Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen
Treffpunkt: Fehrbelliner Platz vor dem Rathaus Wilmersdorf
Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem 91. Kiezspaziergang. Heute ist das letzte Wochenende vor den großen Ferien, und an diesem Wochenende ist bei uns traditionell eine Menge los. Wir feiern auf dem Prager Platz unser großes Bezirksfest, das Fest der Nationen, der Kaninchenzuchtverein D19 Wilmersdorf feiert in der Kleingartenkolonie Oeynhausen sein 90jähriges Bestehen, und unsere Gartenarbeitsschule veranstaltet ihr beliebtes Gartenfest.
Ich hoffe, dass Sie das Fest der Nationen schon besucht haben oder noch besuchen werden. Heute abend gibt es ab 18 Uhr Hits aus fünf Jahrzehnten mit der Live-Band Rock 59 und zum Abschluss um 22.30 Uhr ein Barockfeuerwerk. Morgen tritt um 11 Uhr eine Jazzband unserer Musikschule auf, um 13.00 Uhr treffen sich die Bundestagskandidaten und –kandidatinnen der Parteien mit Ulli Zelle zum Polit Talk.
Am Nachmittag gibt es orientalischen Tanz, armenische Musik und Kerwa-Musik aus unserem Partnerlandkreis Kulmbach. Am Abend von 18 bis 20 Uhr beschließt die Gruppe Creme Catalana mit spanisch-katalanischer Musik das Fest.
Ich will Sie heute nicht zum Fest der Nationen führen, aber zu den Kaninchenzüchtern in der Kolonie Oeynhausen, und unser Ziel ist am Ende das Fest der Gartenarbeitsschule, wo Sie dann noch ein wenig mitfeiern und das reichhaltige Angebot genießen können, wenn Sie mögen.
Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen mitteilen, wo der Treffpunkt für den nächsten Kiezspaziergang sein wird. Wie Sie wissen treffen wir uns immer am zweiten Sonnabend des Monats um 14.00 Uhr, also das nächste Mal am 8. August, und zwar auf dem Henriettenplatz am Bahnhof Halensee. Von dort wollen wir mitten im Hochsommer eine kleine Seentour machen vom Halensee über den Koenigssee und Dianasee bis zum Hundekehlesee. Enden werden wir dann am Bahnhof Grunewald.
Fehrbelliner Platz
1892 wurde der Platz an der Kreuzung von Hohenzollerndamm und Brandenburgischer Straße nach der brandenburgischen Stadt Fehrbellin benannt, wo 1675 eine entscheidende Schlacht geschlagen wurde, in der die Brandenburger gegen die Schweden siegten. Die Entwicklung des Fehrbelliner Platzes aber begann erst 1913, als hier der U-Bahnhof eröffnet wurde. Das Gelände ringsherum war noch unbebaut. Nur Laubenkolonien und ein großer Sportplatz befanden sich hier. 1920-25 wurde der Preußenpark angelegt, und die Randbebauung des Platzes begann 1923 mit dem ersten Verwaltungsgebäude der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte an der Ruhrstr. 1-2, 1930 wurde es erweitert um den Bau an der Ruhrstr. 3. Alle anderen großen Verwaltungsgebäude am Platz wurden in den 30er Jahren gebaut. Vor allem der Fassadenschmuck zeigt teilweise noch die Vorlieben der nationalsozialistischen Bauherren.
Fehrbelliner Pl. 1: Landesverwaltungsamt
Das Haus am Fehrbelliner Platz 1, Ecke Württembergische Straße wurde 1936 als Karstadt-Kontorhaus gebaut. 1963 zog das neu geschaffene Landesverwaltungsamt ein und ist bis heute an diesem Standort geblieben. 1954/55 bauten Werry Roth und Richard von Schuberth im Anschluss an dieses Gebäude an der Württembergischen Straße das Hochhaus für den Bausenat, der bis heute hier residiert, allerdings jetzt unter dem Namen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
Fehrbelliner Pl. 2: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Das Haus am Fehrbelliner Platz 2 zwischen Hohenzollerndamm und Brandenburgischer Straße wurde 1939 von Otto Firle für die Nordstern-Versicherung gebaut, 1939-45 war hier außerdem die Reichsstelle für Milch- und Fettwirtschaft untergebracht, in der Nachkriegszeit die Senatsverwaltung für Inneres. Nach deren Umzug in die Klosterstraße in Mitte übernahm die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das Gebäude.
Fehrbelliner Pl. 3: Bundesarchiv
Das Haus am Fehrbelliner Platz 3 zwischen Brandenburgischer Straße und Barstraße wurde 1938 von der Reichsbaudirektion als Reichsgetreidestelle errichtet, in der Nachkriegszeit wurden verschiedene Bundesinstitutionen darin untergebracht, zum Beispiel das Gesamtdeutsche Institut. Heute befindet sich darin ein Teil des Bundesarchivs und das Hauptzollamt für Prüfungen.