Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen
am Samstag, 14.3.2009, 14.00 Uhr
Treffpunkt: Henriettenplatz am S-Bahnhof Halensee
Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem 87. Kiezspaziergang. Vor drei Jahren, am 11. März 2006, sind wir ebenfalls hier auf dem Henriettenplatz gestartet und von hier aus durch die tief verschneite Villenkolonie Grunewald spaziert. Wer es nicht glaubt, kann sich die Fotos anschauen im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de . Heute gehen wir ohne Schnee in die andere Richtung durch Halensee nach Wilmersdorf.
Der März ist für uns in jedem Jahr der Frauenmonat, denn am 8. März war der Weltfrauentag, und bei uns im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es über den ganzen Monat März verteilt ein großes Angebot an Veranstaltungen für Frauen und natürlich auch für Männer, die sich für entsprechende Themen interessieren. Deshalb werden wir uns auch heute vor allem mit Frauen in unserem Bezirk beschäftigen.
Wir beginnen hier mit Henriette, und unser Ziel ist das Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrum Charlottenburg-Wilmersdorf an der Sigmaringer Straße 1, wo Sie im Anschluss – wenn Sie wollen – noch die Messe besuchen können, die dort heute von unserer Gleichstellungsbeauftragten veranstaltet wird – von Frauen für alle: vielseitig, verbindend, vielversprechend – so lautet der Slogan diesmal.
Zu Beginn möchte Ihnen wie immer den nächsten Treffpunkt mitteilen. Am 11. April werde ich nicht in Berlin sein. Deshalb wird mein Kollege, Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte den Osterspaziergang übernehmen. Er wird Sie vom Schlosspark zum Ruhwaldpark führen, und zwar auf einem wunderschönen Spazierweg, der weitgehend unbekannt ist, zunächst an der Spree entlang, an der Schleuseninsel vorbei, dann auf einem Höhenweg an einer Reihe von Sportanlagen und Kleingartenkolonien entlang. Treffpunkt ist am Sonnabend, dem 11. April um 14.00 Uhr am S-Bahnhof Jungfernheide am Ausgang Olbersstraße.
Bahnhof Halensee
Der Bahnhof Halensee wurde 1877 als Bahnhof “Grunewald”, eröffnet, 1884 in “Bahnhof Halensee”, umbenannt und 1894 im Zusammenhang mit dem Bau der ersten Kurfürstendammbrücke an die heutige Stelle verlegt und umgebaut. 1960 wurde ein Neubau im Pavillonstil errichtet. Bald nach dem Mauerbau wurde der Bahnhof stillgelegt. 1985 eröffnete Opel Hesse in dem Pavillon einen Autosalon. 1993 beschloss die Bahn, den Bahnhof ohne Empfangshalle zu betreiben und riss das Bahnhofsgebäude ab.
Kurfürstendammbrücke
Die erste Kurfürstendammbrücke wurde Ende der 50er Jahre abgerissen und durch einen kompletten Neubau ersetzt. Die neue Stahlverbundbrücke mit einer Länge von 75 Metern und einer Breite von 32 Metern wurde im September 1963 eröffnet.
Der Kurfürstendamm ist hier 12 m höher als an der Gedächtniskirche. Von der Brücke hat man einen schönen Blick nach Charlottenburg mit dem ICC im Norden und nach Wilmersdorf mit dem Kraftwerk und Aluminium-Bau der Deutschen Rentenversicherung Bund im Süden.
Halenseegraben
Südlich der Brücke liegt im Halenseegraben der frühere Güterbahnhof Halensee, für den zurzeit in unserem Stadtplanungsamt im Rathaus Wilmersdorf ein Bebauungsplan ausliegt. Die Baumarktkette Bauhaus will hier für rund 35 Millionen Euro eine Filiale errichten. Am Kurfürstendamm soll ein 20 Meter hoher Kopfbau mit einem gläsernen Vorbau entstehen, dahinter eine halb so hohe Halle. Im nächsten Jahr soll gebaut werden.
Kurfürstendamm 119/120
Auf der anderen Seite der Brücke baute der Stararchitekt Helmut Jahn aus Chicago 1993 für 70-Millionen einen viel beachteten Neubau. Noch spektakulärer allerdings wurde das ebenfalls von Helmut Jahn gebaute Neue Kranzlereck 1998 bis 2000.
Henriettenplatz
Der Platz erhielt seinen Namen 1892 nach Luise Henriette, Kurfürstin von Brandenburg, geborene Prinzessin von Oranien-Nassau, der Gemahlin von Friedrich-Wilhelm, dem Großen Kurfürsten. Sie wurde 1627 in Den Haag geboren und starb im Alter von 40 Jahren 1667 in Cölln in der Doppelstadt Berlin-Cölln. Sie heiratete mit 19 Jahren 1646 den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Der dritte Sohn aus dieser Ehe, Friedrich, wurde 1688 Kurfürst von Brandenburg und 1701 König in Preußen. Er gründete 1705 zu Ehren seiner früh verstorbenen Gattin Sophie Charlotte die Stadt Charlottenburg.
Luise Henriette ließ 1652 nördlich von Berlin ein Schloss im holländischen Stil bauen und gab ihm den Namen Oranienburg. Nach ihm erhielt später die Stadt Oranienburg ihren Namen. Luise Henriette förderte die Einwanderung holländischer Kolonisten nach Berlin und Brandenburg. Sie ist in der Gruft des Berliner Doms bestattet.