum Berlin (ISB)
Edinburgh-House
Das “Edinburgh House” wurde 1960-62 von Werner Düttmann als Hotel für britische Offiziere erbaut. Nach der Verabschiedung der Alliierten wurde hier auf Anregung von Helmut Kohl und François Mitterand ein Wohnheim und eine Begegnungsstätte für ausländische Austauschstudenten ins Leben gerufen, die durch das Studentenwerk Berlin betrieben wird. Es steht fortgeschrittenen Stipendiatinnen und Stipendiaten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Ländern der vier Alliierten offen. Es bietet ein umfangreiches kulturpolitisches Programm zur deutschen und europäischen Kultur. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.